La formation continue dans la Grande Région transfrontalière
La formation continue dans la Grande Région transfrontalière
Der vorliegende Beitrag stellt eine Teilsynthese dar, die von einer vertieften Analyse der Fort- und Weiterbildung in der Großregion ausgeht, die zugleich internationalen und infranationalen Charakter hat.
Fort- und Weiterbildung stellt eine grundlegende Komponente des Arbeitsmarkts in der Großregion und innerhalb der Lissabon Strategie dar. Dennoch handelt es sich dabei auch um eine komplexe Realität, die es auf europäischem Niveau zu harmonisieren gilt und die sich statistisch nur schwer darstellen lässt. Nur europäische Statistikuntersuchungen bieten die Möglichkeit, eine ausreichende Vergleichbarkeit der Indikatoren sicherzustellen, insbesondere wenn es um Arbeitskräfte geht. Sie lassen Unzulänglichkeiten und Imperfektionen der Fort- und Weiterbildungssysteme in der Großregion erkennen. So stagnieren zum Beispiel die Teilnehmerzahlen in einigen Teilgebieten der Großregion gegen Ende der Förderperiode, in Luxemburg und Wallonien sinken sie sogar. Die Zahlen bleiben hinter der europäischen Zielvorgabe von 12,5% zurück. Die Verteilung der Mittel im Hinblick auf Fort- und Weiterbildung erscheint suboptimal, da insbesondere die Arbeitnehmer mit der besten Ausbildung und in großen Unternehmen einen besseren Zugang zu Fort- und Weiterbildung haben (siehe die Analyse « toutes choses égales par ailleurs » - « ansonsten alles vergleichbar). Was die Inhalte der Fort- und Weiterbildungen angeht, so lässt sich eine zu starke Zentrierung auf den aktuellen Arbeitsplatz feststellen, was dem europäischen Ziel der « Flexibilität und Sicherheit » zuwider läuft. Auch wenn die Fort- und Weiterbildungssysteme in der Großregion einige Gemeinsamkeiten aufweisen, so lassen sich auch große Unterschiede feststellen.
So lässt sich z.B. für die luxemburgischen und wallonischen Systeme eine größere Offenheit gegenüber Fortbildungen beobachten, die weniger stark mit der aktuellen Arbeit verbunden sind und die teilweise außerhalb der Arbeitszeiten organisiert werden. Lothringen zeichnet sich durch eine stärkere Beteiligung am Ende der Förderperiode aus, wobei es sich allerdings oft um kürzere Maßnahmen handelt. Auch 2020 bleiben Fort- und Weiterbildung auf europäischer und großregionaler Ebene große Herausforderungen, wobei das Ziel 15 % beträgt. Dies gilt umso mehr als die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Fortschritte im Bereich der Aus- und Weiterbildung ausbremsen könnten, obwohl diese gerade in Krisenzeiten Lösungen anbieten können.
Innerhalb der Lissabon Strategie nehmen Fort- und Weiterbildung eine zentrale Rolle ein, da sie als Mittel anerkannt sind, um den Wirtschaftssystemen der Industrieländer ihren Platz in der weltweiten Wirtschaftsordnung zu sichern. Das Hauptziel der Lissabon Strategie (2000) war es, eine Beteiligungsquote von 12,5% bei Erwachsenen (25 bis 64 Jahre) zu erreichen.
Der vorliegende Artikel möchte in 22 Punkten, die nachfolgend aufgeführt werden, Informationen zu Fort- und Weiterbildung in der Großregion geben:
- Bedeutung von Fort- und Weiterbildung
- Definition von Fort- und Weiterbildung
- Unterschiedliche Formen der Fort- und Weiterbildung (formell, nicht formell und informell)
- Die Lissabon Strategie in der Großregion
- Notwendige Indikatoren für die Großregion
- Verfügbarkeit zahlreicher Datenquellen
- Problem der Harmonisierung von Daten in Europa
- Untersuchung zu Arbeitskräften – verwendete statistische Quelle
- Konvergenz bei der Teilnahme an Fort- und Weiterbildung in der Großregion
- Unterdurchschnittliche Ergebnisse der Großregion im europäischen Vergleich
- Vergleichende Teilnahme von Frauen und Männern
- Welcher Platz für die Senioren ?
- Häufigste Berufsgruppen in Fort- und Weiterbildung
- Polarisierung der Fort- und Weiterbildungen bei sehr qualifizierten Mitarbeitern
- Dienstaltervorteile
- Mehr Fort- und Weiterbildung in großen Unternehmen und im Dienstleistungssektor
- Starke Verbindung zwischen Arbeit und Fort-/Weiterbildung
- Mängel im Fort- und Weiterbildungssystem
- Verhalten der Stakeholder im Wirtschaftsbereich
- Öffentliche Maßnahmen
- Fort- und Weiterbildung im Zeitalter der Wirtschaftskrise
- Herausforderung
Gleichzeitig ermöglicht diese Arbeit ein bestmögliches Verständnis der grenzüberschreitenden statistischen Zusammenarbeit innerhalb der Großregion, die von der Arbeitsgruppe der statistischen Ämter und vom IUIL im Rahmen des Interreg IV Projekts (2009-2011) umgesetzt wurde und erinnert an das europäische Ziel in Bezug auf Fort- und Weiterbildung von Erwachsenen. Es ist ebenfalls die Rede von der Auswirkung der Mobilität auf die Fort- und Weiterbildung sowie von der Harmonisierung unterschiedlicher Daten (Beispiel Deutschland).
Die Großregion ist der politische Ausdruck einer privilegierten und institutionalisierten Zusammenarbeit, die folgendes Gebiet umfasst : das Großherzogtum Luxemburg, Lothringen, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Wallonien und die politische sowie administrative Entscheider beteiligt. Der Artikel umfasst eine Karte, die den Kooperationsraum der Großregion darstellt.
Fort- und Weiterbildung spielen heute eine herausragend wichtige Rolle für das soziale und wirtschaftliche Modell Europas. Sie sollen die Produktivität der Arbeitnehmer verbessern helfen, die Funktion des Arbeitsmarktes optimieren, Arbeitnehmer bei der Anpassung an neue Technologien unterstützen und berufliche Karrieren sichern.
Somit stellen Fort- und Weiterbildung eine wesentliche Komponente für das gute Funktionieren des Arbeitsmarktes in der Großregion dar und spiegeln bereits jetzt dessen grenzüberschreitende Dimension wieder. So schätzen die luxemburgischen Experten für Fort- und Weiterbildung, dass fast ein Viertel der Teilnehmer an den entsprechenden Angeboten in luxemburgischen Unternehmen Grenzgänger sind. Angesichts der Tatsache, dass die Ziele der Lissabon Strategie bis 2020 auf nunmehr 15 % heraufgesetzt wurden bleibt die Fort- und Weiterbildung jedoch eine Herausforderung auf europäischer und auf großregionaler Ebene.
Insee Lorraine
Cindy LOPES-BENTO
Gérard MOREAU