Trans- und Interdisziplinarität: Ein B/ordering Process
Abstract
Das Governance and Sustainability Lab nimmt die Herausforderung der Untersuchung von Strategien und Governance-Mechanismen zur Handhabung des sozio-ökologischen Wandels und zur Steuerung der Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit an. Als ein interdisziplinäres Team nutzen wir Perspektiven mit zahlreichen Facetten der Nachhaltigkeit, der Handhabung von Ressourcen und der Governance- und Steuerungsprozesse in lokalen Grenzräumen sowie auch in nördlich und südlich gelegenen Städten weltweit. Der epistemologische Kontext unserer Forschung ist die verwobene Struktur und die Untrennbarkeit von Natur und Gesellschaft. Wir untersuchen beispielsweise hydro-soziale Verbindungen oder Energieräume. Der normative Kontext unserer Forschung geht auf die Idee zurück, dass die Governance nicht in erster Linie eine Frage der institutionellen Effizienz, sondern auch der Macht ist. Mit unserer Forschung versuchen wir, 1) die ontologischen und epistemologischen Lücken zwischen der Gesellschaft und der Natur und den verschiedenen Disziplinen zu füllen, 2) Konzepte für die Förderung der transdisziplinären Forschung zu entwickeln und 3) das Wissen zu teilen und uns für die Lösung gesellschaftsrelevanter Probleme einzusetzen, wobei auch Akteure außerhalb der akademischen Welt involviert werden sollen.
Fragen und Problemstellungen
Interdisziplinäre Forschung als Grenzarbeit:
Die Teammitglieder des Governance and Sustainability Lab besitzen einen internationalen Hintergrund und stammen aus verschiedenen Disziplinen, z.B. Sozial- und Naturwissenschaften. Der Austausch von Gedanken, Methoden und Forschungsideen im Lab überschreitet mehrere Grenzen zwischen den verschiedenen Disziplinen und führt zur Entwicklung neuer Konzepte und Ansätze für die Interaktion Mensch-Umwelt. Die Nutzung der „Grenzarbeit“ als Tool unterstützt die Integration verschiedener und komplexer Wissensbereiche und die Schaffung einer Grenzstruktur, die Konzepte und Ideen Früchte tragen lässt.
Wasser als Grenzobjekt:
Wasser ist ein Beispiel für ein Grenzobjekt, das die Lab-Mitglieder verwenden für ihre Forschung. Während das WaterPower-Projekt den Schwerpunkt auf die Bedeutung, die Infrastruktur und die Politik im Bereich Wasser in der Stadt Accra (Ghana) legt, erforschen weitere Lab-Mitglieder z.B. die Verbindung Wasser-Energie-Nahrungsmittel und ihre diskursiven Konfigurationen, die Verbindung zwischen Wasser- und Energieräumen und die Bedeutung von Wasser und Grenzen im Anthropozän.
Der Stoffwechsel von Wasser und Wasserräumen als Grenzkonzept:
Das Lab verwendet Konzepte wie den ‚Stoffwechsel des Wassers‘ oder den ‚Wasserraum‘ zur Strukturierung seiner Forschung und zur Analyse seiner empirischen Ergebnisse. Diese Grenzkonzepte ermöglichen dem Team, über komplexe sozio-ökologische Beziehungen zu kommunizieren und gleichzeitig verschiedene Perspektiven zum gleichen Objekt und die damit verbundenen multidimensionalen Probleme aufrechtzuerhalten.
Schlüsselmomente
Transdisziplinarität: Lernen und Verlernen – gemeinsam mit dem Team und im Austausch mit der Öffentlichkeit. Das Team arbeitet am Austausch von Wissen über die akademischen Grenzen hinaus, zur Vermeidung der Schaffung neuer Wissensgrenzen. Einige unserer transdisziplinären Aktivitäten sind:
- Accra: Moments of Urban Flows; Fotoausstellung, 2015
- The Water Issues of Accra; Videoprojekt mit der Hochschule BTK, 2015
- City Campus meets Illuminale, Trier, 2016
- WaterPower Working Paper Series, seit 2016
- Community Mapping, Accra, 2017
- KlimaWANDEL im Moselweinbau; LFP, Trier, 2017
- Stakeholder Workshop, Accra, 2018
- Mosel-Wein Hack; Hackathon, Trier, 2018
Website www.waterpower.science
Ansprechpartnerin
Antje Bruns (Universität Trier)