Dieses “Critical Dictionary on Borders, Cross-Border Cooperation and European Integration” hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Fragen zu beantworten und ist damit das erste Nachschlagewerk, das zwei bisher noch nicht so eng verknüpfte interdisziplinäre Forschungsbereiche miteinander verbindet, nämlich Grenzstudien und Europastudien. Alphabetisch angeordnet und mit 66 Karten illustriert, enthält es 209 Artikel, die von 124 Autoren aus unterschiedlichen Ländern und wissenschaftlichen Disziplinen verfasst wurden. Die Beiträge behandeln Theorie, Terminologie, Begriffe, Themen und Räume von grenzüberschreitender Kooperation an europäischen Grenzen und in Grenzregionen innerhalb der Europäischen Union (EU) und um diese herum.
Die Border Studies haben in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen und einen spürbaren Entwicklungsschub erfahren. Dieser äußert sich in einer stärkeren Institutionalisierung, einer Ausdifferenzierung der Erkenntnisinteressen und einer an Prozessen interessierten konzeptionellen Neuorientierung. Wenig Aufmerksamkeit erhielten jedoch bisher Fragen nach den (inter-)disziplinären Selbstverständnissen und methodologischen Grundlagen der Border Studies und den damit verbundenen Konsequenzen für das Forschungshandeln. Das Themenheft adressiert diese Desiderata und versammelt Artikel, die sich mit ihren (inter-)disziplinären Grundlagen sowie method(olog)ischen und forschungspraktischen Fragen auseinandersetzen. Die Autor*innen geben darüber hinaus fundierte Einblicke in ein disparates Arbeitsfeld, legen forschungspraktische Strategien offen und stellen methodologisch versierte Systematisierungen vor.
In diesem Themenpapier geht es nicht um Einzelpersonen (Grenzgänger), sondern um die Organisation der grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte. Durch den Wechsel von der Mikro- zur Makroperspektive ist es möglich, die Vielfalt der grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte (z. B. an der französischen Grenze) hervorzuheben und die zahlreichen Faktoren, die Angebot und Nachfrage beeinflussen, zu beleuchten. Bei dem Versuch, das gesamte System hinter den grenzüberschreitenden Strömen zu verstehen, befassen wir uns in diesem Themenpapier mit der Organisation der grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte: Ist das System wirklich grenzüberschreitend organisiert, oder verhindern Grenzen einen wirklich integrierten grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt?
Das Heft analysiert die Veränderungen auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Dabei stützt es sich auf verschiedene, durchgeführte Studien zu:
den am meisten nachgefragten Kompetenzen (Pauline Bourgeon, Laetitia Hauret, David Marguerit, Ludivine Martin - LISER, Luxemburg),
den Mismatches zwischen Stellenangeboten und -nachfragen (Pierre Gramme - ADEM, Luxemburg),
der Praxis des Homeoffice (Laetitia Hauret - LISER, Luxemburg) mit besonderem Augenmerk auf den in Luxemburg ansässigen Arbeitnehmern (Hans Neumayr – STATEC, Luxembourg),
sowie den Grenzen des Wachstums in Luxemburg (Tom Haas – STATEC, Luxemburg).
In all diesen Arbeiten wird die Bedeutung einer Weiterentwicklung der Berufe mit Arbeitskräftedefizit sowie die Zunahme der Arbeit im Homeoffice als neuer Beschäftigungsform betont.
Grenzräume sind Räume des Austauschs und der Vernetzung – kulturell, sprachlich, geschichtlich und wirtschaftlich. Die neuere Forschung zum Lehren und Lernen der Nachbarsprache in den deutsch-französischen Grenzregionen SaarLorLux und Oberrhein zeigt die wichtige Rolle von Grenzregionen als Laboratorien für die europäische Integration. Die in diesem Band versammelten Beiträge greifen vielfältige Aspekte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem transfrontalier im Fremdsprachenunterricht auf. Damit trägt er nicht nur zu einer vertieften wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema bei, sondern liefert auch Impulse für eine verstärkte Integration grenz(raum)didaktischer Aspekte in den (Sprachen)Unterricht beiderseits der Grenze.
Seit einem Jahrzehnt stehen die Grenzen in Europa wieder auf der politischen Tagesordnung. Die Grenzforschung hat darauf reagiert und beschreitet neue Wege bei der Reflexion über und in der Erforschung von Grenzen. Das vorliegende Buch folgt dieser Entwicklung und stärkt eine an Lebensrealitäten interessierte Perspektive, die sich auf die alltägliche kulturelle Erfahrung von Grenzen konzentriert. Die Autoren bilden solche Erfahrungen im Kontext unterschiedlicher Formen von Migration und Mobilität sowie Sprachkontaktsituationen ab. Auf diese Weise weisen sie alltagskulturelle Verwendungs- oder Aneignungsstrategien von Grenzen als sehr unterschiedliche Grenzerfahrungen empirisch nach. Die Leserinnen und Leser des Bandes erhalten Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Grenzforschung und in die Lebensrealitäten in Europa, in denen Grenzen relevant (gemacht) werden.
Zu der Palette europäischer Werkzeuge für die Entwicklung grenzüberschreitender Gebiete zählen die Internationalen Bauausstellungen (IBA). Der vorliegende Text beschäftigt sich mit der Wirkung, die eine IBA im Hinblick auf die territoriale Entwicklung der Großregion entfalten könnte. Zunächst geht das Werk auf die Besonderheiten dieses Raumplanungsinstruments ein, dann untersucht es die Besonderheiten der Großregion, welche den Einsatz eines solchen Instruments wünschenswert erscheinen lassen. Schließlich werden eine Reihe von sinnvollen Vorschlägen für Prozeduren und mögliche Ergebnisse gemacht.
Die Veröffentlichung beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Vorstellungen, die bei den Grenzgängern in grenzüberschreitenden Regionen entstehen, sowie für die Widersprüche, die sich in diesen Vorstellungen zeigen, je nachdem, welche Akteure oder Institutionen sie geprägt haben. Das Werk identifiziert die unterschiedlichen Akteure, welche diese Vorstellungen prägen und gibt einen Einblick in die Art und Weise, wie die Bewohner grenznaher Regionen diese Vorstellungen wahrnehmen und wie letztere sich im Laufe der neueren Geschichte der europäischen Integration weiterentwickelt haben.
Dank dieses Gemeinschaftswerks ist es möglich, zahlreiche und unterschiedliche soziale oder politische Praktiken zu verstehen, die in den Grenzregionen der westlichen Welt als Reaktion auf das Phänomen der Globalisierung entstanden. Im Werk wird vorgeschlagen, diese Praktiken mit dem Begriff « B/ordering space » zu benennen. Sie weisen nämlich die Gemeinsamkeit auf, Prozesse widerzuspiegeln, die an die Existenz von Grenzen geknüpft sind und sich auf räumlicher und territorialer Ebene zeigen.
Autorenresidenzen sind als Mittel kultureller Vermittlungen in grenzüberschreitenden Regionen noch unbekannt. Das vorliegende Werk beabsichtigt daher, Autorenresidenzen aus einer wissenschaftlichen Sicht heraus zu definieren, die kreative Handlung des Schreibens in Bezug zu Orten und Zeitpunkten der Residenz zu verstehen und die verschiedenen kulturellen Austausche, die dort stattfinden, detailliert darzustellen. Es bietet ferner die Gelegenheit, ein Mapping dieser Orte des Schaffens in der Großregion zu erstellen.