Mobilités et marchés du travail des espaces (trans)frontaliers : enjeux et impacts
Mobilités et marchés du travail des espaces (trans)frontaliers : enjeux et impacts
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat die Entwicklung der Bedeutung und der Funktion von Grenzen dazu geführt, dass die « klassische » Funktion von Grenzen als territoriale Begrenzung sowohl in ihrer räumlichen als in ihrer internationalen Dimension immer poröser geworden ist. So kommt es zu einem zunehmenden Strom an grenzüberschreitenden Arbeitnehmern, wobei Globalisierung, zunehmende Spezialisierung der Wirtschaftssysteme und zunehmender Austausch Faktoren darstellen, die diesen Prozess noch verstärken.
Dieses thematische Dossier beschäftigt sich mit lokalen und regionalen Arbeitsmärkten, und zwar sowohl grenzüberschreitenden wie nicht grenzüberschreitenden, indem in unterschiedlichen Analyseeinheiten und/oder Zeiträumen quantitative und pluridisziplinäre Fälle exemplarisch betrachtet werden, um die wichtigsten Faktoren und Auswirkungen der besonderen Mobilitätsformen herauszuarbeiten.
Dazu werden unterschiedliche Faktoren für unterschiedliche Märkte verglichen, um zu verstehen, inwiefern sich Grenzgänger von Nicht-Grenzgängern oder gar von Migranten innerhalb der unterschiedlichen geographischen Gebiete der lokalen und regionalen Arbeitsmärkte unterscheiden. Vier Artikel werden herangezogen, um Antworten auf unterschiedliche Fragestellungen zu finden.
Arbeitnehmermobilität wird oft bedingt durch unterschiedliche Möglichkeiten, die Arbeitsmärkte bieten (zuweilen auch durch Unterschiede in den sozialen Systemen). Dabei sind Kontakt, Nähe und geographische Ambiguität Quellen positiver Externalität. Notwendige Qualifikation und kulturelle Kenntnisse (darunter sprachliche) hingegen sowie die Ungewissheit im Zusammenhang mit dem Arbeitsort stellen Parameter dar, die Mobilität eher erschweren. Dies hat zur Entwicklung eines Konzepts der « (un)familarity » oder des « Euroskeptizismus » in einigen grenzüberschreitenden Regionen geführt.
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, Herausforderungen und Auswirkungen der unterschiedlichen Mobilitätsformen auf der Basis unterschiedlicher Analyseeinheiten und/oder über unterschiedliche Zeiträume hinweg zu untersuchen. Dabei wird auf den Vergleich der unterschiedlichen Arbeitsmärkte fokussiert, um zu verstehen, inwiefern sich Grenzgänger von Nicht-Grenzgängern oder gar von Migranten innerhalb der unterschiedlichen geographischen Gebiete der lokalen und regionalen Arbeitsmärkte unterscheiden.
Zu diesem Zweck haben die Autoren versucht, mehrere Untersuchungen zu analysieren. Die erste ausgewählte Studie konzentriert sich auf das französische Staatsgebiet, wobei in der Nähe der zahlreichen Grenzen mit anderen Staaten eine große Diversität festgestellt wird. Sowohl im Norden wie auch im Süden ist Frankreich das wichtigste Entsendeland für Grenzgänger in Europa (1,5% der Bevölkerung gehören zu den Grenzgängern, gegenüber durchschnittlich 0,6% in den anderen europäischen Ländern). Eine kartographische Darstellung der Mobilität, bei der Unterschiede zwischen der tatsächlichen Anzahl von Grenzgängern und der auf der Basis eines ökonomischen Messmodells vorausgesagten Anzahl berücksichtigt werden, zeigt einen relativen Mangel an grenzüberschreitender Beschäftigung auf, und zwar an Orten, an denen die Anziehungskraft des anderen, ausländischen Arbeitsmarktes, wirken müsste. Ein Überschuss an französischen Grenzgängern wird dagegen in den Gemeinden in der Nähe der deutschen Grenze und in der Nähe der Wirtschaftzentren Basel und Genf in der Schweiz festgestellt.
Im zweiten Artikel werden zwei unterschiedliche Grenzsituationen vergleichend analysiert, und zwar die von Thionville (Grenze zu Luxemburg) und Forbach (Grenze zu Deutschland), bei denen beide Typen von Grenzgängern Wohnortsstrategien entwickelt haben, die sich funktional und sozial recht ähnlich sind, trotz der Unterschiede im Hinblick auf berufliche Möglichkeiten und Einschränkungen zwischen den beiden Arbeitsmärkten.
Der dritte analysierte Artikel beschäftigt sich mit bestimmten Segmenten des grenzüberschreitenden Arbeitsmarkts, dies es besonders stark ins Ausland zieht. Dabei geht es um die Schweiz und um Luxemburg, die beide (eher) qualifizierte Arbeitnehmer anziehen, im Gegensatz zu Belgien und Deutschland, wo eher weniger qualifizierte Arbeit angeboten wird. Der Artikel gibt ebenfalls einen zeitlichen (1968-2013) und räumlichen (Lothringen) Überblick zu der Beziehung zwischen wenig qualifizierten und qualifizierten Arbeitnehmern.
Der letzte für diese Arbeit analysierte Artikel betrifft die Schweiz und behandelt die Frage nach der Auswirkung des Grenzgängerphänomens auf die Beschäftigungslage der Residenten. Es scheint keine Auswirkung zu geben und es gibt keine Einfluss auf die Arbeitslosigkeit der Schweizer Residenten.
Der Artikel zielt darauf ab, die unterschiedlichen Herausforderungen und Auswirkungen im Zusammenhang mit Arbeitsmärkten und Arbeitnehmermobilität herauszuarbeiten, die einen direkten Bezug zu Grenzen aufweisen. Dabei wird die Mobilität oft durch die Unterschiede bedingt, die zwischen den jeweiligen Arbeitsmärkten bestehen, wobei es stets zu berücksichtigen gilt, dass notwendige Qualifikation und kulturelle Kenntnisse (darunter sprachliche) sowie die Ungewissheit im Zusammenhang mit dem Arbeitsort Parameter darstellen, die Mobilität eher erschweren.
Für Frankreich zeigt die Darstellung der Mobilität, bei der Unterschiede zwischen der tatsächlichen Anzahl von Grenzgängern und der vorausgesagten Anzahl berücksichtigt werden, einen relativen Mangel an grenzüberschreitender Beschäftigung auf, und zwar an Orten, an denen die Anziehungskraft des anderen, ausländischen Arbeitsmarktes, wirken müsste. Ein Überschuss an französischen Grenzgängern wird dagegen in den Gemeinden in der Nähe der deutschen Grenze und in der Nähe der Wirtschaftszentren Basel und Genf in der Schweiz festgestellt.
Mobilität kann in direktem Zusammenhang mit der Qualifikation der Arbeitnehmer stehen, was eine besonders starke Segmentierung des grenzüberschreitenden Beschäftigungsmarktes erklärt. So ziehen mache Länder wie die Schweiz und Luxemburg besonders qualifizierte Arbeitskräfte an, während Belgien oder Deutschland eher weniger qualifizierte anziehen. Die Unterschiede zwischen den beiden Arbeitsmarkttypen und den beruflichen Möglichkeiten und Einschränkungen, die sie bieten, in zwei grenznahen Situationen (wie hier beim gewählten Beispiel Thionville und Forbach), verhindern die Entwicklung ähnlicher Wohnortsstrategien bei beiden untersuchten Grenzgängertypen nicht. Diese Strategien sind funktional und sozial recht ähnlich. Die grenzüberschreitende Mobilität der Arbeitnehmer könnte für die Wohnbevölkerung negative Folgen haben, doch zeigt die Untersuchung zur Schweiz, dass es keine negativen Auswirkungen gibt und dass die Arbeitslosigkeit der Schweizer Residenten keinerlei Zusammenhang mit dieser Mobilität aufweist.
Philippe Gerber und Vincent Dautel