Anthropocene

Working Paper Vol. 25

Visuel
Cover working paper 25
Zusammenfassung

Dieses Arbeitspapier bietet einen Bericht der Ergebnisse des 12. UniGR-CBS-Seminar Border Studies zum Konzept der „Dringlichkeit“ im Kontext der Klima- und Energiekrise. Der Fokus des Seminars lag auf den Forschungsperspektiven zum Verhältnis von Dringlichkeit und Grenzziehungen, die im interdisziplinären Arbeitsraum aus deutsch-französischer Perspektive aufgeworfen wurden. Ein zentrales Resultat des Seminars besteht in der Erkenntnis über die raumzeitliche Qualität multipler, fortdauernder anthropozäner Krisen im Kontext der Transformation von Energiesystemen. Die Vorträge aus verschiedenen Disziplinen und über unterschiedliche Untersuchungsgegenstände behandelten alle die Frage nach den Darstellungs- und Mobilisierungsmodi, aber auch den Problematiken von Dringlichkeit. Das Arbeitspapier diskutiert schließlich eine sich als Ergebnis des Seminars abzeichnende Heuristik der Dringlichkeit im Kontext der Untersuchung von boundary work, die nicht nur das relationale Verhältnis von Räumlichkeit und Zeitlichkeit im Kontext der Energie- und Klimakrise betont, sondern auch das affektive Arrangement der Dringlichkeit in den Vordergrund stellt.

Borders in Perspective Vol. 5

Visuel
UniGR-CBS Borders in Perspective Vol. 5
Zusammenfassung

In und mit dieser neuen Ausgabe von Borders in Perspektive laden wir zur produktiven Grenzarbeit ein und regen an, das Verhältnis von Natur und Kultur im Anthropozän kritisch auszuleuchten. In der gegenwärtigen erdgeschichtlichen Epoche des Anthropozäns, in der der Mensch als die zentrale Triebkraft für die globalen Veränderungen ökologischer Systeme angesehen wird, befinden sich scheinbar sichere Grenzlinien zwischen Natur und Gesellschaft einerseits in der Auflösung und werden andererseits an anderer Stelle neu gezogen. Die Grenzen zwischen Gesellschaft und Natur, Wissenschaft und Politik oder einzelnen Disziplinen sind nicht mehr trennscharf und einfach zu bestimmen. Angesichts drängender Phänomene, wie dem Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität und wachsenden sozialen Ungleichheiten, bedarf es einer grenzüberschreitenden Forschung – eine Forschung, die nicht halt an disziplinären Grenzen macht, sondern diese überschreitet. Dieses Themenheft soll daher ein Anstoß dafür sein, Grenzphänomene in den Beziehungen zwischen Natur und Gesellschaft auszuloten, die bislang wenig im Mittelpunkt der Border Studies standen. So widmen sich die Autor_innen der neuen Ausgabe von Borders in Perspective verschiedensten Grenzziehungen und –auflösungen im Anthropozän aus multiplen Perspektiven und multidisziplinären Richtungen.