Dynamiques des projets de territoire transfrontaliers en Grande Région
Dynamiques des projets de territoire transfrontaliers en Grande Région
Diese Arbeit befasst sich mit der Umsetzung von Strategien zur grenzüberschreitenden Raumplanung. Als Fallbeispiele dienen die Grenzräume der Großregion.
Diese Arbeit befasst sich mit der Umsetzung von Strategien zur grenzüberschreitenden Raumplanung. Indem er sich auf die Fallstudien von Attert (Belgien) und Beckerich (Luxemburg), des Pays de Montmédy (Frankreich) und Gaume (Belgien) sowie des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Nordvogesen-Pfälzerwald stützt, entwickelt der Autor eine Typologie der Konstruktionsphasen eines grenzüberschreitenden Raumkonzepts.
Nach einer Einführung in den Kontext der grenzüberschreitenden Kooperation in Europa (Institutionen, Abkommen, Chartas, etc.) beschreibt der Autor die Vielfalt der Gebiete, welche die Großregion bilden. Die Arbeit befasst sich zum Großteil mit den räumlichen Auswirkungen, die sich aus den divergierenden Vorstellungen ergeben und die Entwicklung der Großregion beeinflussen. Zu diesem Zweck hat der Autor eine Analyse der planungspolitischen Konzepte und neuen Perspektiven der einzelnen Länder durchgeführt. Auf der Basis einer vergleichenden Studie untersucht der Autor Raumprojekte in drei ländlichen und grenzüberschreitenden Räumen in der Großregion auf allen Ebenen (Kommunen, Gemeindeverbände, Departements, Regionen, Staaten und die EU). Dabei lautet die zentrale Fragestellung: „Mit welchen Kriterien und in welcher Weise kann man ein grenzüberschreitendes Raumkonzept im ländlichen Umfeld erstellen?“ (S. 18)
Im ersten Teil wird das wissenschaftliche Interesse dieser Forschungsarbeit auf Grundlage einer epistemologischen Analyse auf mehreren Ebenen (lokal, national und international) vorgestellt. Anschließend werden die Besonderheiten jedes Gebiets sowie die Hypothesen und methodischen Instrumente darglegt. Der Autor beschreibt die Prozeduren, welche die nachhaltige Entwicklung jedes Mitgliedsstaats der Großregion umfassen.
Der zweite Teil besteht aus einer Diskursanalyse sowie der Analyse grenzüberschreitender Projekte und Raumkonzepte, von Fragebögen, Planungsunterlagen, öffentlichen Treffen und geführten Umfragen, die darauf abzielt, Ergebnisse und Prognosen zu erhalten. Der Autor zeigt auf, dass das Konzept der Trans-Territorialisierung in der Analyse von grenzüberschreitenden ländlichen Räumen angewendet werden kann. Die Anwendung dieses Konzepts zeigt sich in der Verwendung von lokalen Ressourcen im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und lokalen Dokumenten der Raumplanung.
Der Autor stellt mehrere Karten sowie statistische Daten und Photographien vor, um die Entwicklung ländlicher Regionen zu illustrieren. Das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Nordvogesen – Pfälzerwald wird als „eine Kooperation auf regionaler Ebene, die unterschiedlichen Kulturen unterworfen und in einem ländlichen Raum mit geringer Bevölkerungsdichte gelegen ist,“ (S. 107) beschrieben, das „pays de Montmédy et Gaume“ wird als „Kooperation auf interkommunaler Ebene lateinischer Kultur“ bezeichnet (S. 117) und Beckerich und Attert sind „eine Kooperation auf lokaler Ebene, die einerseits der luxemburgischen und französischen Kultur, andererseits der grenzüberschreitenden Metropolisierung von Luxemburg-Stadt unterworfen und in einem ländlichen, sich re-urbanisierenden und periurbanen Raum gelegen ist“ (S. 126).
Der dritte Teil zielt darauf ab, die Existenz eines Konstruktionsprozesses grenzüberschreitender ländlicher Projekte zu klären. Es werden die bei diesen Prozessen sichtbar werdenden Grenzen behandelt. Abschließend wagt der Autor einen Vergleich mit anderen Gebieten, um eventuelle Gemeinsamkeiten zu erkennen.
Inhalt
Allgemeine Einleitung
Erster Teil: Theorien, Methoden, Felder: Ein an Heterogenität reicher Handlungsrahmen
- Kapitel I: Welche Problematiken existieren in hybriden Grenzgebieten, besonders in der Großregion?
- 1.1 Grenze, grenzüberschreitende Kooperation, Qualität-Nachhaltigkeit: verflochtene Darstellung von Forschungskonzepten
- 1.2 Die Großregion - Vorreiter in der grenzüberschreitenden Kooperation
- Kapitel II: Sind die Grenzräume in der Großregion ein Vorbild für den Aufbau nachhaltiger und grenzüberschreitender territorialer Projekte?
- 2.1 Erklärung des theoretischen Konstruktionsmodells grenzüberschreitender territorialer Projekte
- 2.2 Auswahl der Felder
- 2.3 Die Forschungsfelder zeigen verschiedene Problematiken auf
Zweiter Teil: Die grenzüberschreitenden territorialen Dynamiken und ihre Anwendungsinstrumente
- Kapitel III: Die Transterritorialisierung in ländlichen Grenzräumen der Großregion: Art, Anwendung, Grenzen
- 3.1 Die Nähen als förderliche Faktoren für eine Transterritorialisierung
- 3.2 Die Entwicklungsdynamiken auf beiden Seiten der Grenze als „Trigger“ für die Auslösung von Transterritorialisierung
- 3.3 Nachhaltige Entwicklung und Energiewende als Gegenstände zur Ordnung eines grenzüberschreitenden Raums
- 3.4 Ist eine ländliche grenzüberschreitende Verwaltung schwer durchsetzbar? Eine Typologisierung
- Kapitel IV: Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums, Klimaabkommen, ländliche Exzellenz-Zentren, grenzüberschreitendes Biosphärenreservat: theoretischer Vergleich der nationalen Rahmenbedingungen zur Unterstützung einer ländlichen und nachhaltigen Transterritorialisierung
- 4.1 Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums: Ursprünge, Funktionsweisen, Grenzen
- 4.2 Zentralität, Finanzmittel, Energiewende: Grundsätze des Klimaabkommens
- 4.3 Das ländliche Exzellenz-Zentrum - ein aktuelles französisches Raumkonzept
- 4.4 Das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Nordvogesen-Pfälzerwald - Instrument einer gemeinsamen Administration
Dritter Teil: Vorschlag für eine Typologie und Öffnung
- Kapitel V: Typologie der drei Erarbeitungsphasen der grenzüberschreitenden Raumprojekte auf drei Ebenen
- 5.1 Definition und Erschließung eines gemeinsamen Gebiets als Auftakt jeder grenzüberschreitenden Strategie: Annährung von Montmédy und Gaume auf der Basis eines gemeinsamen Tourismusprojekts
- 5.2 Harmonisierung der Entwicklung: Der Fall des Tals der Attert zur Erneuerung energetischer Ressourcen
- 5.3 Gemeinsamer Aufbau eines grenzüberschreitenden Raumkonzepts: das Beispiel des RBT (réserve de biosphère transfrontalière) mit nachhaltiger Entwicklung
- Kapitel VI: Grenzen und Elemente des Vergleichs in Frankreich und Europa
- 6.1 Die juristischen, personellen und finanziellen Grenzen der grenzüberschreitenden Kooperation
- 6.2 Vergleichselemente in Frankreich und Europa
Allgemeine Zusammenfassung
Um sich einander anzunähern, stützen sich die ländlichen Gebiete auf ihr Erbe und die nachhaltige Entwicklung. Daraus kann eine Typologie der Konstruktion grenzüberschreitender Gebietsprojekte auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene abgeleitet werden. Nach Aussage des Autors erlaubt dies, „einen laufenden Prozess der Re-Territorialisierung zu identifizieren“. Fabien Gille definiert in diesem Prozess drei Etappen: (1) Konstruktion eines imaginären Gebiets (Montmédy und Gaume), (2) Harmonisierung der lokalen Dokumente zu Urbanismus durch die Realisierung von Interreg-Projekten und (3) die verstärkte Integration, die zur Konstruktion eines grenzüberschreitenden Raumkonzept führt (Schaffung einer gemeinsamen Rechtsstruktur). Gleichzeitig wird die Umsetzung eines grenzüberschreitenden Raumkonzepts durch die Gesetze der einzelnen Staaten eingeschränkt. Diese Einschränkung durch die jeweiligen juristischen Normen in jedem Land betrifft die Raumplanungsdokumente. Lediglich ein Teil des Prozesses kann somit eine grenzüberschreitende Komponente enthalten. Eine weitere Einschränkung entsteht durch die Anzahl der Partner und die Sprache, die eine Barriere für die Annährung darstellt.
Fabien Gille
Dissertationsbetreuenden
- Jean-Pierre HUSSON, Professeur de géographie à l'Université de Lorraine
- Michel DESHAIES, Professeur de géographie à l'Université de Lorraine
- Christian SCHULZ, Professeur de géographie à l'Université du Luxembourg
Jury
- Jean-Pierre HUSSON, Université de Lorraine (co-directeur)
- Michel DESHAIES, Université de Lorraine (co-directeur)
- Christian SCHULZ, Université du Luxembourg (co-directeur)
- Marie-Christine FOURNY, Université de Grenoble (rapporteure)
- Christine MARGETIC, Université de Nantes (rapporteure)
- Guy BAUDELLE, Université de Rennes (examinateur)