Frontière

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Lille, Straßburg oder Basel sind starke, in der Nähe von Staatsgrenzen gelegene Städte. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen, politischen und symbolischen Funktionen erzeugt deren Einfluss Regionen, die gleichzeitig metropolitanen und grenzüberschreitenden Charakter aufweisen. Anhand von Gesprächen, kartographischen Erzeugnissen und Textanalysen untersucht die vorliegende Doktorarbeit die grenzüberschreitende Metropolregion hinsichtlich ihres Aufbaus. Letzterer erscheint dabei wie ein Prozess, in dem lokale Akteure sowohl untereinander, als auch gemeinsam mit der Europäischen Union aktiv werden müssen, um mit Staaten in Verhandlungen zu treten. Diese skalare, europäische Neugestaltung erzeugt spannungsreiche Räume, in denen sich ein grenzüberschreitender Ballungsraum in weitere, breitere Regionen eingliedert.

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Das Working Paper beleuchtet den Themenbereich ‚Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung‘ und arbeitet Herausforderungen für die Raumentwicklung der Großregion ab. Insbesondere legt es einen Fokus auf die Industriegeschichte sowie die Beschäftigung und grenzüberschreitende Arbeit in der Großregion.

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Das behandelte Thema bettet sich innerhalb der Handels- und Konsumgeographie in eine Art spezifischen Raum ein, nämlich in den der beidseits einer jeden Dyade des Dreiländerecks (Belgien, Frankreich, Luxemburg) doppelt vorliegenden Grenzräume. Dabei konzentriert sich die Kommunikation auf die Akteure des in diesen drei Ländern bedeutsam gewordenen, integrierten Handels, wobei Folgendes näher beleuchtet wird:

  • zum einen die Raumentwicklungsstrategien von Konzernleitungen in punkto Ansiedelung in Grenzgebieten,
  • und zum anderen die Anpassungen an bestimmte, staatliche Richtlinien, die von den Verantwortlichen von Verkaufsstellen in denjenigen Räumen vorgenommen werden, die aufgrund der durch die Grenze bedingten Diskontinuitäten durch einen verschärften Wettbewerb gekennzeichnet sind.  
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Seit einem Jahrzehnt stehen die Grenzen in Europa wieder auf der politischen Tagesordnung. Die Grenzforschung hat darauf reagiert und beschreitet neue Wege bei der Reflexion über und in der Erforschung von Grenzen. Das vorliegende Buch folgt dieser Entwicklung und stärkt eine an Lebensrealitäten interessierte Perspektive, die sich auf die alltägliche kulturelle Erfahrung von Grenzen konzentriert. Die Autoren bilden solche Erfahrungen im Kontext unterschiedlicher Formen von Migration und Mobilität sowie Sprachkontaktsituationen ab. Auf diese Weise weisen sie alltagskulturelle Verwendungs- oder Aneignungsstrategien von Grenzen als sehr unterschiedliche Grenzerfahrungen empirisch nach. Die Leserinnen und Leser des Bandes erhalten Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Grenzforschung und in die Lebensrealitäten in Europa, in denen Grenzen relevant (gemacht) werden.

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Die Arbeitsgruppe „Bordertexturen” des UniGR-Center for Border Studies wurde 2015 ins Leben gerufen, um die kulturwissenschaftliche Orientierung der Border Studies in der Großregion weiterzuentwickeln. Diese Forschungsorientierung fokussiert auf die symbolisch-soziale Dimension von Grenzen, die sowohl über populärkulturelle und hochkulturelle Zugänge als auch alltagskulturelle Zugänge erschlossen wird. Dafür hat die Arbeitsgruppe den Ansatz „Bordertextures“ entwickelt, der sich als Methodologie und Heuristik den für Grenzen konstitutiven Praktiken und Diskursen mit ihren Akteuren, Medien, Materialisierungen, Effekten, Orten und deren komplexen Zusammenspiel zuwendet. Der Ansatz bildet ein Analyse- und Reflexionsinstrument, das die sozialen und kulturellen Funktions- und Wirkungsweisen von Grenz(de)stabilisierungen verstehen hilft.

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Trotz ihrer kleinen Größe verzeichnen Luxemburg und die Schweiz eine hohe Arbeitskräftenachfrage und bieten Beschäftigungsmöglichkeiten vor allem für Grenzgänger. Ihre Situation an den Hauptbeschäftigungsstandorten (Luxemburg, Basel, Genf) – aber auch im Tessin – ist Gegenstand des Themenhefts, in dem 19 Autor/-innen Beiträge in vergleichender Perspektive vorlegen. Unter Berücksichtigung zentraler Kontextmerkmale und methodologischer Überlegungen betrachten die Geographen, Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen und Politologen vor allem den Arbeitsmarkt, den grenzüberschreitenden Alltag und die gesellschaftliche Wahrnehmung der Grenzgänger. Die multidisziplinäre Annäherung wird abschließend von den Herausgebern in gemeinsame Herausforderungen für Luxemburg und die Schweiz verdichtet.

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Dieses thematische Dossier beschäftigt sich mit lokalen und regionalen Arbeitsmärkten, und zwar sowohl grenzüberschreitenden wie nicht grenzüberschreitenden, indem in unterschiedlichen Analyseeinheiten und/oder Zeiträumen quantitative und pluridisziplinäre Fälle exemplarisch betrachtet werden, um die wichtigsten Faktoren und Auswirkungen der besonderen Mobilitätsformen herauszuarbeiten.

Dazu werden unterschiedliche Faktoren für unterschiedliche Märkte verglichen, um zu verstehen, inwiefern sich Grenzgänger von Nicht-Grenzgängern oder gar von Migranten innerhalb der unterschiedlichen geographischen Gebiete der lokalen und regionalen Arbeitsmärkte unterscheiden. Vier Artikel werden herangezogen, um Antworten auf unterschiedliche Fragestellungen zu finden.

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Seit dem spatial turn wurde Raum meist relational konzipiert, wobei das Konzept der Grenze vernachlässigt wurde, da es nicht mit dieser relationalen Raumperspektive vereinbar schien. Grenzen spielen jedoch in der empirischen Betrachtung von Räumen immer wieder eine wichtige Rolle. Die Autoren entwerfen daher eine Konzeption der Grenze, die sich in eine relationale Raumtheorie integrieren lässt. Sie verstehen die Grenze selbst als Relation zwischen mindestens zwei Räumen, die sie miteinander in Beziehung setzt. Wenn spezifische Differenzierungen bei der Konstruktion von Räumen relevant sind, können Grenzen diese Differenz verräumlichen und territoriale Raumkonstitutionen schaffen. Die Autoren zeigen dies anhand eines empirischen Beispiels zu Grenzkonstruktionen auf der Balkanroute während der Migrationsbewegungen im Jahr 2015.

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Inwiefern sind die Grenzräume Räume in Randlage? Dieses Kapitel betont die Relativität der Randlage der Grenzen in Abhängigkeit von den berücksichtigten räumlichen und zeitlichen Maßstäben. Die mehrdeutige Beziehung zwischen Rand und Grenze wird zunächst durch verschiedene emblematische Fälle in Frankreich und Europa angesprochen. Eine Veränderung des Maßstabs ist somit notwendig, um die Art der Randlage zu betrachten, was anschließend durch einen mehrskaligen Ansatz der Grenzräume gezeigt wird, zwischen der EU insgesamt und den grenzüberschreitenden Räumen in Nordostfrankreich. Diese Elemente ermöglichen schlussfolgernd die Definition der Randlage.

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Im Zentrum des Buchs steht die Frage, wie Räume in oder als grenzüberschreitende Bezüge beschrieben und empirisch untersucht werden können. Dafür wendet sich der Autor dem Grenzgängerwesen in der Großregion SaarLorLux zu, das aufgrund seiner zirkulären Mobilitätsstruktur und multilokalen Verankerung exemplarisch für grenzüberschreitende Lebenswirklichkeiten steht. Den Ausgangspunkt bildet die Annahme, dass Räume nicht vorgängig existent sind, sondern durch grenzüberschreitende Aktivitäten subjektiv bedeutungsvolle räumliche Verhältnisse entstehen. Der Raumbegriff dient so als Beschreibungsmodus für die – durch die Praktiken der Grenzgänger hervorgebrachten – sinnstiftenden räumlichen Verhältnisse, die über soziokulturelle Teilfragestellungen operationalisiert und empirisch untersucht werden.