Brambilla betrachtet den globalen Kapitalismus als fundamental geographisches Projekt, da er sich auf die Beziehung zwischen Staat, Territorium und Kapital gründet, die in engem Zusammenhang mit geographischen Konzepten wie Grenze und Landschaft stehen. Die ungleich entwickelte Landschaft, die dadurch entsteht, ist die Basis des kontemporären Kapitalismus. Um eine alternative (geo)politische Vision zum Kapitalismus zu schaffen, bedarf es laut Brambilla einer Neukonzeptualisierung von eher klassischen, statischen geographischen Kernkonzepten wie ‚Landschaft‘ und ‚Grenze‘. Sie schlägt daher das Konzept der borderscape vor, welches auf den prozesshaften Charakter von Grenzlandschaften verweist und nutzt es in Anlehnung an Mezzadra und Neilson (2013) als Methode für eine geographische Opposition gegen den Kapitalismus.
Der erste Teil (Teil I) ist den konzeptuellen Aspekten der Border Studies gewidmet. Teil II erarbeitet die Konzepte der Geopolitik. In Teil III findet eine Auseinandersetzung mit der Verstärkung der Grenzen im 21. Jahrhundert statt. Teil IV befasst sich mit den mit Grenzziehungen verbundenen Exklusions- und Inklusionsmechanismen. Der folgende Teil (Teil V) widmet sich der Rolle von Grenzen im Alltag. Die „Hypothese der grenzenlosen Welt“ wird hinterfragt. Die nächsten zwei Teile „Crossing Borders“ (Teil VI) und „Creating Neighbourghoods“ (Teil VII) setzen sich mit Grenzgebieten und grenzüberschreitenden Prozessen auseinander. Im letzten Teil (Teil VIII) werden die Interaktionen mit Natur und Umwelt an Grenzen behandelt.