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Working Paper Vol. 19

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Die zentralen Stadtviertel von San Diego befinden sich inmitten einer von der Stadtverwaltung und privaten Akteuren geführten Entwicklungsphase, die sich allmählich von einem Stadtviertel zum anderen erstreckt und langsam einkommensschwache Gemeinschaften in 'angesagte' Orte für wohlhabende Bevölkerungsgruppen verwandelt. Dies trifft insbesondere auf das Viertel North Park zu, das in den letzten Jahrzehnten umgestaltet wurde und vor Kurzem begonnen hat, sich ostwärts über zwei innerstädtische Autobahnen in die große hispanische und asiatisch-amerikanische Gemeinschaft von Mid-City auszudehnen. Insbesondere entlang der großen Geschäftsstraßen, die die beiden Gemeinschaften verbinden, werden zuvor produzierte und gewohnte Unterschiede derzeit neu verhandelt - sozial und funktional, aber auch wirtschaftlich, symbolisch und architektonisch -, was die Entstehung einer (zeitlichen) hybriden Zwischenzone bedingt, die gleichzeitig Teil des einen und des anderen Stadtteils ist. Diese Veränderungen sind mit städtischen und privaten Entwicklungsanstrengungen verbunden und haben für die Bewohner:innen von North Park und Mid-City gleichermaßen eine erhebliche alltägliche Bedeutung. Allerdings wurden diese Prozesse bisher nicht eingehend analysiert. Unsere Arbeit schließt diese Lücke, indem sie einen theoretischen Rahmen für multidimensionale Grenzprozesse entwickelt, der der facettenreichen Komplexität dieses Übergangs- und zeitlichen Borderlands Rechnung trägt. Auf der Grundlage dieses Rahmens werden empirische Ergebnisse aus einer Mixed-Methods-Forschungsstudie (unter anderem qualitative Interviews und partizipative Beobachtungen), die zwischen 2019 und 2022 durchgeführt wurden, verwendet, um nachzuverfolgen, wie San Diegos fortschreitender Trend der städtischen Umgestaltung die multidimensionale Verschiebung, Durchdringung und Neuverhandlung von Grenzen und somit die Entstehung eines hybriden urbanen Borderlands zwischen North Park und Mid-City vorantreibt.

Thematic issue Borders in Perspective Vol. 9

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Diese Aufsatzsammlung befasst sich mit den biopolitischen Verwicklungen rund um Grenzen, wobei der Schwerpunkt auf dem Globalen Norden, insbesondere Nordamerika und Europa, liegt. Im Zentrum steht die wachsende Bedeutung biopolitischer Perspektiven in den Cultural Border Studies und die Beiträge zielen darauf ab, Europa und die Amerikas durch die Krisen und Herausforderungen, die sie darstellen, neu zu denken. Durch die Untersuchung von Biopolitik, der Verhandlung von Krisen und des Ausnahmezustands in Literatur, Kunst und politischem Diskurs erforscht dieses Themenheft die vielschichtigen Dimensionen biopolitischer Kontrolle und beleuchtet das Wechselspiel zwischen staatlicher Autorität und dem Leben derer, die von diesen Regelungen betroffen sind. Die Biopolitik der Grenze entpuppt sich dabei als komplexes Geflecht aus Autorität, Überwachung, Kontrolle und Management des menschlichen Lebens an, auf und über die Grenzen hinweg.

Working Paper Vol. 18

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Working paper Vol.18
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Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat nicht nur zu einer Verschiebung der territorialen und mentalen Grenzen in Europa geführt, sondern auch tiefgreifende Veränderungen der geopolitischen Visionen der heutigen Welt und ihrer wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zukunft bewirkt. Auf welche Weise hängt Russlands Krieg in der Ukraine mit Fragen nach Grenzen und Identitäten zusammen? Dieses Interview befasst sich mit den zahlreichen geopolitischen, sozialen und existenziellen Fragen zum Thema Grenzen und Identität im aktuellen Krieg und analysiert auch die Rolle der Wissenschaft in diesem Krieg. Die Grenzwissenschaftlerinnen Astrid M. Fellner und Eva Nossem haben mit drei ukrainischen Forscher:innen gesprochen, nämlich Julia Buyskykh, Alina Mozolevska und Oleksandr Pronkevich, die ihre Ansichten über die Verstrickungen von Grenzen, Identität und Krieg teilen und versuchen, sich mit den neuen Realitäten auseinanderzusetzen.

UniGR-CBS Working Paper Vol. 17

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Working Paper Vol. 17
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Im 21. Jh. kommt grenzüberschreitender Kooperation in nationalstaatlichen Randlagen in der EU hohe bzw. wachsende Bedeutung zu, die jedoch keineswegs als taken for granted genommen werden sollte, wie bspw. die Covid-19-Pandemie illustrierte. Zusammenarbeit in ,Borderlands‘ geschieht unter komplexen Vorzeichen und unter Beteiligung vielfältiger Akteure. Mit dem Verbundvorhaben ,Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien‘, das aus Mitteln des BMBF gefördert wird (Förderkennzeichen 01UC2104), rücken in vergleichender Perspektive zwei Grenzregionen in den Fokus: die sog. Großregion (Grenzlage Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg) und die Grenzregion Brandenburg-Lubuskie (Grenzlage Deutschland und Polen) am südwestlichen und östlichen Rand Deutschlands. Das Working Paper skizziert Hintergründe grenzüberschreitender Zusammenarbeit in der EU und beleuchtet Entwicklungslinien der Border Studies, bevor die fünf thematischen Beiträge folgen.