Neues UniGR-CBS-Working Paper – Challenges 40 Years After the Schengen Agreement
Neues UniGR-CBS-Working Paper – Challenges 40 Years After the Schengen Agreement
Offene Grenzen galten lange als Errungenschaft Europas. Doch seit 2015 kehren Kontrollen an den EU-Binnengrenzen schleichend zurück – zunächst als Ausnahmen, inzwischen als neue Normalität. Das neue UniGR-CBS-Working Paper untersucht anlässlich des 40. Jubiläums der Unterzeichnung des Schengener Übereinkommens diese Entwicklung und ordnet sie ein.
Der Autor analysiert die Wiedereinführung temporärer Kontrollen an den EU-Binnengrenzen zwischen 2015 und 2024. Er deckt vier Phasen auf, in denen sich ein schrittweiser Wandel vollzieht von einem Schengen-Spirit der offenen Grenzen hin zu einem Border-Spirit der kontrollierten Grenzen.
Diese Entwicklung ist von einer Renationalisierung der EU-Grenzpolitik, sich ausweitenden Krisenrhetorik, politischen Instrumentalisierung und einem ambivalenten Grenzmanagement gekennzeichnet. Migration, Terrorismus, Gesundheitsschutz und hybride Bedrohungen dienen dabei als diskursive Ressourcen, um eine normalisierte, sicherheitsorientierte europäische Ordnung als neue Schengen-Realität zu legitimieren.
Bibliographische Informationen
Wille, Christian (2025): On the Reintroduction of Temporary Controls at EU Internal Borders. Developments and Challenges 40 Years After the Schengen Agreement. UniGR-CBS Working Paper 24. Doi: 10.5281/zenodo.15575146. Download
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