Mobilités et développement transfrontalier
Mobilités et développement transfrontalier
Diese Sonderausgabe ist den nationalen Grenzen gewidmet. Sie befasst sich mit der Entwicklung von Grenzregionen und konzentriert sich auf verschiedene Mobilitätsformen.
Diese Sonderausgabe ist den nationalen Grenzen gewidmet. Sie befasst sich mit der Entwicklung von Grenzregionen und konzentriert sich auf verschiedene Mobilitätsformen. Es geht um vier Themenbereiche der Grenzraumstudien (Border Studies): tägliche grenzüberschreitende Mobilität, Lenkung von Pendlerströmen, grenzüberschreitende Wohnmigration und Konsequenzen von Grenzziehungen.
In dieser Ausgabe von „Géo-Regards“ betrachten die Autor_innen die Grenzen als ermöglichendes Element von Beziehungen und Strömen zwischen Nachbarländern. Vier Hauptthemenbereiche der Grenzraumstudien (Border Studies) werden behandelt: tägliche Mobilität (Kauf- und Arbeitsmobilität), Lenkung von Pendlerströmen und öffentlichen Verkehrsmitteln, grenzüberschreitende Wohnmigration und Konsequenzen einer Grenzverstärkung oder -schaffung.
Im ersten Kapitel, das sich mit der täglichen grenzüberschreitenden Mobilität befasst, untersuchen Rachid BELKACEM und Isabelle PIGERON-PIROTH die „Grenzarbeit und grenzüberschreitende Entwicklung in der Großregion“. Die Autor_innen zeigen die Auswirkungen der Grenzarbeit auf die Entwicklung der Nachbarregionen von Luxemburg. Philippe HAMMAN setzt sich mit der „kollektiven Übernahme grenzüberschreitender Arbeitsbeziehungen“ auseinander. Er zeigt auf, dass die Informationsstrukturen der Grenzgänger sowohl Dienstleister (Ratgeber, etc.) als auch Gewerkschaften sind. In seinem Beitrag „Die (im)mobilen Grenzen des uhrmachrischen Erbes im Jurabogen“ zeigt Hervé MUNZ, dass die transnationale Mobilität stark das uhrmacherische Wissen im Jurabogen bestimmt. Er stellt fest, dass die verschiedenen Modi der Aneignung uhrmacherischen Erbes mehr in der Schweiz verankert sind und die grenzüberschreitende Dimension, welche die mit dieser Industrie verbundenen Aktivitäten strukturiert und organisiert, „unsichtbar“ werden lassen. Tamás T. SIKOS thematisiert in dem Beitrag „Komárom und Komárno : geteilte Stadt – grenzüberschreitender Einzelhandel“ die spezifische Umwelt, die durch Grenznähe entsteht. Der Autor beschreibt die Entwicklung zweier Konkurrenztypen: eine horizontale Konkurrenz (zwischen ähnlichen Einzelhandelsgeschäften) und eine vertikale Konkurrenz (zwischen Kooperativen, kleinen Einzelhandelsgeschäften und den großen Einzelhandelsketten u.a. aus West-Europa).
Der zweite Teil befasst sich mit der „Lenkung von Pendlerströmen“. Antoine BEYER und Bernard REITEL beginnen diesen Teil mit einem Artikel über die „Lenkung des ÖPNV als Maßnahme zur grenzüberschreitenden Integration in Westeuropa am Beispiel der drei Eurodistrikte Saarbrücken, Straßburg und Basel“. Die Autor_innen erstellen eine Typologie, um zu verdeutlichen, dass eine große Vielfalt bezüglich der Absprachen zwischen territorialen Einrichtungen existiert und befassen sich zudem mit den Hindernissen. In „Transport, Grenze und territoriale Entwicklung der Regio Insubrica“ präsentiert Aurelio VIGANI eine Analyse der Grenzentwicklung (Rolle als Barriere, Filter, Kontaktzone) und ihrer Auswirkungen.
Das dritte Kapitel „grenzüberschreitende Wohnmobilität“ beginnt mit einem Beitrag von Rafael COSTA und Thierry EGGERICKX über die „demographische Diversität und Migrationsprofile der belgischen Grenzräume“. Die Autor_innen stellen fest, dass der demographische Wandel Druck auf die Preise für Bauland und Wohnungen in bestimmten Grenzgebieten Belgiens ausübt. Samuel CARPENTIER, Claude GENGLER und Philippe GERBER zeigen in „Grenzüberschreitende Wohnmobilität zwischen luxemburg und seinen Nachbarregionen“, dass sich diese Mobilitätsform im Wachstum befindet, dass es jedoch auch schon Rückzüge nach Luxemburg gibt. Im Artikel „Grenzüberschreitende Wohnmobilität im französisch-schweizerischen Jurabogen“ stellen Patrick RERAT, Alexandre MOINE, Kevin GERTSCH und Philippe SIGNORET ein komplexes Migrationssystem mit bi-direktionalen Strömen im französisch-schweizerischen Jurabogen vor. Ágnes EROS, Béla FILEP, Patrik TATRAI, Monika Mária VARADI und Doris WASTL-WALTER legen ihren Fokus in „Bildungs- oder Migrationsstrategie? Studierende in Vojvodina in Ungarn“ auf die studentische Migration und stellen fest, dass sich diese Mobilitätsform oft über die Studienzeit hinaus erstreckt.
Im Teil „Stärkung oder Schaffung einer Grenze“ zeigt Koffi Nutefé TSIGBE in „Grenzen und grenzüberschreitende Mobilität im Togo unter der Kolonialherrschaft (1884-1960)“, dass das togolesische Territorium ein Resultat der Verhandlungen zwischen Deutschland, Frankreich, Großbritannien – den alten Kolonialmächten – ist. Er stellt fest, dass obwohl die Kolonialmächte den Versuch der „Grenzüberschreitung“ stets unterbunden haben, die Bevölkerung nie aufgegeben und sich die Grenzen zu Eigen gemacht hat.
Marta BYRSKA-SKALARCZYK’s Analyse beschäftigt sich mit « Die Grenze der Gewalt. Die « Ameisen » des Grenzübergangs Medyka als Grenze erfahrende Gesellschaft“. Sie beobachtet, dass Schmuggler, die täglich die Grenze zwischen Polen und der Ukraine überqueren, bestimmte Widerstandsformen gegenüber der (Staats-)Macht entwickelt haben.
Patrick Rérat und Doris Wastl-Walter
Patrick Rérat
Doris Wastl-Walter
Rachid Belkacem
Isabelle Pigeron-Piroth
Philippe Hamman
Hervé Munz
Tamás T. Sikos
Antoine Beyer
Bernard Reitel
Aurelio Vigani
Rafael Costa
Thierry Eggerickx
Samuel Carpentier
Claude Gengler
Philippe Gerber
Alexandre Moine
Kevin Gertsch
Philippe Signoret
Ágnes Erős
Béla Filep
Patrik Tátrai
Monika Mária Váradi
Koffi Nutefé Tsigbe
Marta Byrska-Sklarczyk
ISSN: 1662-8527