« Je travaille au Luxembourg », effets frontières et transformations du travail et de l’emploi dans la Grande Région.
« Je travaille au Luxembourg », effets frontières et transformations du travail et de l’emploi dans la Grande Région.
Der Artikel beschäftigt sich mit den unterschiedlichen theoretischen und wissenschaftlichen Ansätzen zur Untersuchung der grenzüberschreitenden Arbeit in der Großregion und anderswo. Sein Verfasser unterscheidet dabei zwischen drei Arten von Herangehensweisen, die jeweils mit der grenzüberschreitenden Arbeit einhergehende Phänomene beleuchten. Diese theoretische Vorgehensweise dient darüber hinaus als Grundlage dafür, zu betonen, wie wichtig gemeinsame, multidisziplinäre Ansätze sind, wenn man die Komplexität grenzüberschreitender Phänomene besser verstehen möchte.
Der Artikel veranschaulicht die rasche Entwicklung des Grenzgängertums in Luxemburg, das von 17.000 Personen im Jahre 1985 auf 156.000 im Jahre 2012 angewachsen ist. Der Anteil neu geschaffener, grenzüberschreitender Beschäftigungsverhältnisse macht 95% der Schaffung von Arbeitsplätzen in Luxemburg aus. Die Hauptwirkung dieses Wachstums auf grenzüberschreitender Ebene liegt in einem positiven Wanderungssaldo in den an Luxemburg angrenzenden Regionen, zu denen auch der Norden Lothringens gehört. Dieser Bevölkerungszuwachs geht jedoch einher mit einem Ausbluten der lokalen Gebietskörperschaften, bei denen die Beschäftigung aufgrund der grenzüberschreitenden Konkurrenz abnimmt.
Diese nun bekannten Phänomene erzeugten unterschiedliche theoretische und wissenschaftliche Ansätze, die der Autor in die drei folgenden Kategorien einteilen möchte: diejenigen, die sich auf ein Konzept von ‘Raum-Grenze’ stützen, diejenigen, die sich für soziale Grenzen im weiteren Sinne interessieren und schließlich diejenigen, die Pseudokonzepte benutzen.
Die erste Gruppe von Ansätzen konstruktivistischer Ausprägung sieht Grenzgbiete als Laboratorien. Diese Gebiete werden als Zentren, zentrale Beschäftigungspole verstanden, die in ihren Randlagen Beschäftigung erzeugen. Diese Zentren werden durch eine, ihnen eigene, spezielle Governance geregelt. Derlei Ansätze machen es möglich, sowohl die jüngste Entwicklung dieser Gebiete zu erfassen als auch das, was sie an Neuem bieten. Die zweite Gruppe von Ansätzen befasst sich mit den neuen Grenzen und deren Kategorisierung. Diese neuen Grenzen stehen in keiner unmittelbaren Beziehung zu den Gebieten und sind nur über die Wirkungen zu erfassen, die sie auf den sozialen Bereich ausüben. Die dritte Gruppe von Ansätzen ist zwischen den sozialen und politischen Bereichen angesiedelt und erzeugt soziologische oder wirtschaftliche Theorien sehr unterschiedlicher Art.
Dank des gleichzeitigen Heranziehens der verschiedenen Ansätze ist es möglich, die grenzüberschreitende Arbeit in der Großregion in ihrer Gänze und all ihren Feinheiten zu verstehen.
Angesichts der großen Vielfalt an Ansätzen, die man für seine Studie heranziehen kann, scheint es so, als werde die grenzüberschreitende Arbeit sowohl in der Großregion, als auch anderswo immer bekannter und besser verstanden.
Die fachliche Schnittstelle, die die Untersuchung von Grenzen darstellt, entbehrt noch anerkannter und miteinander geteilter, theoretischer Grundlagen. Dies führt dazu, dass man die untersuchten Gegenstände besser kennt als die für diese Studie herangezogenen Mittel. Aus der Vielfalt an verfolgten Ansätzen kann daher eine gewisse Ambivalenz des Konzepts der Grenze folgen, eine Ambivalenz, die sich womöglich auf das Verständnis der Grenzphänomene, zu denen auch die Arbeit zählt, auswirken kann.
Die vorliegenden Studien zeigen auf, dass der Grenzeffekt sich in den Grenzgebieten dauerhaft in den sozialen Beziehungen innerhalb des Arbeitsmarktes niederschlägt. Wenn der Arbeitsmarkt in diesen Räumen auch offener sein sollte, so bleibt er dennoch paradoxerweise weiterhin sehr segmentiert, wobei die Gebietsgrenzen sich zu Grenzen sozialer und kultureller Art verändern. Aber es ist ebenfalls möglich, dass diese Grenzen das Ergebnis einer zeitgemäßen Entwicklung im Beschäftigungsbereich sind.
Jean-Luc Deshayes