In „Europa als Grenzland“ skizziert Balibar zunächst die theoretischen Zusammenhänge zwischen Grenzen, politischen Räumen und Staatsbürgerschaft. Im zweiten Teil überdenkt Balibar die Begriffe der (De)Territorialisierung in dem Versuch, die „'materielle Verfassung' Europas [und] die Entstehung des 'europäischen Bürgers' als neue historische Figur zu analysieren“ (S. 202). Alle Themen sind im dritten Teil vereint, in dem Balibar seine Vorstellungen vom neuen, kosmopolitischen oder transnationalen Bürger und ihre Rolle im Grenzlandmodell Europas skizziert.
Dieser akademische Zeitschriftenartikel diskutiert die beiden größten miteinander konkurrierenden Denkschulen über die Bedeutung von Grenzen in zeitgenössischer Politik und Gesellschaft. Die eine beobachtet eine zunehmend „grenzenlose Welt“, während die andere eine neue Bedeutung und neue Zusammenhänge in der Betrachtung von Grenzen sehen. Dabei werden Grenzen nicht nur als Phänomene am Rand von Territorien wahrgenommen, sondern vielmehr überall dazwischen in gesellschaftlichen Praktiken und Diskursen verortet. Im Besonderen erklärt Paasi die Relevanz von Theorie in den Border Studies und entwickelt neue konzeptuelle Perspektiven zum Verständnis des Fortbestehens eingegrenzter territorialer Räume.
Das von Martin Jones und Anssi Paasi editierte Special Issue zu „Regional Worlds” vereint verschiedene aktuelle theoretische Perspektiven auf die Region und untermalt dies mit empirischen Beispielen aus Europa, Afrika und Nordamerika. Das Issue versucht die immer noch aktuelle Bedeutung der Region in der Geographie aufzugreifen und bricht alte dichotome Konzeptualisierungen von Region als entweder territorial oder relational auf, um sie zu vereinen. Die AutorInnen stellen heraus, dass Regionen entsprechend der unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auf verschiedenen Maßstäben konstruiert werden (sub-national, national, supranational, grenzübergreifend). Sie kontextualisieren Regionen in Zusammenhang mit Globalisierung, Grenzräumen, agency/advocacy, sozialer Konstruktion und historischen Entstehungs-und Wandlungsprozessen.