Staatskanzlei des Saarlandes: Eckpunkte einer Frankreichstrategie für das Saarland

Staatskanzlei des Saarlandes: Eckpunkte einer Frankreichstrategie für das Saarland

Grenzraum
Saarland
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

Im Januar 2014 stellte die saarländische Landesregierung ihre Eckpunkte einer Frankreichstrategie für das Saarland vor. Kern des Papiers ist die Schaffung eines „multilingualen Raums deutsch-französischer Prägung“ bis 2043. Daneben werden verschiedene Bereiche erfasst (Verwaltung, Wirtschaft, öffentliches Leben u.a.).

Zusammenfassung

Das Saarland versteht sich als Brücke zwischen Deutschland und Frankreich. Aufgrund der historischen Entwicklungen besteht bereits eine große Frankreichkompetenz, die weiter ausgebaut werden soll.

Die Frankreichstrategie ist als umfassendes und zivilgesellschaftliches Projekt angelegt. Sie verfolgt, in enger Kooperation mit Lothringen, eine Binnen-Strategie (Stärkung der Frankreich-Kompetenz im Land) und eine Außen- und Kommunikationsstrategie (Vermarktung der saarländischen Frankreich-Kompetenz nach außen, d.h. nach Frankreich und nach Deutschland). Auch wenn Französischkompetenz in Zentrum steht, ist die Frankreichstrategie im Kern eine Mehrsprachigkeitsstrategie.

Die Frankreichstrategie wurde bislang durch zwei „Feuille de route“, in denen Etappenziele aufgeführt sind, komplettiert.

Inhalt

Die Frankreichstrategie (genauer: Eckpunkte einer Frankreichstrategie für das Saarland) ist ein politisches Grundsatzdokument, das das Saarland im Nachgang zum sog. Frankreichjahr, mit dem es das 50jährige Jubiläum des Élysée-Vertrags gefeiert hat, veröffentlicht hat. Mit diesem Dokument soll die besondere Beziehung zwischen dem Saarland und Frankreich unterstrichen werden („Frankreichkompetenz“). Zugleich wird die Rolle des Saaralands definiert: Es „[…] soll aus französischer Sicht zu einer Brücke nach Deutschland und zum Tor zu Frankreich aus deutscher Sicht werden […]“ (p. 11). Auch, wenn das Französische eine zentrale Rolle in diesem Dokument spielt, ist die Frankreichstrategie im Grunde eine Mehrsprachigkeitsstrategie. Primäres Ziel ist die Schaffung eines „multilinguale[n] Raum[s] deutsch-französischer Prägung“ (p. 9 u.ö.). Darüber hinaus wird die Sprachkompetenz mit weiteren Kompetenzen verbunden: „Frankreich-Kompetenz beinhaltet nicht nur entsprechende Sprachkompetenzen, sondern auch die Vertiefung weiterer Kompetenzfelder, wie Fachkompetenz, Regionalkompetenz und interkulturelle Kompetenz“ (p. 21). Nach einer Bestandsaufnahme werden diese Aspekte im Dokument programmatisch ausgearbeitet. Dabei wird auf zwei Ebenen argumentiert: einerseits innerhalb des Saarlands („Binnenstrategie“) und andererseits nach außen hin (sowohl gegenüber Deutschland als auch gegenüber Frankreich). Im Kapitel „Umsetzung“ werden konkrete Maßnahmen in verschiedenen Bereichen genannt, mit denen die gesetzten Ziele erreicht werden sollen; ebenso werden einige „Projektbeispiele der operationellen Umsetzung“ aufgeführt. Abschließend wird erneut der interaktive Charakter und die breite zivilgesellschaftliche Dimension betont und eine breit angelegte Anhörung angekündigt, in der zahlreiche Akteure (u.a. Kommunen, Kammern, Hochschulen, Verbände, Kirchen, Vereine) die Möglichkeit einer Stellungnahme erhalten.

  • A. Eine Frankreichstrategie für das Saarland
  • B. Bestandsaufnahme
  • C. Saarland 2043: ein multilingualer Raum deutsch-französischer Prägung
  • D. Die Pfeiler der Frankreichstrategie: Zwei Facetten eines Landes
  • E. Die Instrumente der Frankreichstrategie
  • F. Die Kernpunkte

Umsetzung

  • A. Frankreich ist Chefsache – Interne Organisation
  • B. Umsetzung konkreter Maßnahmen
  • C. Projektbeispiele der operationellen Umsetzung
  • D. Weiteres Vorgehen
Fazit

Das Saarland versteht sich als Brücke zwischen Deutschland und Frankreich. Aufgrund der historischen Entwicklungen besteht bereits eine große Frankreichkompetenz, die weiter ausgebaut werden soll. In diesem Sinne versteht sich das Saarland als Modell für gelungene europäische Integration und Kohäsion. Die Frankreichkompetenz soll gezielter als Motor für die grenzüberschreitende wirtschaftliche Zusammenarbeit, aber auch in Kultur, Bildung und Forschung genutzt werden. Auch deutsche Handelspartner sollen über die saarländische Wirtschaft mit französischen Handelspartnern in Kontakt kommen.

Die im Kontext der Frankreichstrategie angesprochenen Sprachen- und Bildungsfragen sind in zentralen Dokumenten der europäischen Sprachen- und Bildungspolitik verankert. Die Ziele können nur mit breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft umgesetzt werden und erfordern eingehende sprach- und bildungspolitische Weichenstellungen, die auch mit finanziellen Investitionen verbunden sind.

Kernaussagen

Die Frankreichstrategie ist als umfassendes zivilgesellschaftliches Projekt angelegt. Sie verfolgt eine Binnen-Strategie, die auf die Stärkung der Frankreich-Kompetenz im Land ausgerichtet ist, und eine Außen- und Kommunikationsstrategie, die auf die Vermarktung der saarländischen Frankreich-Kompetenz und des Standorts nach außen abzielt, d.h. nach Frankreich und nach Deutschland.

Leitung

Saarländische Landesregierung, Staatskanzlei

Beiträge

Saarländische Landesregierung, alle zivilgesellschaftlichen Akteure

Erstellungsdatum
2018
Datum