Rückblick Frühjahr 2020: Die Covid-19-Grenzschließungen

Border Closures

Rückblick Frühjahr 2020: Die Covid-19-Grenzschließungen

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​Vor einem Jahr führte die Covid-19-Pandemie zu massiven und abrupten Grenzschließungen. Besonders die Großregion mit ihren engen Verflechtungen war betroffen: Studierende, Grenzgänger*innen, Familien oder Freizeitpendler*innen erlebten die Trennung als dramatischen Einschnitt im grenzüberschreitenden Lebens- und Arbeitsalltag. Aktuell wird die Grenze vor allem im deutsch-französischen Gebiet aufgrund verschärfter Einreiseregelungen und Testauflagen wieder verstärkt spürbar. Das UniGR-Center for Border Studies (UniGR-CBS) blickt auf die bis heute umstrittenen Grenzschließungen zurück.
 

Reinheim / Bliesbruck (März 2020), © Marco Kany

Gersweiler / Schoeneck (März 2020), © Marco Kany


Das UniGR-CBS im Gespräch mit dem Fotografen Marco Kany
Im März und April 2020 dokumentierte Marco Kany die Grenzen zwischen dem Saarland und Grand Est. Die Fotoserie zeigt bis dahin kaum denkbare Bilder in der Großregion und wie die Menschen mit den geschlossenen Grenzen lebten. Jetzt – ein Jahr danach – hat das UniGR-CBS mit dem saarländischen Fotografen gesprochen. In dem entstandenen Video „Border Closures 2020“ erklärt Marco Kany, was ihn antrieb und was er bei seinem Fotostreifzug erlebte. Das Video und die Fotoserie stehen in der fortlaufend aktualisierten Border Gallery auf der UniGR-CBS-Webseite bereit.
 

 

Das UniGR-CBS gibt Einblicke in den COVID-19 Lockdown
Im Frühjahr 2020 haben die UniGR-CBS-Forscher*innen ihre Beobachtungen noch unter dem unmittelbaren Eindruck der Grenzschließungen aufgearbeitet. Die entstandene Publikation mit deutschen, französischen und englischen Beiträgen gibt Einblicke in das Zeitgeschehen während der globalen Pandemie und berücksichtigt auch soziale und gesundheitsbezogene Grenzziehungen. Das UniGR-CBS Themenheft „Bordering in Pandemic Times” steht auf der UniGR-CBS-Webseite zum kostenlosen Download bereit.

Außerdem veröffentlichte das UniGR-CBS aktuelle Erkenntnisse über den Alltag im Saarland während des Lockdowns und über Sprachtaktiken im öffentlichen Diskurs, mit denen Länder für die Viruskrankheit verantwortlich gemacht wurden. Nachzulesen sind die Ergebnisse online in den UniGR-CBS Working Papers „Corona-Zeiten, Corona Räume“ und „The pandemic of nationalism and the nationalism of pandemics“.

 

 

 

 

Bereits im Mai 2020 organisierte das UniGR-CBS ein öffentliches Rundtischgespräch zu den Grenzschließungen. Die Online-Veranstaltung „Grenzwirklichkeiten in der Großregion in Zeiten der Pandemie“ mit 100 Teilnehmer*innen wurde aufgezeichnet und kann auf der UniGR-CBS Webseite (Video Galerie) abgerufen werden.

 


Das UniGR-CBS arbeitet aktuelle Entwicklungen in der Großregion auf
Ein Jahr nach den Grenzschließungen im März 2020 hat das Virus die Menschen nach wie vor fest im Griff. Davon zeugen die jüngst verschärften Testauflagen beim Grenzübertritt, insbesondere an der deutsch-französischen Grenze, die bereits öffentliche Proteste von Grenzgänger*innen hervorgerufen haben. Das UniGR-CBS beobachtet das Grenzmanagement und seine Auswirkungen auf die Menschen fortlaufend und arbeitet die aktuellen Entwicklungen in der Großregion wissenschaftlich auf.

 

Saarbrücken / Stiring-Wendel (März 2021), © Denise Rodrigues Marafona

Saarbrücken / Stiring-Wendel (März 2021), © Denise Rodrigues Marafona


Mit Karl Terrollion (Leiter des Büros des Saarlandes in Paris) und Roland Theis (Europa-Bevollmächtigter des Saarlandes) bilanziert UniGR-CBS Mitglied Florian Weber (Universität des Saarlandes) die Ereignisse an der deutsch-französischen Grenze in einem gemeinsam herausgegebenen Buch. Die daran beteiligten Autor*innen des UniGR-CBS sowie aus Politik, Wirtschaft Gesundheit, Kultur wollen Lehren aus den gemachten Erfahrungen für die Zukunft ziehen. Das Buch „Grenzerfahrungen | Expériences transfrontalières. COVID-19 und die deutsch-französischen Beziehungen“ erscheint im Sommer 2021.


Kontakt

Christian Wille

Department of Geography and Spatial Planning

Universität Luxemburg
Denise Rodrigues

Department of Geography and Spatial Planning

Universität Luxemburg