Konferenz 2025: 40 Jahre Schengen: Menschen, Grenzen, Politiken

11. Juni 2025 | 9.30-18.00 Uhr | Chambre des salariés du Luxembourg | 2-4 rue Pierre Hentges | Luxembourg  

Das Jubiläum solle keine „Trauerfeier“ werden, sondern eine „Big Party“ – so äußerte sich der Luxemburger Innenminister im Januar 2025 zu den bevorstehenden Feierlichkeiten anlässlich des 40. Jahrestags der Unterzeichnung des Schengener Übereinkommens. Es hat vor 40 Jahren für die schrittweise Abschaffung von Kontrollen an den EU-Binnengrenzen gesorgt und sich über Jahrzehnte hinweg als eine Europäische Erfolgsgeschichte erwiesen. Denn dem Übereinkommen, das am 14. Juni 1985 zunächst zwischen Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland geschlossen wurde, haben sich bis heute 29 Länder angeschlossen.  

Schengen ist weltweit einzigartig und verbindet: Über 450 Millionen Menschen in 25 EU-Ländern und vier Ländern der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) genießen heute Freizügigkeit und können ohne besondere Formalitäten in ein EU-Land einreisen, dort arbeiten und leben. Schätzungsweise 3,5 Millionen Menschen überqueren täglich die Binnengrenzen, und etwa 1,7 Millionen Menschen wohnen in einem Schengen-Land und arbeiten in einem anderen. Insgesamt unternehmen die Europäer:innen jährlich schätzungsweise 1,25 Milliarden Reisen innerhalb des Schengen-Raums. 

Das European Migration Network Luxembourg und das UniGR-Center for Border Studies luden Entscheidungsträger:innen, Expert:innen, Wissenschaftler:innen und Bürger:innen ein, um das runde Jubiläum des Schengener Übereinkommens zu feiern, aber auch im Lichte aktueller Entwicklungen kritisch darüber zu diskutieren. Denn die Schengen-Länder hatten seit nunmehr einem Jahrzehnt immer häufiger temporäre Kontrollen an den EU-Binnengrenzen eingeführt und damit die europäische Errungenschaft der offenen Grenzen infrage gestellt. Wurde der europäische Schengen-Geist gerade von einem Geist nationaler Vergrenzungen abgelöst? Und was hätte das für die Zukunft Europas, seine Bürger:innen und Grenzregionen bedeutet?

Diese und weitere Fragen wurden von den Gästen und Teilnehmenden der Konferenz mit Blick auf die EU-Binnen- und Außengrenzen diskutiert. Im Mittelpunkt stand dabei die gelebte Personenfreizügigkeit in Grenzregionen, insbesondere in der Großregion SaarLorLux, und ihre Bedeutung für sozioökonomische und soziokulturelle Integrationsprozesse. Außerdem wurde die Frage erörtert, inwiefern die Ränder des Schengen-Raums, d.h. die EU-Außengrenzen, als ein zum Teil unüberwindbares Regulativ für diejenigen zu betrachten seien, die Schutz und Asyl suchten. Schließlich wurde das Wechselverhältnis zwischen EU-Außen- und Binnengrenzen thematisiert und welche Rolle es für durchlässige Grenzen im Schengen-Raum spielte.

Eine Veranstaltung des European Migration Network Luxembourg und des UniGR-Center for Border Studies. 

Arbeitssprachen sind Englisch und Französisch mit Verdolmetschung. 

Weitere Informatione


Kontakt
Denise Rodrigues (denise.rodriguesmarafona@uni.lu)

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