Unter Berücksichtigung der vielfältigen, möglichen, aus der öffentlichen Debatte hervorgehenden Auslegungen und des eminent transversalen, aber auch sensiblen Charakters der behandelten Themenstellung, befasst sich die Publikation zunächst einmal mit den Gründen, aus denen eine Politik der gemeinsamen Entwicklung von Vorteil wäre. Sie versucht ferner, die Ziele zu definieren, die erreicht werden sollten, die Akteure zu benennen, die potenziell eingebunden wären, sowie den möglichen Inhalt [dieser Politik] mittels konkreter Umsetzungsvorschläge zu umreißen.
Der vorliegende Artikel bietet eine systematische Analyse von Interreg IV A – Projekten, die sich mit grenzüberschreitender Raumplanung befassen und zwischen 2007 und 2013 entlang der inneren Grenzen Europas durchgeführt wurden. Er beleuchtet die Vielfalt an Initiativen und zeigt auf, dass diese jeweils dadurch unterschieden werden können, dass sie darauf ausgerichtet waren, (1) Netzwerke zwischen Akteuren entweder zu schaffen oder zu verbessern, (2) eine Beobachtung der räumlichen Gegenheiten zu ermöglichen, (3) Strategien zu entwickeln oder aber (4) für die Öffentlichkeit auf grenzüberschreitender Ebene greifbare Ergebnisse zu erzielen.
Die ‘Consultation du Grand-Genève’ [Beratungsstelle für den Großraum Genf] dient dazu, der Art, wie Gebiete im Hinblick auf die Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung geplant werden, eine neue Ausrichtung zu geben. Dabei bindet diese Beratungsstelle auf dynmische Weise Akteure des Gebiets zusammen mit Experten für Raumentwicklung und sonstige angeschlossene Bereiche ein. Aus diesem Prozess gingen 7 konkrete und kartierte Vorschläge für den Wandel des grenzüberschreitenden Gebiets des Großraums Genf hervor. Diese Vorschläge zielen darauf ab, Akteure, Bürger und Politiker für die Dringlichkeit des Klimanotstands und die große Vielfalt an möglichen Wegen, um diesem zu begegnen, zu sensibilisieren.