The Influence of the Trans-European Transport Networks and European Territorial Cooperation on Cross-Border Transport
The Influence of the Trans-European Transport Networks and European Territorial Cooperation on Cross-Border Transport
Die Dissertation untersucht den Einfluss von EU Politik (Transeuropäische Verkehrsnetze und Europäische Territoriale Zusammenarbeit) auf den innereuropäischen grenzüberschreitenden Verkehr.
Die Dissertation untersucht den Einfluss von zwei EU-Politiken, die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) und die Trans-Europäischen Verkehrsnetze (TEN-V), die dem Ausbau des grenzüberschreitenden Verkehrs innerhalb der EU dienen sollen. Sie zeigt, dass die beiden EU-Politiken grenzüberschreitenden Verkehr auf unterschiedlichen Ebenen unterstützen. Beide Politiken müssen stärker miteinander verzahnt werden, um sich wechselseitig optimaler ergänzen zu können. Sie beeinflussen die politischen und planerischen Dokumente der verschiedenen nationalen administrativen Ebenen sowie deren Umsetzung in die Praxis in differenzierter Art und Weise. Die schlussendliche Umsetzung der EU-Politikziele und der grenzüberschreitenden Verkehrsinitiativen wird stark durch die unterschiedlichen Ausgangslagen in den Mitgliedsstaaten geprägt.
Kontex
Eines der grundlegenden Ziele der Europäischen Union (EU) ist der wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenhalt. Zu diesem Zweck sollen sowohl die innereuropäischen Grenzbarrieren abgebaut als auch die europäische Integration gestärkt werden. Wichtige Faktoren für den territorialen Zusammenhalt der Mitgliedsstaaten sind effiziente grenzüberschreitende Verkehrsinfrastrukturen und öffentliche Verkehrsdienstleistungen. Bis heute erschweren jedoch diverse Hindernisse tagtäglich den reibungslosen grenzüberschreitenden Personen- und Güterverkehr innerhalb der EU. Zwei EU-Politiken, die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) und die Trans-Europäischen Verkehrsnetze (TEN-V), sollen dem Ausbau des grenzüberschreitenden Verkehrs durch die Zusammenarbeit in sogenannten ‚Soft Spaces‘ dienen. Im Rahmen dieser Dissertation wird der Einfluss dieser beiden EU-Politiken auf den grenzüberschreitenden Verkehr und die weitere europäische Integration untersucht.
Methodik
Basierend auf einer Analyse von europäischen, nationalen und grenzüberschreitenden Politik- und Planungsdokumenten, Umfragen unter TEN-V Korridor Koordinatoren und INTERREG Sekretariaten und einer hohen Anzahl von Experteninterviews untersucht und evaluiert die Dissertation, wie die Ziele der EU-Politiken sowohl formell als auch praktisch in ‚Soft Spaces‘ und EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt wurden. Auf diese Weise werden die potenziell initiierten Europäisierungs- und europäische Integrationsprozesse bewertet. Im Rahmen der Analyse werden neun Vorstudien und zwei tiefergehenden Fallstudien vorgenommen. Bei den Fallbeispielen handelt es sich um durch unterschiedliche Ausgangslagen geprägte Grenzregionen, die von der ETZ-Politik gefördert und von einem TEN-V Korridor durchquert werden. Die Großregion Saar-Lor-Lux+ und die Grenzregion Brandenburg-Polen (Lubuskie) werden im Detail untersucht.
Inhaltsverzeichnis
1 Introduction – Research questions – Methodology
- 1.1 Introduction to the topic, research problem and state of the art 1.2 Objectives of the study and research questions 1.3 Methodology 1.4 Relevance and relation to spatial planning 1.5 Structure of the dissertation
Part 1: Theory & Policies
2 Theoretical framework: the rationale and influence of European Union policy making
- 2.1 European integration
- 2.2 European integration theories
- 2.3 Europeanisation
- 2.4 Policy making in the European Union
- 2.5 Policy implementation in the EU
- 2.6 Derivations to the research framework
3 Transport in and across border regions within the European Union
- 3.1 European cross-border regions and cross-border cooperation
- 3.2 Transport across national borders
- 3.3 Status quo of the EU Transport System
4 EU policies influencing cross-border transport
- 4.1 European Transport and TEN-T Policy
- 4.2 European Cohesion Policy and European Territorial Cooperation
- 4.3 Coordination of EU policy documents influencing cross-border transport in the EU
Interim Conclusion I: European Integration, Policies and Cross-Border Transport
Part 2: Implementation & Influence
5 Implementation of the ETC and TEN-T Policy in Soft Spaces: Influence on Cross-Border Regional and Corridor Policies
- 5.1 Transport strategies and objectives of ERDF funded cross-border regions (ETC)
- 5.2 Strategies and objectives of the TEN-T priority projects and core network corridors (EU Transport Policy)
- 5.3 Overlapping cross-border regional and TEN-T corridor policies
6 Implementation of European policies in European cross-border regions – Contribution to cross-border transport
- 6.1 Choice of in-depth case studies of cross-border regions crossed by a TEN-T corridor
- 6.2 The German transport system
- 6.3 Main Case Study 1: Greater Region - North Sea Mediterranean Corridor & Atlantic Corridor
- 6.4 Main Case Study 2: Brandenburg-Lubuskie– North Sea Baltic Corridor
- 6.5 Comparison of the two case studies - influence of EU policies on cross-border transport
Interim Conclusion II: Influence of EU policies on cross-border transport
Part 3: Conclusions & Recommendations
7 Conclusions: European integration and Europeanisation caused by EU policies in the field of cross-border transport
8 Recommendations and the future of cross-border transport in Europe
- 8.1 Future orientations of the ETC and TEN-T policies and additional initiatives to efficiently improve cross-border transport
- 8.2 Outlook and further research needs
Die Dissertation zieht die Schlussfolgerung, dass die beiden EU-Politiken nicht alle Herausforderungen des grenzüberschreitenden Verkehrs meistern können. Es zeigt sich jedoch, dass die EU-Politiken die Bedeutung des grenzüberschreitenden Verkehrs hervorheben und neben der finanziellen Unterstützung von konkreten Projekten die Zusammenarbeit sowie Lern- und Austauschprozesse zwischen den EU-Mitgliedsstaaten fördern. Diese Aspekte sind von hoher Relevanz für die von den Mitgliedsstaaten gesteuerte eigenverantwortliche grenzüberschreitende Verkehrsentwicklung sowie für die weitere europäische Integration. Die Dissertation empfiehlt, die Verkehrsplanungskompetenzen der EU, zusätzlich zu den bereits bestehenden Kompetenzen im TEN-V Netz, in Zukunft nicht weiter auszubauen. Stattdessen sollte eine weitere transnationale Verkehrsentwicklungsplanung dezentralisiert in transnationalen Verkehrsplanungskomitees organisiert werden. Die Umsetzung dieser Strategien würde von zusätzlichen EU-Fördermitteln für sekundäre und tertiäre grenzüberschreitende Verbindungen profitieren. Zusätzlich müssen die potenziellen Komplementaritäten der transnationalen Kooperationsräume und Verkehrskorridore sowie der zwei EU-Politikfelder durch eine verbesserte Kommunikation stärker genutzt werden. Das heißt, dass sowohl die ‚Soft Spaces‘ als auch die TEN-V und ETZ-Politik sowie die Verkehrsministerien der EU-Mitgliedsstaaten und die nationalen Verwaltungen, die für die Umsetzung der beiden EU-Politiken zuständig sind, ihre Zusammenarbeit intensivieren müssen. Außerdem wird empfohlen, dass sich zukünftige ETZ-Projekte, anstatt in kleinräumig verstreute, teure Infrastrukturen oder öffentliche Verkehrsprojekte zu investieren, welche lediglich einen Mehrwert für einen kleinen Teilraum aufweisen, auf Themen konzentrieren, die entweder für die gesamte Grenzregion von Nutzen sind oder die in unterschiedlichen räumlichen Kontexten angewendet werden können. Die in diesem Zusammenhang erarbeiteten ‚Tools‘ und Ergebnisse sollen - auch wenn sie nicht unmittelbar in Zahlen messbar sind – durch verbesserte Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der EU und deren Mitgliedsstaaten sichtbar gemacht und anderen potenziellen Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Ein weiterer Erfolgsfaktor für konkretere Gewinne stellt das regelmäßige Einbinden von Verkehrs- und Raumplanern in transnationale Projekte, um den Bezug der Projekte zur Planungspraxis zu erhöhen. Außerdem könnten Barrieren der Zusammenarbeit durch Weiterbildungen im Bereich Planungskultur abgebaut werden.
Beate Caesar