Cross-border workers and financial instability: a frequency domain causality analysis applied to the Luxembourg financial centre

Cross-border workers and financial instability: a frequency domain causality analysis applied to the Luxembourg financial centre

Grenzraum
Großregion Saar-Lor-Lux
Sprache(n)
Englisch
Einleitung

Der vorliegende Artikel zielt darauf ab, unter Anwendung eines Granger-Kausalitätstest in der Frequenz den Kausalzusammenhang zwischen (grenzüberschreitenden und ansässigen) Arbeitnehmern und die finanzielle Instabilität am Finanzplatz Luxemburg unter die Lupe zu nehmen. Die Daten zeigen, dass grenzüberschreitende Arbeitnehmer anfälliger für finanzielle Schocks sind, als ortsansässige Arbeitnehmer.

Zusammenfassung

In dem vorliegenden Artikel befassen wir uns gezielt mit der Anfälligkeit des Arbeitsmarkts für Finanzkrisen in Luxemburg. Bei Luxemburg handelt sich um einen internationalen Finanzplatz, der sich auf das Bankenwesen, Investmentfonds und Versicherungen spezialisiert hat. Diese Spezialisierung beeinflusst teilweise den Arbeitsmarkt in Luxemburg. Für die Spezialisierung auf finanzgebundene Tätigkeiten benötigt man nämlich eine hochqualifizierte Belegschaft. Luxemburg ist ein kleines Land, dem es an Arbeitskräften mangelt und das folglich Wanderarbeitnehmer benötigt. In diesem Zusammenhang möchten wir aufzeigen, dass Grenzpendler ein höheres Risiko für einen Arbeitplatzverlust tragen als einheimische Arbeitnehmer.

Inhalt

Die Hauptleistung des vorliegenen Artikel besteht darin, dass er eine originelle, ökonometrische Studie anbietet, durch die der häufig vorliegende Kausalzusammenhang zwischen Grenzgängern und finanziellen Schocks in Luxemburg aufgezeigt wird. Der Artikel bewertet ferner mit Hilfe einer Spektralanalyse die unterschiedlichen, kurz- und langfristigen Auswirkungen solcher Schocks für grenzüberschreitende Arbeitnehmer.

Gestützt auf zwischen 1996M01 und 2017M09 monatlich erfasste Daten (261 Beobachtungen) sind Kausalitätstests zwischen dem Aktienindex und den grenzüberschreitenden und in Luxemburg ansässigen Arbeitnehmern nur bei niedriger Frequenz signifikativ (Periodizität höher als 5 Monate). Der luxemburgische Arbeitsmarkt hält Börsencrashs kurzfristig stand: Finanzschwankungen wirken sich auf Grenzgänger erst nach fünf Monaten aus. Zudem ist die Anfälligkeit des luxemburgischen Arbeitsmarkts je nach Art von finanziellem Schock auch unterschiedlich groß (europäischer und amerikanischer Börsenmarkt).

Fazit

Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, wie sich der Kausalzusammenhang zwischen Aktienkursen und einem segmentierten Arbeitsmarkt in einem internationalen Finanzzentrum darstellt. Das Fallbeispiel Luxemburgs ist aufgrund der extremen Spezialisierung dieses Landes im Banken- und Finanzsektor sowie der Bedeutung grenzüberschreitender Arbeitnehmer von hoher Relevanz. Unsere Hauptfeststellungen bestätigen, dass ein finanzieller Schock für Grenzgänger und einheimische Arbeitnehmer unterschiedliche Auswirkungen mit sich bringt und dass kurzfristig betrachtet keine signifikative, langfristig jedoch eine signifikative Wirkung vorliegt. Wir konnten ebenfalls vermerken, dass der Kausalzusammenhang nach einem europäischen oder amerikanischen Börsenschock jeweils unterschiedlich ausfällt.

Kernaussagen

Alle vorstehenden Schlussfolgerungen ergänzen die Diskussion, die momentan über die Fragmentierung des europäischen Arbeitsmarkts sowie die echten Auswirkungen der finanziellen Instabilität geführt wird, insofern, als durch sie das Vorliegen einer unterschiedlichen Wirkung herausgearbeitet werden konnte.

Leitung

Vincent Fromentin, Yamina Tadjeddine

Verfasser des Eintrags
Beiträge

Universités de Lorraine, Maison des Sciences de l’Homme Lorraine.

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020
Erschienen in
Applied Economics Letters, Volume 27, 2020 - Issue 4