Territorial Science Echo: Demographie und Migration: Anziehung versus Schrumpfung/ Démographie et migration: Attractivité versus contraction
Territorial Science Echo: Demographie und Migration: Anziehung versus Schrumpfung/ Démographie et migration: Attractivité versus contraction
Dieses Working Paper präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse in den Bereichen Demographie, Migration und Daseinsvorsorge und leitet Herausforderungen für die Raumentwicklung der Großregion ab.
Das Working Paper beleuchtet den Themenbereich ‚Demografie und Migration‘ und arbeitet Herausforderungen für die Raumentwicklung der Großregion ab. Insbesondere legt es einen Fokus auf die grenzüberschreitende Wohnmobilität an den Grenzen des Großherzogtums; die Bevölkerungsalterung und die Sicherung der Daseinsvorsorge im Gesundheitsbereich in ländlichen Gebieten.
Die Idee des Territorial Science Echo wurde im Rahmen des INTERREG Projektes UniGR-Center for Border Studies im Jahr 2018 ins Leben gerufen. Das UniGR-CBS ist ein grenzüberschreitendes Netzwerk von rund 80 WissenschaftlerInnen der sechs Mitgliedsuniversitäten der Universität der Großregion, die über Grenzen, ihre Bedeutungen und Herausforderungen arbeiten. Das Territorial Science Echo dient dem grenzüberschreitenden Wissenstransfer von innovativem raumplanerischem Wissen der ForscherInnen des Center for Border Studies der Universität der Großregion (UniGR-CBS) in Politik, öffentliche Verwaltung und Gesellschaft, insbesondere der Einspeisung aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse in den Aufstellungsprozess des Regionalentwicklungskonzeptes der Großregion (REKGR).
Die Expertise der ForscherInnen des UniGR-CBS trägt damit gezielt zur Vernetzung mit dem INTERREG Projekt Regionalentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) bei. Grenzregionen sind in besonderem Maße dazu geeignet, Labore für vergleichende Ansätze und integrative Strategien räumlicher Planung zu etablieren. In diesen Lernprozessen zu Raumplanung und Raumentwicklung können Antworten der Forschung auf sich verändernde Rahmenbedingungen mit gesellschaftlichen Anforderungen verzahnt werden. Die innovativen Ergebnisse der ForscherInnen des UniGR-CBS werden somit unmittelbar für die Praxis der Raumplanung und Raumordnung zugänglich gemacht. Dadurch wird die grenzüberschreitende Governance im Bereich Raumplanung gestärkt und auf eine wettbewerbsfähige Basis gestellt.
Außerdem sollen die wissenschaftlichen Diskurse gezielt für das REKGR nutzbar gemacht werden. Dazu wurden in fünf mit dem REKGR-abgestimmten und für die zukünftige Entwicklung der Großregion relevanten Themenfeldern („Demographie und Migration“- „Mobilität, Verkehrsinfrastrukturen und öffentlicher Verkehr“ – „Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung“ – „Energie“ – „Governance und Außenbeziehungen der Großregion“) kurze Syntheseberichte verfasst die sich aus aktuellen Forschungsergebnissen der Forscher-Innen des UniGR-CBS speisen und Herausforderungen für die Großregion identifizieren.
Die Berichte zu den Themenfeldern wurden in Autorenteams von ForscherInnen aller sechs Partneruniversitäten der UniGR verfasst mit der Vorgabe deren Ergebnisse kurz und verständlich in einem prägnanten Format (ca. 10 Seiten pro Themenfeld) darzustellen. Im November 2018 fand ein gemeinsamer Workshop der ForscherInnen des UniGR-CBS mit dem Wissenschaftsausschuss, der die Aufstellung des REKGR begleitet, sowie Akteuren der Großregion statt. Dieser diente der Reflexion der Raumentwicklung in der Großregion aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Die Themenhefte wurden in der neuen Reihe der UniGR-CBS Working Papers veröffentlicht.
Der angestoßene Dialog zwischen ForscherInnen des UniGR-CBS und Akteuren der Großregion wird am Projekt REKGR erprobt und soll damit für die Bewältigung künftiger Aufgaben der Raumplanung langfristig und nachhaltig gesichert werden. In diesem Zusammenhang ist es geplant das Territorial Science Echo auch nach dem Ende der INTERREG Förderung im Rahmen des UniGR-CBS weiterzuführen.
Inhaltsverzeichnis :
- Vorwort/ Préface
- Die Großregion zwischen Bevölkerungswachstum und Schrumpfung: Einleitung/ La Grande Région entre croissance et diminution de sa population : Introduction
- Grenzüberschreitende Wohnmobilität/ Mobilité résidentielle transfrontalière
- Grenzüberschreitende Annäherung an das Phänomen der Alterung – oder: Alterung grenzüberschreitend denken/ Pour une approche transfrontalière du vieillissement
- Sicherung der Daseinsvorsorge im Bereich Gesundheit in ländlichen Grenzräumen der Großregion/ Garantie des services d’intérêt général en matière de santé dans les espaces frontaliers ruraux de la Grande Région
- Herausforderungen für die Großregion/ Les défis à relever par la Grande Région
- Literatur/ Références
Anhand der demographischen Situation steht die Großregion zukünftig vor großen Herausforderungen, welche sich noch durch die sehr unterschiedlich verlaufenden Prozesse zwischen Wachstum und Schrumpfung der Bevölkerung verstärken.
Der Druck auf den Wohnungsmarkt insbesondere des Großherzogtums Luxemburg, das einen wesentlichen wirtschaftlichen Motor der Großregion darstellt und entsprechende Anziehungskraft aufweist, verstärkt zugleich den Wohnungsmarktdruck der anliegenden Regionen, da Menschen auch zukünftig in den benachbarten Kommunen nach Wohnraum suchen werden. Diese Wohnmobilität erhöht den Druck auf die Siedlungsentwicklung, verstärkt Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Zum anderen erhöht sich auch der Verkehr durch die steigende Zahl der Grenzgänger.
Zeitgleich zu dem Anstieg des Wohnraumbedarfs in einigen Bereichen, wird es zunehmend Leerstand oder Unternutzung von Gebäuden in anderen Teilen der Großregion geben. Gezielte Ansiedlung von Flüchtlingen – insbesondere Flüchtlingsfamilien - kann nur teilweise funktionieren, da die Anzahl der Neuzuziehenden immer in einem Verhältnis zur ortsansässigen Bevölkerung stehen sollte, in welchem die ortsansässige Bevölkerung Integrationsleistungen erbringen kann. Generell ist es aber eine Maßnahme, die zu einer Verlangsamung der Entleerungsprozesse führen kann.
Aus operationeller Sicht werden je nach Land unterschiedliche Lösungsansätze verfolgt, wie die medizinische Grundversorgung, die ambulante und stationäre Pflege sowie eine Unterbringung in Krankenhaus- oder Altenheimeinrichtungen gewährleistet wird.
Beate Caesar & Karina Pallagst (Technische Universität Kaiserslautern (Hrsg.)),
https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-9992-fdf3