Die Fachkommission hat sich auf der regionalen und der städtischen Ebene mit der Frage beschäftigt, mit welchen Strategien räumliche Ungleichheit und ein daraus resultierendes Gefühl des Abgehängtseins bei Teilen der Bevölkerung verhindert werden kann und hat neun strategische Ansätze formuliert , die sich mit dem Leitbild der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und der Unterstützung der Umsetzung dieses mit einer neuen Bund-Länder finanzierten Förderkulisse, der Stabilisierung der kommunalen Finanzen, der verstärkten Partizipation der Bürger, der Stabilisation ländlicher Abwanderungsregionen sowie einer stärkeren sozialen Durchmischung in Städten beschäftigen.
Durch Grenzen wird die Welt einer Einteilung unterzogen. Laut dem Autor hat diese Definition vier Konsequenzen für eine Theorie der Grenze: (1) die Grenze ist ein Zwischenraum, (2) die Grenze ist in Bewegung, (3) die Grenze ist ein Zirkulationsprozess, (4) die Grenze ist nicht auf eine räumliche Dimension reduzierbar. Auf Basis dieser vier Konsequenzen arbeitet er eine Methodologie oder, wie er es nennt, „kritische Limologie“ heraus.
Die Grenzräume werden häufig als „Laboratorien der europäischen Integration“ dargestellt. Welche Bedeutung besitzt der Begriff der grenzüberschreitenden Region über den Diskurs und die Symbole hinaus? Indem die Region als identitäre, territoriale und institutionelle Konstruktion definiert wird, die sich in der Zeit fortschreibt, identifiziert und hinterfragt diese Arbeit die Spezifika dieses Prozesses im grenzüberschreitenden Kontext. Diese Studie wird von einer Diskursanalyse sowie einer Operationalisierung der Konzepte grenzüberschreitender Territorialität und supraregionale Institution begleitet. Das europäische Rechtsmittel EVTZ (Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit), das einen Rechtsrahmen für die Kooperation bereitstellt, wird detailliert untersucht.
Der erste Teil (Teil I) ist den konzeptuellen Aspekten der Border Studies gewidmet. Teil II erarbeitet die Konzepte der Geopolitik. In Teil III findet eine Auseinandersetzung mit der Verstärkung der Grenzen im 21. Jahrhundert statt. Teil IV befasst sich mit den mit Grenzziehungen verbundenen Exklusions- und Inklusionsmechanismen. Der folgende Teil (Teil V) widmet sich der Rolle von Grenzen im Alltag. Die „Hypothese der grenzenlosen Welt“ wird hinterfragt. Die nächsten zwei Teile „Crossing Borders“ (Teil VI) und „Creating Neighbourghoods“ (Teil VII) setzen sich mit Grenzgebieten und grenzüberschreitenden Prozessen auseinander. Im letzten Teil (Teil VIII) werden die Interaktionen mit Natur und Umwelt an Grenzen behandelt.
Der Sammelband, nimmt eine praxistheoretische Perspektive ein. Es wird davon ausgegangen, dass „Räume und Identitäten aus sozialen Praktiken hervorgehen“ (S. 9). Anhand verschiedener Forschungen erfolgt eine Rekonstruktion medialer, institutioneller und alltagskultureller Praktiken in Grenzregionen. Luxemburg und die angrenzenden Gebiete in Belgien, Deutschland, Frankreich bilden dabei den empirischen Untersuchungskontext der einzelnen Beiträge. Analytisch wird zwischen drei miteinander verschränkten „Praktiken der Grenze“ unterschieden „(1) die Einsetzung von Grenzen als Differenzierung bzw. Selbst-/Fremdregulativ zum Außen; (2) die Überschreitung von Grenzen als affirmativer und/oder subversiver Akt mit Transformationspotential und (3) die Ausdehnung von Grenzen als ein ˈDazwischenˈ vielfältiger Relationen und Schnittmengen“ (S. 10).
In diesem Sammelband gehen die Autoren der Frage nach, wie grenzüberschreitende Regionen entstehen und was sie charakterisiert. Die Praktiken von institutionellen Akteuren und Grenzraumbewohnern in den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaft, politische Kooperation, Medien, Alltag und Kultur werden analysiert und diskutiert.
Dieses Werk fasst die Arbeiten zusammen, die im Rahmen der grenzüberschreitenden Forschungswerkstätten 2008-2009 präsentiert wurden, die von der Maison des sciences de l‘Homme der Universität Lorraine in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg organisiert wurden . Die Forscher_innen aus verschiedenen Disziplinen, wie beispielsweise der Politikwissenschaften, Informations- oder Kommunikationswissenschaft, der Geschichte, der Geographie und der Soziologie kamen zusammen, um sich über die verschiedenen Ansätze zum Forschungsobjekt Grenze auszutauschen. Die Fragestellungen, die die Grundlage der empirischen Untersuchungen bilden, behandeln die Beständigkeit, Persistenz und Spuren der Grenze; Repräsentationen von Territorien und Grenzen sowie die Dynamik der transkulturellen und grenzüberschreitenden Austausche.
Die drei Hauptuntersuchungsgegenstände sind (1) die besuchten Grenzräume (politische Dispositive und soziale Wahrnehmungen), (2) mediale Konstruktion und die Informationspraktiken auf der Ebene der Großregion, und (3) die Auswirkung kultureller Veranstaltungen auf grenzüberschreitende Repräsentationen. Die verwendeten Quellen sind Biographien, Fragebögen, Befragungen und Diskursanalysen.
Der eine Einführung und 11 inhaltliche Kapitel umfassende Sammelband „European Borderlands“, herausgegeben von Elisabeth Boesen und Gregor Schnuer, befasst sich mit Alltagspraktiken in europäischen Grenzregionen, die gesellschaftliche Entwicklungen und kulturelle Identität unterstützen. Dabei werden Veränderungen in Grenzregionen aus historischer, soziologischer, ökonomischer, geographischer, literarischer, anthropologischer oder auch politischer Perspektive betrachtet. Die gewählten Fallstudien befinden sich vor allem in Grenzregionen zwischen Deutschland und seinen Nachbarstaaten, aber auch zwischen Belgien und Frankreich, Estland und Finnland oder Ungarn und der Slowakei. Sie zeigen die Vielfalt der Grenzziehungen, die durch Grenznarrative einem „grenzenlosen Europa“ widersprechen.
Grenzregionen wie die Großregion oder die Trinationale Metropolregion Oberrhein gehen weit über den engeren Grenzraum hinaus. Während die institutionellen Strukturen der Zusammenarbeit durch Abkommen und Organisationsformen verstetigt werden konnten, fehlen Instrumente, um auf sich verändernde Rahmenbedingungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit angemessen reagieren zu können. Zunehmende grenzüberschreitende Verflechtungen, wirtschaftsstrukturelle Transformationsprozesse und neue Energiepolitiken in den nationalen Teilräumen wie auch der demografische Wandel stellen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vor neue Herausforderungen. Hinzu kommen zunehmende räumliche Polarisierungen, die einerseits Fragen der Metropolisierung in urbanen Zentren sowie andererseits der Daseinsvorsorge in ländlichen Gebieten betreffen und die Weiterentwicklung sowie Zukunftsfähigkeit der betroffenen Grenzräume beeinflussen. Aufbauend auf den Arbeiten der AG „Border Futures“ beleuchtet dieser Band die praxisrelevante Thematik der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit neueren Erkenntnissen der planungsrelevanten Grenzraumforschung im europäischen Kontext. Die Ergebnisse sollen einerseits für die Grenzräume im Gebiet der LAG nutzbar gemacht und andererseits in einen breiteren fachlichen Diskurs zur Weiterentwicklung grenzüberschreitender Zusammenarbeit eingebracht werden. Fragen einer zukunftsorientierten grenzüberscheitenden Governance, neuer räumlicher Funktionalitäten sowie neuer Planungsinstrumente spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Möglichkeiten der derzeitigen Programmperiode der EU-Strukturpolitik für Grenzräume.
Border as Method stellt die Behauptung auf, dass der aktuelle Kapitalismus nicht zu einer Verringerung von Grenzen sondern zu einer Proliferation derselbigen geführt hat. Letztere wird mit der Verstärkung des Wettbewerbs in globalen Arbeitsmärkten in Verbindung gestellt. Die Autoren konzentrieren sich auf Grenzproblematiken auf verschiedenen geographischen Ebenen und kombinieren die Theorie mit einer Reihe von Fallbeispielen aus verschiedenen Regionen der Welt. So nähern sich die Autoren der Grenze nicht als reinem Forschungsprojekt sondern auch als epistemischen Rahmen, was neue Perspektiven auf die Prozesse der Grenzziehung und Grenzerhaltung als essentielle Werkzeuge zur Produktion von Arbeitskraft als Gemeingut eröffnet.