A Statute for Limburg? Exploring the legal and practical possibilities of interregional cross-border cooperation for the Dutch border province.

A Statute for Limburg? Exploring the legal and practical possibilities of interregional cross-border cooperation for the Dutch border province.

Grenzraum
Europäische Union, Niederlande, Deutschland, Belgien, Euregio Maas-Rhein
Sprache(n)
Englisch
Einleitung

Am 11. Mai 2017 verabschiedete das Provinzialparlament von Limburg einen Antrag mit dem Ziel, eine engere Zusammenarbeit mit Wallonien, Flandern und Nordrhein-Westfalen (NRW) etablieren. Die Provinz strebt einen größeren Ermessensspielraum bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit an. Dieser Bericht untersucht die unterschiedlichen Optionen zur Verbesserung der rechtlichen Lage der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und den damit verbundenen Governance-Fragen.

Zusammenfassung

Der Bericht gelangt im Wesentlichen zu dem Schluss, dass sich zwei Wege anbieten: Der erste besteht darin, dass der Provinz Limburg (oder allgemein niederländische Grenzprovinzen) für die Anwendung von multi- oder binationalen Instrumenten auf der Benelux- oder EU-Ebene eine spezifische Rolle zugewiesen wird. Dies könnte eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit dem zur Debatte stehenden EU-Instrument (ECBM) spielen.

Die zweite Option bestünde in der Schaffung eines spezifischen nationalen rechtlichen Instruments, das die Provinz Limburg (und alle Grenzprovinzen) in die Lage versetzen würde, die niederländische Gesetzgebung im Hinblick auf grenzbezogene Hindernisse anzupassen.

Inhalt

Inhalt :

1.    Einleitung
1.1.    Zielsetzung und Hintergrund
1.2.    Problemstellung
1.3.    Gliederung des Berichts
2.    Gliederung der niederländischen Verwaltung
3.    Regionen mit legislativer Befugnis: ein Blick auf Limburgs Nachbarn
3.1.    Belgische Regionen (Gewesten) und Gemeinschaften (Gemeenschappen)
3.2.    Deutsche Bundesländer (Länder)
3.3.    Typische Probleme in der grenzüberschreitenden Kooperation und die komplexe Suche nach möglichen Lösungen
4.    Multilaterale Instrumente zur Erleichterung von (interregionaler) grenzüberschreitender Kooperation
4.1.    Europäische Ebene
4.2.    Nationale und regionale Ebene
5.    Ein Modell für Limburg, um grenzüberschreitende Probleme effizienter zu lösen?
5.1.    Der Schauplatz: die Position der niederländischen Regierung zur grenzüberschreitenden Kooperation
5.2.    Das innovative Potenzial des Benelux-Modells – grenzüberschreitende Probleme für die Bürger lösen
5.3.    Ein umfassendes Governance-Modell nach dem Vorbild des Nordischen Freizügigkeitsrates?
5.4.    Ein deutsch-französisch-schweizerisches Governance-Modell – die Trinationale Metropolregion Oberrhein
5.5.    Der vorgeschlagene ECBM-Mechanismus als ergänzender Prozess - eine Option für Limburg?
5.6.    Zusammenfassung der multilateralen Vereinbarungen zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammen¬arbeit und zum Umgang mit grenzüberschreitenden Hindernissen
6.    Fazit und Empfehlungen
6.1.    Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
6.2.    Empfehlungen

Angesichts der explorativen Ausrichtung der Studie tastet sich der Bericht zu Beginn an die Hauptprobleme heran, mit denen Limburg im Hinblick auf grenzüberschreitende Mobilität und Zusammenarbeit (möglicherweise) konfrontiert ist und für die der Provinz Limburg die Zuständigkeit für eine geeignete Lösungsfindung übertragen wird. Kapitel 2 widmet sich einem allgemeinen Überblick über die Gliederung der Verwaltung in den Niederlanden und in besonderer Weise der Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen der staatlichen Regierung und der regionalen bzw. lokalen Ebene. Dabei gilt das Augenmerk auch dem niederländischen politischen Verfassungssystem, um zu prüfen, welche Möglichkeiten für maßgeschneiderte Lösungen der regionalen und lokalen Ebene offenstehen.

Die Studie möchte herausfinden, welches (rechtliche) “Handlungspotenzial” zur Lösung von grenzüberschreitenden Problemen in einer bestimmten Region überhaupt vorhanden ist. Dazu soll versucht werden, für die niederländischen Regionen einen vergleichenden Überblick über legslative/regulatorische Zuständigkeiten für die Bewältigung spezifischer grenzüberschreitender Aufgaben zu einzelnen Politikfeldern zu entwerfen. Nachdem im zweiten Kapitel die Aufteilung der Zuständigkeiten in den Niederlanden betrachtet wurde, stellt sich in Kapitel 3 die gleiche Aufgabe für die Nachbarländer Belgien und Deutschland. Sowohl in Belgien als auch in Deutschland gibt es “Regionen mit legislativen Befugnissen”. Auf dieser Grundlage wird ein Überblick in einer umfassenden Matrix angeboten.

Kapitel 4 untersucht dann – auf europäischer und regionaler Ebene – unterschiedliche Ausgangssituationen, bei denen zwei oder mehrere europäische Länder systematisch und interregional zusammenarbeiten, um grenzüberschreitende Fragen zu lösen. Genauer gesagt prüft die Untersuchung, welche (multilateralen) Verwaltungsstrukturen und rechtlichen Instrumente für diese Aufgabe bereits existieren und welche Zuständigkeiten und innovative Lösungen diese umfassen. Konkrete Fallbeispiele in Textboxen illustrieren diesen Abschnitt.

Kapitel 5 bewertet darüber hinaus, ob die oben angesprochenen Kooperations-Vereinbarungen möglicherweise ein Modell für Limburg sein könnten und der niederländischen Provinz ermöglichen würde, grenzüberschreitende Fragen effizienter anzugehen. Die Studie überprüft die aussichtsreicheren Intitiativen, die aus den in Kapitel 4 angesprochenen multilateralen grenzüberschreitenden Kooperationsvereinbarungen ausgehen, und legt eine vorläufige Bewertung von Anwendbarkeit, Durchführbarkeit und Funktionalität dieser Initiativen dar.

Als letztes schließt Kapitel 6 mit einer ersten Einschätzung darüber, ob sich die zuvor untersuchten Initiativen für die Gestaltung des Sondermandats eignen, das die Provinz Limburg für die angesprochenen grenzüberschreitenden Aufgaben bei der nationalen Regierung beantragt. Diese Beurteilung bewertet auch die Erfolgsaussichten der Initiativen (hinsichtlich der damit verbundenen rechtlichen und politischen Fragen). Infolgedessen enthält der Bericht einige abschließende Empfehlungen zur Eignung Limburgs, eine bestimmte Governance-Struktur zu übernehmen oder sich für rechtliche Änderungen einzusetzen, um so seine Ambitionen zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Mobilität zu verwirklichen.

Fazit

Auf der Grundlage der oben erwähnten Auswahl von vielversprechenden grenzüberschreitenden Kooperationen bewertet die Schlussfolgerung diese Modelle im Hinblick auf deren Eignung für tragfähige Lösungen und zwar sowohl für die niederländischen Grenzprovinzen im Allgemeinen als auch für die Provinz Limburg im Besonderen. Ziel ist, damit deren (rechtliche) “Handlungsfähigkeit” zugunsten einer effizienteren grenzüberschreitenden Problemlösung zu stärken. In diesem Sinne schlägt der Bericht folgende Empfehlungen vor.

Welche rechtlichen Möglichkeiten könnten der Provinz Limburg helfen, die bisherigen rechtlichen Hürden für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu überwinden? Was ist zu tun, um Limburg ein bestimmtes Mandat für die Beseitigung der rechlichen Grenzhindernisse zu erteilen? Auf der Grundlage der oben genannten Forschung empfehlen sich zwei unterschiedliche Wege: Der erste besteht darin, Limburg (oder den niederländischen Grenz-Provinzen allgemein) bei der Anwendung von bereits bestehenden multi- oder bilateralen Instrumenten auf der Benelux- oder EU-Ebene eine Sonderrolle zuzuweisen (siehe Empfehlungen 1, 2, 3). Dies könnte eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem zur Debatte stehenden EU-Instrument spielen (grenzüberschreitender Mechanismus ECBM).

Die zweite Option bestünde darin, eine spezifische nationale Rechtsgrundlage zu schaffen, die Limburg (oder allen Grenz-Provinzen) innovative Werkzeuge an die Hand geben würde, mit denen sie die niederländische Gesetzgebung im Zusammenhang mit Grenzhindernissen anpassen könnten (siehe Empfehlung 4).

Der Bericht endet mit der Empfehlung, die Sonderfälle der Fusion der Nordsee-Häfen Gent, Terneuzen und Flushing sowie die Pläne für ein gemeinsames Zentrum für Kinderchirurgie (Aachen, Maastricht, Lüttich) eingehender zu prüfen, um zu ermitteln, welches der angesprochenen Instrumente die rechtlichen Hindernisse am wirksamsten ausräumen könnte. Dies bezieht sich auf die kürzlich erfolgte Fusion der Nordsee-Häfen Gent, Terneuzen und Flushing und auf die  Pläne für ein gemeinsames Zentrum für Kinderchirurgie (Aachen, Maastricht, Lüttich).

Kernaussagen

Auf der Grundlage der zuvor angesprochenen Auswahl aussichtsreicher Initiativen zu grenzüberschreitender Kooperation bewertet die Schlussfolgerung die unterschiedlichen Modelle im Hinblick auf deren Eignung für tragfähige Lösungen zur Frage, wie niederländische Grenz-Provinzen im Allgemeinen und die Provinz Limburg im Besonderen ihre “Handlungsfähigkeit” im Umgang mit grenzüberschreitenden Schwierigkeiten stärken können.

Leitung

ITEM (Maastricht University) and commissioned by the Dutch Province of Limburg.

Beiträge

Prof. mr. P.P.T. (Paul) Bovend’Eert, Professor of Constitutional Law, Faculty of Law, Radboud University Nijmegen

Dr. J.L.W. (Hansko) Broeksteeg, Associate Professor Constitutional Law, Faculty of Law, Radboud University Nijmegen

Dr. Nina Büttgen

Martin Unfried

Prof. Hildegaard Schneider

Peggy ter Vrugt

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2021