EMR Connect

EMR Connect

Grenzraum
Frankreich, Belgien, Niederlande, Euregio Maas-Rhein
Sprache(n)
Französisch
Englisch
Einleitung

Das Projekt EMR Connect setzt konkrete und virtuelle Lösungen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs in der Euregio Maas-Rhein um.

Zusammenfassung

Das Projekt EMR Connect geht auf die Schwierigkeiten zurück, denen die Verantwortlichen für das öffentliche Verkehrsnetz gegenüberstanden, um dieses grenzüberschreitend auszubauen. Das Projekt stützt sich auf eine Governance-Struktur, in der die wichtigsten Akteure der öffentlichen Verkehrsnetze innerhalb der Euregio Maas-Rhein vereint sind. Das Projekt verfolgt konkrete Ziele und zielt darauf ab, sich einen Überblick über die vorhanden grenzüberschreitenden Verkehrsmittel zu verschaffen, um im Anschluss einfachere und dematerialisierte Instrumente für die Nutzer sowie gezielte Projekte zur Förderung der intermodalen Vernetzung zu fördern.

Inhalt

Das Projekt EMR Connect vereint 15 institutionelle Akteure aus der gesamten Region: Transportunternehmen, öffentliche Verkehrsunternehmen, die öffentlichen Verwaltungen sowie Hochschulen aus dem Bereich Verkehr. Die Zusammensetzung des Konsortiums steht für den Willen der Partner, trotz der bestehenden technischen, institutionellen und finanziellen Hindernisse in ihren jeweiligen Bereichen zusammenzuarbeiten. Tatsächlich gibt es innerhalb der Euregio zahlreiche Hindernisse: die Kosten für neue Transportinfrastruktur, die (mangelnde) Mehrsprachigkeit des Personals, unterschiedliche Verwaltungsstrukturen und öffentliche Verkehrspolitiken, unterschiedliche Raumentwicklungskulturen und -politiken, wirtschaftliche Ungleichgewichte.

Im Zuge der Projektumsetzung werden die Mitglieder der unterschiedlichen Projektpartner eingeladen, miteinander in Austausch zu treten und gemeinsam innovative Lösungen für den grenzüberschreitenden Personennahverkehr zu entwickeln. Dazu wurden mehrere Formate entwickelt, wie eine grenzüberschreitende Sommeruniversität, ein «Transport Think Tank» sowie die «Joint Project Study».

Zur Vernetzung des öffentlichen Nahverkehrs haben die Partner mehrere Arbeitsschwerpunkte als prioritär herausgearbeitet, namentlich das Tarif- und Angebotssystem, die Digitalisierung des Fahrkartenverkaufs und der Reiseinformationen, die Vernetzung im Bildungs- und Ausbildungsbereich, den Einsatz von Elektrobussen im grenzüberschreitenden Verkehr sowie die multimodale Ausrichtung des grenzüberschreitenden Verkehrsangebots. Diese unterschiedlichen Schwerpunkte kombinieren Forschung und Innovation im Bereich E-Mobility und darauf zugeschnittene virtuelle Werkzeuge.

Was die praktische Umsetzung angeht, hat das Projekt bereits die Einrichtung des Fahrradparkplatzes «Vélocity» in Kerkrade, das Sammeln und die Bereitstellung von Daten in Echtzeit sowie den Kauf von grenzüberschreitenden Fahrkarten für Studierende auf der Strecke Aachen-Maastricht ermöglicht. Somit stellen diese Anwendungen Beispiele für Best Practice dar und sollen systematisch im gesamten Grenzraum angeboten werden.

Fazit

Über diese konkreten Anwendungen hinaus bietet das Projekt auch den Vorteil, die Vernetzung der institutionellen Akteure des öffentlichen Nahverkehrs in den unterschiedlichen grenzüberschreitenden Regionen voranzutreiben. Vor allem stellt das Projekt einen einzigartigen Rahmen dar, der den Akteuren Gelegenheit bietet, gemeinsame Projektmöglichkeiten für die drei beteiligten Länder auszuloten.

Außerdem legt das Projekt den Schwerpunkt auf die nachhaltige Entwicklung, denn es zielt darauf ab, zunächst die bestehenden Werkzeuge und Praktiken zu verbessern, indem es die Effekte der Vernetzung nutzt. Es geht also nicht darum, neue Transportmittel oder Infrastrukturen zu entwickeln, sondern neue Ideen und Ansätze für innovative Instrumente, dank derer die bestehende Infrastruktur verbessert werden kann.

Die der grenzüberschreitenden Mobilität eigenen Hindernisse können mittels Einsatz von gemeinsamen Techniken und Technologien überwunden werden, die in der Schieneninfrastruktur, der Kommunikation, der Mobilitätsflüsse, der Umsetzung einer gemeinsamen Governance unter Beteiligung der sozialen und wirtschaftlichen Akteure sowie der Intensivierung der Mobilitätsflüsse dies- und jenseits der Grenzen eingesetzt werden.

Kernaussagen

Hohe Kosten im Zusammenhang mit dem Umbau eines Verkehrsnetzes sowie die Komplexität des grenzüberschreitenden Kontextes legen die Entwicklung alternativer Ansätze nah. Diese stützen sich auf eine genaue und gemeinsame Kenntnis der Gewohnheiten und Bedürfnisse im Bereich der Mobilität, und zwar für jedes Land, das zur Euregio gehört. Dazu dienen virtuelle Instrumente, die sich leicht umsetzen lassen, sowie konkrete und kleinere Lösungen, die aber sehr gezielt eingesetzt werden.

Im Kontext der Euregio Maas-Rhein beruhen die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der gemeinsamen Ansätze im grenzüberschreitenden Verkehr auf den grundlegenden Unterschieden zwischen den Politiken und den Kulturen der Raumordnung in den unterschiedlichen Ländern.

Leitung

Aachener Verkehrsverbund (AVV)

Beiträge

Stadt Aachen, ASEAG, Stadsregio Parkstad Limburg, Provincie Limburg, Liège Europe Métropole ASBL, Arriva Personen­vervoer Nederland, Deutsch­sprachige Gemein­schaft Belgiens, De Lijn, Société Nationale des Chemins de Fer Belges (SNCB), TEC Liège-Verviers, RWTH Aachen Universität, Universiteit Hasselt, Université de Liège

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020