Theorien – Konzepte – Begriffe

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Dieses “Critical Dictionary on Borders, Cross-Border Cooperation and European Integration” hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Fragen zu beantworten und ist damit das erste Nachschlagewerk, das zwei bisher noch nicht so eng verknüpfte interdisziplinäre Forschungsbereiche miteinander verbindet, nämlich Grenzstudien und Europastudien.  Alphabetisch angeordnet und mit 66 Karten illustriert, enthält es 209 Artikel, die von 124 Autoren aus unterschiedlichen Ländern und wissenschaftlichen Disziplinen verfasst wurden. Die Beiträge behandeln Theorie, Terminologie, Begriffe, Themen und Räume von grenzüberschreitender Kooperation an europäischen Grenzen und in Grenzregionen innerhalb der Europäischen Union (EU) und um diese herum.

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Der Beitrag befasst sich mit der Governance von grenzüberschreitenden umweltrelevanten Gemeingütern und hebt hervor, wie die miteinander verflochtenen Prozesse des b/ordering und des gemeinsamen verantwortungsvollen Umgangs mit Gemeingütern (commoning) die Geographien von Naturschutzmaßnahmen über Grenzen hinweg verändern und gestalten.

Policy Paper Vol. 4

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Policy Paper Vol 4
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Im Laufe des 20. Jahrhunderts und im 21. Jahrhundert haben sich in der Großregion unterschiedliche Formen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit entwickelt und institutionalisiert. Die im Jahr 2014 präsentierte ,Frankreichstrategie des Saarlandes‘ ergänzt die bis dato bestehenden Bemühungen und zielt auf die Erreichung einer funktionalen Mehrsprachigkeit und die Forcierung grenzüberschreitender Kooperation unter anderem im Wirtschafts-, Forschungs- und Kulturbereich ab. Neben öf-fentlichen sollen sich gerade auch nicht-öffentliche Akteure beteiligen und einbringen. Von der saarländischen Initiative ausgehend hat die Strategie auch Resonanz auf französischer Seite hervorgerufen. Die Kommunen fungieren in diesem Kontext zum einen als ,Sprachrohr‘ der Bedarfe und Interessen direkt ,vor Ort‘, zum anderen als Unterstützer grenzüberschreitender Aktivitäten und ‚Vermittler‘ von Leitlinien vor dem Hintergrund der kommunalen Selbstverwaltung. Ausgehend von quantitativen und qualitativen Erhebungen mit einem Schwerpunkt auf der lokalen Ebene werden im Policy Paper zentrale Handlungsempfehlungen formuliert, die der weiteren Ausgestaltung und Umsetzung der Frankreichstrategie und grundlegender der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Ver-flechtungsraum des Saarlandes und des départements Moselle dienen können. Die Empfehlungen sind in fünf Bereiche untergliedert und umfassen Handlungsoptionen im Sprachbereich, der Unterstützung und Begleitung von Aktivitäten, der Forcierung von Kontakten, der Erhöhung der Strahlkraft des Ansatzes und der Vertiefung der Zusammenarbeit im grenzregionalen Verflechtungsraum.

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Der Autor arbeitet anhand von theoretisch-konzeptionellen Entwicklungen und Veränderungen im Bereich der Grenzraumforschung während der letzten Jahrzehnte drei analytische Trends („shifts“) heraus: den processual shift, den multiplicity shift und den complexity shift. Diese lösen einander nicht ab, sondern bezeichnen spezifische Orientierungen in der Grenzforschung. Ausgehend von der Beobachtung, dass im Zuge des sogenannten border turn eine vermehrte Sensibilisierung für Grenzen stattfand, und vor dem Hintergrund des practice turn, der Kultur nicht mehr durch Repräsentationen, sondern durch Praktiken gekennzeichnet sieht, ergeben sich durch die drei shifts neue Möglichkeiten zur Grenzbetrachtung, die prozessuale und performative Elemente der Grenze stärker in den Blick nimmt.

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In dem Artikel werden drei Dimensionen von Grenzästhetik besprochen: erstens, Grenze als Ort der Entwicklung ästhetischer Phänomene, zweitens, die ästhetische Darstellung von Grenzen und drittens, Konzepte der Grenzästhetik. Indem diese drei Dimensionen erläutert werden und die verschiedenen sie konstituierenden Elemente und Entwicklungen anhand von Beispielen und konzeptuellen Diskussionen nachgezeichnet werden, wird die „besondere Gestaltungsmöglichkeit der Repräsentation“ (S. 451), die die Grenze aufweist, herausgearbeitet. Dabei wird nicht außer Acht gelassen, dass die verschiedenen Dimensionen von Grenzästhetik einander weder linear ablösen, noch zueinander im Widerspruch stehen, sondern durch flüssige Übergänge und Überschneidungen miteinander verbunden sind.

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Die Autoren entwickeln ein neues Verständnis von Grenzen, welches sich aus den Vorstellungen der Techno-Ökologie von Félix Guattari und den Gedanken der von Nira Yuva-Davis geforderten  feministischen transversalen Politik ableitet. Sie setzen sich für eine über das Menschliche hinausreichende Solidarität ein, die mehr-als-menschliche Lebenswelten umfasst, seit Menschen und ihre Mitmenschen in komplexen Grenzbeziehungen miteinander verbunden sind. Anhand von zwei Beispielen stellen die Autoren diese Verbundenheit und die durch Grenzziehungsprozesse verursachten Einschnitte gegenüber, indem sie Grenzen, Menschen, andere Spezies, Geologie, Technologie sowie Politiken und Diskurse einer (mehr-als-menschlichen) Ausgrenzung miteinander in Verbindung bringen.

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Die sechs Beiträge dieses Forums zu feministischer Grenztheorie bieten unterschiedliche Blickwinkel auf die Beziehungen zwischen Geschlecht, Grenzen, Macht, Identität, Unterschied und Solidarität. Die Autorinnen stützen sich auf feministische Theorien, um geschlechts-spezifische Grenzpolitik, gewalttätige Auseinandersetzungen an den Grenzen sowie Praktiken der Grenzziehung an und hinter Ländergrenzen zu beleuchten und zu analysieren. Sie verdeutlichen ihre Argumente mit Hilfe von Beispielen an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze und an den italienischen Grenzen und verweisen auf Bewegungen von Hausangestellten, rassistische Politiken der Spaltung und Familientrennung. Darüber hinaus zeigen sie aber auch wie, Grenz-Identitäten, Nepantla-Aktivismus und Koalitionen über grenz(raum)bedingte Verschiedenheiten hinaus zu neuen Formen von Solidarität, Identität und Widerstand führen können.

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Dieser Beitrag erörtert die Entstehung von Grenzen im Kontext der Stadtentwicklung von Berlin (Deutschland) und Budapest (Ungarn). Er begreift städtische Grenzen als gesellschaftliche Geg-ebenheiten, die mancherorts als Ergebnis sozialer Beziehungen entstehen und städtische Räume verändern. Diese abgegrenzten Räume markieren eine räumlich-soziale Unterscheidung und werden laufend immer wieder (neu) erschaffen und ausgehandelt. Städtische Grenzen tragen zur Entstehung eines Ortsgefühls bei und werden in den Prozessen der Ortsgestaltung geschaffen, die sich auf den Grenzmechanismus der Zuweisung, der Aneignung und Repräsen-tation von Orten beziehen.

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Diese Ausbildung wurde geschaffen, um den komplexen Problemstellungen Rechnung zu tragen, mit denen die lateinamerikanische Bevölkerung in diesem Teil der Welt konfrontiert war. Die Grenzregion, die 6 mexikanische und 4 amerikanische Bundesstaaten umfasst, weist nämlich in punkto Demographie und Migrationsdynamik Besonderheiten auf. Dieses sehr weiträumige Untersuchungsgebiet wurde zu einer ökologisch, geopolitisch und wirtschaftlich komplexen Einheit, deren Entwicklung die Vereinigten Staaten, Mexiko und einen Teil Lateinamerikas in beträchtlicher Weise beeinflusst.

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Die Border Studies haben in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen und einen spürbaren Entwicklungsschub erfahren. Dieser äußert sich in einer stärkeren Institutionalisierung, einer Ausdifferenzierung der Erkenntnisinteressen und einer an Prozessen interessierten konzeptionellen Neuorientierung. Wenig Aufmerksamkeit erhielten jedoch bisher Fragen nach den (inter-)disziplinären Selbstverständnissen und methodologischen Grundlagen der Border Studies und den damit verbundenen Konsequenzen für das Forschungshandeln. Das Themenheft adressiert diese Desiderata und versammelt Artikel, die sich mit ihren (inter-)disziplinären Grundlagen sowie method(olog)ischen und forschungspraktischen Fragen auseinandersetzen. Die Autor*innen geben darüber hinaus fundierte Einblicke in ein disparates Arbeitsfeld, legen forschungspraktische Strategien offen und stellen methodologisch versierte Systematisierungen vor.