Die Transdisziplinäre Forschung ist ein grenzüberschreitender Prozess, der eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft baut. Seit den 1990er Jahren gilt diese neue Forschungsmethode als Ansatz um Komplexität zu untersuchen und neue Formen von Wissen zu produzieren. Auch im komplexen Feld der Regionalplanung und Entwicklung gilt dieser Forschungsansatz als vielversprechend, da er der Forderung nach öffentlicher Partizipation nachkommt und durch seine grenzüberschreitende Herangehensweise viele unterschiedliche Perspektiven und Positionen integrieren kann. Am Beispiel einer experimentellen transdisziplinären Forschung zur Regionalentwicklung der Oberpinzgauer Region in Österreich verdeutlicht Vilsmaier das Konzept und die Methodik der transdisziplinären Forschung sowie deren Mehrwert für die Raumplanung und Raumentwicklung.
Natürliche Ressourcen Management (NRM) Systeme sind durch komplexe Zusammenhänge von technischen, öko-sozialen, ökonomischen und politischen Prozessen und Perspektiven gekennzeichnet. In der Analyse und dem Management von natürlichen Ressourcen Systemen stoßen wir auf eine Vielzahl von gesellschaftlichen, disziplinären, kulturellen und technischen Grenzen, die durch ein trans-und interdisziplinäres Forschungsdesign überbrückt werden können. Es bestehen bereits verschiedene Konzepte für die inter-und transdisziplinäre Zusammenarbeit in NRM Systemen in verschiedenen Forschungsbereichen in den USA, der Schweiz und Großbritannien. Das „boundary work“ Konzept liefert einen weiteren Ansatz, trans-und interdisziplinäre Forschung zu NRM Systemen effektiv und erfolgreich zu gestalten und die Brücke zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu schlagen. In solchen trans- und interdisziplinären Forschungen ergeben sich verschiedene Problematiken, die anhand eines Forschungsprojektes zu NRM Systemen in Usbekistan illustriert werden.