Besprechung eines wiss. Fachartikels, Konferenzpapiers etc.

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Lille, Straßburg oder Basel sind starke, in der Nähe von Staatsgrenzen gelegene Städte. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen, politischen und symbolischen Funktionen erzeugt deren Einfluss Regionen, die gleichzeitig metropolitanen und grenzüberschreitenden Charakter aufweisen. Anhand von Gesprächen, kartographischen Erzeugnissen und Textanalysen untersucht die vorliegende Doktorarbeit die grenzüberschreitende Metropolregion hinsichtlich ihres Aufbaus. Letzterer erscheint dabei wie ein Prozess, in dem lokale Akteure sowohl untereinander, als auch gemeinsam mit der Europäischen Union aktiv werden müssen, um mit Staaten in Verhandlungen zu treten. Diese skalare, europäische Neugestaltung erzeugt spannungsreiche Räume, in denen sich ein grenzüberschreitender Ballungsraum in weitere, breitere Regionen eingliedert.

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Die symbolische Rolle von nationalen Grenzen für grenzüberschreitende Regionalisierung ist weitgehend unbekannt. Um unser Verständnis der sinnstiftenden Kraft von Grenzen zu erweitern, befasst sich diese Arbeit mit der Frage, was passiert, wenn eine Grenze offenbar nicht Gegenstand einer Symbolisierungsstrategie ist. Das Beispiel vom Großraum Genf erscheint besonders aussagekräftig, da diese genzüberschreitende Zusammenarbeit versucht, einen integrierten urbanen Ballungsraum zu schaffen, der sich durch die ‘Ausradierung’ der französisch-schweizerischen Grenze auszeichnet. Als Abwesenheit von Symboli¬sierung wird die Grenze durch ihre Unsichtbarmachung in der Genfer Grenzgestaltung eher als eine ‘geplante Obsoleszenz’ umcodiert. Allerdings wird das Kooperationsprojekt durch die Disharmonie zwischen dieser Umcodierung durch die Protagonisten der grenzüber¬schrei¬ten-den Kooperation und den gängigen Vorstellungen der Bevölkerung beeinträchtigt. In dem Maße, wie Grenzen starke Symbolkraft haben, die Emotionen und Empathie wecken sollen, steht ihr sinnstiftendes Vermögen im Mittelpunkt von Symbolpolitik, sowohl für die Befürworter von offenen Grenzen und grenzüberschreitender Kooperation als auch für reaktionäre Kräfte, die nationale Interessen und ontologische Ungewissheit vertreten.

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Die Veröffentlichung ‘The Territorialities of U.S. Imperialism(s)’ vergleicht imperiale US-amerikanische und indigene Vorstellungen von Territorialität, wie sie in US-amerikanischen Rechtstexten und indigenen Lebensbeschreibungen des 19. Jahrhunderts artikuliert werden. Sie untersucht die Methoden, mit denen US-amerikanische Rechtstexte als “juristische Fiktionen” narrativ die territoriale Souveränität und Geschlossenheit der Vereinigten Staaten beteuern – obwohl sie sich auf eine Vielfalt imperialer Praktiken stützen, die Souveränität, Rechtsprechung und Territorium der USA  flexibel voneinander abtrennen und (wieder) miteinander verknüpfen.

Zugleich erkennt das Werk indigene Lebensbeschreibungen als nach ihrem Recht eigenständige und vollwertige Rechtstexte an, die das Ziel haben, die Heterogenität des nationalen Territoriums der USA sowohl aus ihrer individuellen Perspektive als auch in der Auseinandersetzung mit diesen rechtlichen Fiktionen hervorzuheben. Dadurch ermöglicht das Buch mit seiner Analyse ein nuancierteres Verständnis der kolonialistisch geprägten US-amerikanischen Rechtsfiktion, indem es die Territorialität als Schlüsselbegriff für die Gestaltung des Narrativs des US-Imperialismus unterstreicht.

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Das Ziel dieses Beitrags war, vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie die Auswirkungen von Reisemaßnahmen speziell im Hinblick auf die Freizügigkeit in Grenzregionen zu untersuchen. Der Bericht lieferte eine vertiefende Untersuchung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit und führte Fallstudien zu einigen Grenzregionen durch. Angesichts der Besonderheiten von Grenzregionen, der großen Bedeutung und Selbstverständlichkeit von grenzüberschreitender Mobilität im Alltag fand man heraus, dass Grenzregionen in besonderer Weise von mangelhafter Koordinierung der nationalen COVID-19-Maßnahmen und (unverhältnismäßigen) Reisebeschränkungen betroffen waren.

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Der vorliegende Artikel bietet eine systematische Analyse von Interreg IV A – Projekten, die sich mit grenzüberschreitender Raumplanung befassen und zwischen 2007 und 2013 entlang der inneren Grenzen Europas durchgeführt wurden. Er beleuchtet die Vielfalt an Initiativen und zeigt auf, dass diese jeweils dadurch unterschieden werden können, dass sie darauf ausgerichtet waren, (1) Netzwerke zwischen Akteuren entweder zu schaffen oder zu verbessern, (2) eine Beobachtung der räumlichen Gegenheiten zu ermöglichen, (3) Strategien zu entwickeln oder aber (4) für die Öffentlichkeit auf grenzüberschreitender Ebene greifbare Ergebnisse zu erzielen.

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Das Grenzgängertum ist ein Phänomen, das in Europa seit Beginn der 2000er Jahre eine wachsende Zahl von Personen betrifft. Lothringen als bedeutender Arbeitskräftequelle und (vor der Gebietsreform) einziger, französischer Region mit gemeinsamen Grenzen mit 3 Ländern weist einen größeren Arbeitnehmerstrom in Richtung Luxemburg und einen zweiten in Richtung Deutschland auf, was es zu einem relevanten Untersuchungsgebiet macht, um die geographischen und wirtschaftlichen Dimensionen der grenzüberschreitenden Beschäftigung aufzuzeigen. Dabei wird das Grenzgängertum aufgrund seiner Heterogeneität als Regulierungsfaktor für den Arbeitsmarkt analysiert und darüber hinaus auch die rechtliche Standardisierung untersucht, die mit dem Status eines Grenzgängers einhergeht.

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Der Beitrag befasst sich mit der Governance von grenzüberschreitenden umweltrelevanten Gemeingütern und hebt hervor, wie die miteinander verflochtenen Prozesse des b/ordering und des gemeinsamen verantwortungsvollen Umgangs mit Gemeingütern (commoning) die Geographien von Naturschutzmaßnahmen über Grenzen hinweg verändern und gestalten.

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Diese detaillierte Studie zur grenzüberschreitenden Mobilität zwischen Belgien und Frankreich, insbesondere zwischen dem Departement der Ardennen und Wallonien, möchte zunächst den französischen und wallonischen Arbeitsvermittlungsstellen Informationen zu Arbeitnehmerflüssen zwischen den grenznahen Gebieten des Departement Ardennes und den Provinzen Hennegau, Namur und Luxemburg geben.

Diese Informationen sollen dabei helfen, Aktionspläne auszuarbeiten, die bestmöglich auf die Besonderheiten und Eigenschaften der ardennischen und wallonischen Arbeitsmarktregionen abgestimmt sind, die geographische und berufliche Mobilität der Grenzgänger fördern und Bedürfnisse von Unternehmen berücksichtigen, was Information, Beratung, Unterstützung, Leistungen und Vermittlung angeht.

Diese Arbeit bietet zunächst den lokalen und beruflichen Akteuren aus dem Bereich der Arbeitsvermittlung eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Analyse des Grenzraums Ardennen/Hennegau-Namur-Luxemburg, unter Berücksichtigung der spezifischen demographischen Gegebenheiten der jeweiligen Bevölkerung (Alter, Geschlecht, Ausbildungsniveau, soziale und berufliche Kategorie…) und der Art der ausgeübten Tätigkeit (Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Art des Arbeitsvertrags, Dauer des Arbeitsvertrags, Beschäftigungsbereich).

Desweiteren geht es um die Untersuchung von arbeitsmarktrelevanten Fragen, sowohl innerhalb des Landes als auch grenzüberschreitend (Besonderheiten, Akteure, Nachfrage…) und insbesondere um den Bereich der Grenzgängerflüsse, die bis jetzt für diesen Teil der belgisch-französischen Grenze nur sehr unzureichend untersucht wurden. Die untersuchten Flüsse entsprechen der Mobilität von Grenzgängern im Departement Ardennes sowie in den drei belgischen Provinzen Hennegau, Namur und Luxemburg. Ergänzend werden für die Analyse auch Grenzgängerflüsse in Richtung des Großherzogtums Luxemburg berücksichtigt.

Im Anschluss widmet sich die Arbeit der vergleichenden Analyse der Arbeitsvermittlungsdienste dies- und jenseits der Grenze, stellt ihre Gemeinsamkeiten und ihre Unterschiede heraus, unter Berücksichtigung der neueren Entwicklungen in diesem Bereich. Ein weiterer Punkt, der behandelt wird, ist die berufliche Ausbildung im Zusammenhang mit der Stellensuche.
Schließlich wird in der Studie ein Überblick der bestehenden grenzüberschreitenden Maßnahmen im geographischen Bereich der französisch-belgischen Grenze gegeben, unter besonderer Berücksichtigung der Analyse von beschäftigungsrelevanten Projekten, ihrer Erfolge und ihrer Grenzen.

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Das Working Paper beleuchtet den Themenbereich ‚Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung‘ und arbeitet Herausforderungen für die Raumentwicklung der Großregion ab. Insbesondere legt es einen Fokus auf die Industriegeschichte sowie die Beschäftigung und grenzüberschreitende Arbeit in der Großregion.

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Der Autor arbeitet anhand von theoretisch-konzeptionellen Entwicklungen und Veränderungen im Bereich der Grenzraumforschung während der letzten Jahrzehnte drei analytische Trends („shifts“) heraus: den processual shift, den multiplicity shift und den complexity shift. Diese lösen einander nicht ab, sondern bezeichnen spezifische Orientierungen in der Grenzforschung. Ausgehend von der Beobachtung, dass im Zuge des sogenannten border turn eine vermehrte Sensibilisierung für Grenzen stattfand, und vor dem Hintergrund des practice turn, der Kultur nicht mehr durch Repräsentationen, sondern durch Praktiken gekennzeichnet sieht, ergeben sich durch die drei shifts neue Möglichkeiten zur Grenzbetrachtung, die prozessuale und performative Elemente der Grenze stärker in den Blick nimmt.