Grenzräume sind Räume des Austauschs und der Vernetzung – kulturell, sprachlich, geschichtlich und wirtschaftlich. Die neuere Forschung zum Lehren und Lernen der Nachbarsprache in den deutsch-französischen Grenzregionen SaarLorLux und Oberrhein zeigt die wichtige Rolle von Grenzregionen als Laboratorien für die europäische Integration. Die in diesem Band versammelten Beiträge greifen vielfältige Aspekte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem transfrontalier im Fremdsprachenunterricht auf. Damit trägt er nicht nur zu einer vertieften wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema bei, sondern liefert auch Impulse für eine verstärkte Integration grenz(raum)didaktischer Aspekte in den (Sprachen)Unterricht beiderseits der Grenze.
Universitäten in europäischen Grenzräumen stehen durch ihre geografische Lage vor besonderen Herausforderungen, die als Chance begriffen werden können. Politische Vertreter aus den Grenzraumregionen bekunden ihren Willen zu verstärkter europäischer Integration in den Bereichen Bildung und Forschung. In der Tat erleichtert die räumliche Nähe internationale Forschungskooperationen, den Studierendenaustausch allgemein sowie die Schaffung spezieller, aufeinander abgestimmter bi- und trinationaler Studienprogramme. In Fächern wie den Wirtschafts-, Rechts-, Literatur- und Kulturwissenschaften ergeben sich zudem aus dem Standort besondere Forschungsthemen, die von Wissenschaftlern beiderseits der Grenze bearbeitet werden. Die Qualität der persönlichen Kontakte erweist sich in allen Bereichen als tragende Kraft für innovative grenzüberschreitende Programme.