METROBORDER: Grenzüberschreitende polyzentrische Metropolregionen
METROBORDER: Grenzüberschreitende polyzentrische Metropolregionen
Das ESPON Projekt „Metroborder“ beinhaltet eine Untersuchung und die Weiterentwicklung des Ansatzes einer Grenzüberschreitenden Polyzentrischen Metropolregion (GPMR) innerhalb der Großregion und des Oberrhein (Rhin Supérieur).
Das ESPON Projekt „Metroborder“ beinhaltet eine Untersuchung und die Weiterentwicklung des Ansatzes einer Grenzüberschreitenden Polyzentrischen Metropolregion (GPMR) innerhalb der Großregion und des Oberrhein (Rhin Supérieur). Die Studie bezieht sich auf das „Verständnis von Metropolen als Knotenpunkte einer globalisierten Welt“ (S. 43). Aspekte der funktionalen Integration und der Governance-Strukturen in den Fallstudienregionen werden analysiert. Strategische Optionen und spezifische Handlungsansätze zur Weiterentwicklung der GPMRs werden aufgezeigt.
Das ESPON Projekt „Metroborder“ beinhaltet eine Untersuchung und die Weiterentwicklung des Ansatzes einer Grenzüberschreitenden Polyzentrischen Metropolregion (GPMR) innerhalb der Großregion und des Oberrhein (Rhin Supérieur). Zum Untersuchungszeitraum setzte sich die Großregion aus folgenden Einheiten zusammen: dem Großherzogtum Luxemburg; Lothringen; Rheinland-Pfalz; dem Saarland; der Region Wallonien mit der französischsprachigen und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Die deutsch-französisch-schweizerische Struktur Oberrhein umfasste: die Kantone Basel-Stadt, Basel-Land, Aargau, Jura und Solothurn; Baden-Württemberg; Rheinland-Pfalz; die Region Elsass. Die grenzüberschreitenden Kooperationsräume Wien / Bratislava / Brno / Györ, Helsinki / Tallinn, Øresund (Kopenhagen-Malmö), Eurométropole Lille Kortrijk-Tournai und Maastricht-Aachen finden in der Studie ebenfalls Erwähnung.
Es folgt eine Zusammenfassung des Hauptteils des Endberichts. Der Bericht beinhaltet ebenfalls eine aufschlussreiche Kurzfassung, die sich in einen analytischen Teil, Optionen für die Politikgestaltung und den Punkt weiterer Forschungs- und Analysebedarf gliedert. Zudem wird in dem Bericht eine ausführliche Darstellung der wissenschaftlichen Herangehensweise geboten. Zur Untersuchung und Ausarbeitung der Governance-Perspektiven wurde bspw. das Instrument der Delphistudie gewählt, um die Experten aus den Regionen zu befragen.
Der Hauptteil beginnt mit einigen Begriffserklärungen und einer detaillierten Umschreibung der grenzüberschreitenden polyzentrischen Metropolregionen (GPMR). Diese werden wie folgt umschrieben: „[…] auf grenzüberschreitenden Vereinbarungen basierende politische Konstruktionen, die die Existenz nationaler Grenzen als Ressource für zunehmendes Zusammenwirken auf lokaler Ebene sehen und auf die Einbettung des Zentrums bzw. der Zentren der Metropole in globale Netzwerke fußen. Da GPMRs aus mehreren Städten auf beiden Grenzseiten bestehen, können diese regionalen politischen Initiativen verschiedene geographische Ebenen mobilisieren, um so die Potenziale und Komplementaritäten der morphologischen und funktionellen Polyzentralität zu nutzen“ (S. 15). Die GPMR sind auf Ebene der Funktionalen Stadtregionen (FUA - functional urban areas) definiert. Bei den FUA handelt es sich um ein analytisches Konzept, das überwiegend durch die Pendlerflüsse auf lokaler Ebene definiert wird (siehe dazu S. 27 und Anhang, Kap. 7). Es folgt eine Beschreibung der beiden Untersuchungsregionen Großregion und Region Oberrhein mit Erläuterungen zu den FUAs in diesen Gebieten.
Im dritten Kapitel wird eine Übersicht zu metropolitanen Positionierungen geboten. Es wird hervorgehoben, dass „metropolitane Qualität sehr stark mit dem Vorhandensein von wirtschaftlichen Zentralen und Entscheidungsfindung in transnationalen Unternehmen verknüpft“ (S. 37) ist. Anhand von Kartenmaterial erfolgt ein Vergleich von grenzüberschreitenden und innerstaatlichen Metropolregionen. Kapitel vier beinhaltet eine Analyse der funktionalen Integration innerhalb der GPMR. Die Autoren widmen sich dem Konzept der grenzüberschreitenden Verflechtung und dem grenzüberschreitenden Pendeln. Es folgt eine Zusammenfassung der Indikatoren zur funktionalen Verflechtung. Anschließend werden wirtschaftliche und soziale (Machbarkeitsstudie zum Thema Rettungsdienste) Punkte untersucht, die nicht im Rahmen der integrierten Analyse sämtlicher GPMR berücksichtigt wurden, um aufzuzeigen, welche potentiale bestehen. Im fünften Kapitel erfolgt eine Darlegung der Governance Strukturen. Zunächst wird ein Überblick auf europäischer Ebene geboten. Dieser wird durch eine institutionelle Abbildung von GPMRs verdeutlicht (S. 61). Die Governance in den Fallstudienregionen wird genauer analysiert. Die Strukturen werden mittels Karten und anderen Graphiken illustriert. Die Hauptschlussfolgerung für die Regionen Großregion und Oberrhein lauten wie folgt: „Im Allgemeinen zeigen die Karten die Unterschiede zwischen institutionellem Territorium („Vertragsraum“) und dem Territorium des politischen Projekts („Mandatsraum“). Der größte Unterschied zwischen beiden Regionen ist, dass die Ausdehnung der Region Oberrhein generell als bedeutsam für grenzüberschreitende Zusammenarbeit angesehen werden. Die Experten der Großregion dagegen konzentrieren sich viel stärker auf eine Kern-Eingrenzung, die viel kleiner als die institutionellen Ausmaße ist.“ (S. 64).
Das sechste Kapitel beinhaltet Schlussfolgerungen für die Fallstudienregionen. In der Zusammenfassung der Situation in der Großregion wird die Bedeutung der Strategie, die räumliche Ausdehnung und die Governance der GPMR diskutiert (siehe dazu auch Kapitel 18). Die folgenden Dimensionen werden als strategische Optionen aufgezeigt: das Leitmotiv „wirtschaftliche Metropole“, das Leitmotiv „Labor Europas“ und das Leitmotiv „mobile du erreichbare Region“. Spezifische Handlungsmöglichkeiten wie der Ausbau der Raumbeobachtung, die Entwicklung einer politisch starken Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) und das Ausarbeiten eines Mobilitätsprogramms Großregion um auf die Verkehrsthematik einzugehen werden angesprochen. Die Schlussfolgerungen für die Region Oberrhein beinhalten ebenfalls eine Synthese der Situation. Im Rahmen der strategischen Optionen wird die Verbesserung der Effizienz, die Erhöhung der Transparenz und der demokratischen Legitimität der grenzüberschreitenden Kooperation angeregt. Um zu verdeutlichen wie diese Option umgesetzt werden könnte werden drei Szenarien vorgeschlagen: Szenario 1 „Multi-Level-Kooperationen“ (status quo): Szenario 2 „Zusammenarbeit auf zwei Ebenen“ und Szenario 3 „Integration“.
Inhaltsverzeichnis
- A. Kurzfassung
- 1. Analytischer Teil
- 2. Optionen für die Politikgestaltung
- 3. Weiterer Forschungs- und Analysebedarf
- B. Hauptteil
- 1. Einleitung: „GPMRs” im Fokus
- 2. Räumliche Anordnung von GPMRs
- 3. Metropolitane Positionierung
- 4. Funktionale Integration innerhalb der GPMRs
- 5. Governance von GPMRs
- 6. Schlussfolgerungen für die Fallstudienregionen
- C. Wissenschaftliche Anlagen (Nur Kapitel 18 ist übersetzt)
- 7. The system of MUAs and FUAs in a cross-border context
- 8. The ‘competitive nodes’ approach – map appendix
- 9. Functional integration
- 10. Metropolitan labour market and commuting in the Greater Region
- 11. Zooming in: automotive industry in the Greater Region
- 12. The accessibility to emergency services: methodological choices
- 13. Cross-border institutional mapping
- 14. CBPMR governance
- 15. The “European Grouping of Territorial Cooperation” (EGTC) as new governance tool
- 16. Delphi study
- 17. Summary of the Upper Rhine situation
- 18. Zusammenfassungen für die Großregion
- 19. Dissemination
- 20. Bibliography
- 21. Liste der Karten
- 22. Abbildungsverzeichnis
- 23. Tabellenverzeichnis
Universität Luxemburg (Lead Partner) : Tobias Chilla (coordination), Estelle Evrard, Christian Schulz. Technical support : Thierry Hengen, Gilles Caspar, Marie-Line Glaesener
Autor*innen:
Centre d'Etudes de Populations, de Pauvreté et de Politiques Socio-Economiques (today: LISER), Luxembourg (Project Partner): Antoine Decoville, Frédéric Durand, Anasse El Maslohi, Christophe Sohn, Olivier Walther
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (Project Partner) : Manfred Perlik
Université Libre de Bruxelles, IGEAT (Project Partner) : Didier Peeters, Christian Vandermotten
Regio Basiliensis (Subcontractor) : Véronique Bittner-Priez
Universität des Saarlandes (Subcontractor) : Christoph Hahn, H. Peter Dörrenbächer
Université de Haute-Alsace-Mulhouse (Subcontractor) : Bernard Reitel
Université Paul Verlaine Metz, CEGUM (Subcontractor) : Mathias Boquet (CEGUM, Université Paul Verlaine Metz), Sophie de Ruffray (UMR IDEES, Université de Rouen), Grégory Hamez (CEGUM, Université Paul Verlaine Metz), Amandine Hamm (CEGUM, Université Paul Verlaine Metz).
Projektträger :
Ministère du Développement durable et des Infrastructures, Département de l’Aménagement du territoire (DATer)
Office fédéral du développement territorial der Schweiz (Lead stakeholder) ;
Ministère du Développement durable et des Infrastructures des Grossherzogtums Luxemburg ;
Délégation interministérielle à l'aménagement et à la compétitivité des territoires (DIACT) Frankreichs ;
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der Bundesrepublik Deutschland ;
Ministère de la Région Wallonie, Direction générale de l'Aménagement du territoire, du Logement et du Patrimoine.