Sprache – Kultur – Identität

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Grenzräume sind Räume des Austauschs und der Vernetzung – kulturell, sprachlich, geschichtlich und wirtschaftlich. Die neuere Forschung zum Lehren und Lernen der Nachbarsprache in den deutsch-französischen Grenzregionen SaarLorLux und Oberrhein zeigt die wichtige Rolle von Grenzregionen als Laboratorien für die europäische Integration. Die in diesem Band versammelten Beiträge greifen vielfältige Aspekte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem transfrontalier im Fremdsprachenunterricht auf. Damit trägt er nicht nur zu einer vertieften wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema bei, sondern liefert auch Impulse für eine verstärkte Integration grenz(raum)didaktischer Aspekte in den (Sprachen)Unterricht beiderseits der Grenze.

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Seit einem Jahrzehnt stehen die Grenzen in Europa wieder auf der politischen Tagesordnung. Die Grenzforschung hat darauf reagiert und beschreitet neue Wege bei der Reflexion über und in der Erforschung von Grenzen. Das vorliegende Buch folgt dieser Entwicklung und stärkt eine an Lebensrealitäten interessierte Perspektive, die sich auf die alltägliche kulturelle Erfahrung von Grenzen konzentriert. Die Autoren bilden solche Erfahrungen im Kontext unterschiedlicher Formen von Migration und Mobilität sowie Sprachkontaktsituationen ab. Auf diese Weise weisen sie alltagskulturelle Verwendungs- oder Aneignungsstrategien von Grenzen als sehr unterschiedliche Grenzerfahrungen empirisch nach. Die Leserinnen und Leser des Bandes erhalten Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Grenzforschung und in die Lebensrealitäten in Europa, in denen Grenzen relevant (gemacht) werden.

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Die Arbeitsgruppe „Bordertexturen” des UniGR-Center for Border Studies wurde 2015 ins Leben gerufen, um die kulturwissenschaftliche Orientierung der Border Studies in der Großregion weiterzuentwickeln. Diese Forschungsorientierung fokussiert auf die symbolisch-soziale Dimension von Grenzen, die sowohl über populärkulturelle und hochkulturelle Zugänge als auch alltagskulturelle Zugänge erschlossen wird. Dafür hat die Arbeitsgruppe den Ansatz „Bordertextures“ entwickelt, der sich als Methodologie und Heuristik den für Grenzen konstitutiven Praktiken und Diskursen mit ihren Akteuren, Medien, Materialisierungen, Effekten, Orten und deren komplexen Zusammenspiel zuwendet. Der Ansatz bildet ein Analyse- und Reflexionsinstrument, das die sozialen und kulturellen Funktions- und Wirkungsweisen von Grenz(de)stabilisierungen verstehen hilft.

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Der Artikel zeigt die sehr unterschiedlichen Entwicklungen der Teilregionen der Großregion, aber auch die Gemeinsamkeiten (z.B. die Gastarbeitwanderung der 1960er/1970er in der Großregion , (Spät-)Aussiedler in Deutschland oder die US-amerikanischen Streitkräfte in Rheinland-Pfalz). Dabei geht der Artikel auf jede Teilregion intensiv ein, legt die Besonderheiten der Regionen dar und analysiert die Gründe dafür. Die Entwicklung der Teilregionen wird auch im Kontext der historischen und wirtschaftlichen Entwicklungen und des Wegfalls der Grenzen durch die Schengener Abkommen und einer Entstehung vereinfachter grenzüberschreitender Migration (z.B. auch atypischer Grenzgänger)  innerhalb der Großregion betrachtet. Auch die unterschiedlichen Integrationsansätze werden dargelegt.

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Das Netzwerk TEIN wird vom Euro-Institut in Straßburg geleitet und fördert den europäischen Integrationsprozess durch Bildungsangebote für Akteure, die in grenzüberschreitenden Projekten mitarbeiten. Das Netzwerk vereint unterschiedliche Forschungs- und Bildungsträger aus mehr als 10 Ländern der Europäischen Union. Die Aktivitäten des Netzwerks konzentrieren sich auf den Austausch von Best Practice und Kenntnissen zu grenzüberschreitenden Fragestellungen sowie auf die Erstellung und Verteilung von pädagogischen Materialien für Personen aus der Praxis der grenzüberschreitenden Arbeit.

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Das grenzüberspannende Becken von Longwy ist ein hervorragend geeignetes Gelände, um sowohl über Thesen der Umwandlung der sozialen Frage zur räumlichen Frage, als auch über die vergangene Vormachtsstellung der Stahlerzeugung und die brutalen Veränderungen zu debattieren, die dort innerhalb von ca. 30 Jahren im Zuge der fortschreitenden, grenüberschreitenden Beschäftigung vonstatten gingen. Es trafen dort verschiedene Darstellungen des grenzüberschreitenden Aspekts zusammen. Die Diskurse von Institutionen schlagen eine Lesart vor, die sich immer stärker auf das Überschreiten von Grenzen konzentriert und sich immer weiter von widersprüchlichen, sozialen Zusammenhängen entfernt. Forscher bekräftigen, dass es gerade die gesellschaftlichen Beziehungen sind, die eine Region definieren, die diese dann wiederum umgekehrt räumlich festschreibt.  Aber sie sind uneins bei der Frage, ob Klassenverhältnisse verschwinden, oder nicht.

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Das vorliegende kollektive und multidisziplinäre Werk beschäftigt sich mit dem Begriff der Grenze, deren Realitäten und Existenz aktuell im Zuge der Globalisierung in Frage gestellt werden. Dabei spielen vier Disziplinen eine Rolle: Recht, Geschichte, Soziologie und Wirtschaft. Das Werk umfasst historische und epistemologische Betrachtungen, die auf der Analyse von europäischen Grenzen beruhen. Dabei werden insbesondere neuere Entwicklungen der Grenzen im europäischen Raum sowie die damit zusammenhängenden sozialen Dynamiken herausgearbeitet.

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Die Veröffentlichung beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Vorstellungen, die bei den Grenzgängern in grenzüberschreitenden Regionen entstehen, sowie für die Widersprüche, die sich in diesen Vorstellungen zeigen, je nachdem, welche Akteure oder Institutionen sie geprägt haben. Das Werk identifiziert die unterschiedlichen Akteure, welche diese Vorstellungen prägen und gibt einen Einblick in die Art und Weise, wie die Bewohner grenznaher Regionen diese Vorstellungen wahrnehmen und wie letztere sich im Laufe der neueren Geschichte der europäischen Integration weiterentwickelt haben.

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In den Zeiten der Migrationskrise, die Europa erfasst, bietet die Website Schengen Border Art einen aktuellen Blick über die Werke zahlreicher Künstler, die sich mit dem Thema der europäischen Grenzen auseinandersetzen, mit der Art und Weise, wie Migranten und Neuankömmlinge diese Grenzen erleben, sowie mit der Gewalt, der Ungerechtigkeit und der Prekarität, die diese Menschen erfahren. Die unterschiedlichen Werke tragen dazu bei, die europäischen Bürgerinnen und Bürger für die Realität und das Ausmaß dieses Problems zu sensibilisieren.