Theorien – Konzepte – Begriffe

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Grenzräume sind Räume des Austauschs und der Vernetzung – kulturell, sprachlich, geschichtlich und wirtschaftlich. Die neuere Forschung zum Lehren und Lernen der Nachbarsprache in den deutsch-französischen Grenzregionen SaarLorLux und Oberrhein zeigt die wichtige Rolle von Grenzregionen als Laboratorien für die europäische Integration. Die in diesem Band versammelten Beiträge greifen vielfältige Aspekte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem transfrontalier im Fremdsprachenunterricht auf. Damit trägt er nicht nur zu einer vertieften wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema bei, sondern liefert auch Impulse für eine verstärkte Integration grenz(raum)didaktischer Aspekte in den (Sprachen)Unterricht beiderseits der Grenze.

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Mezzadra skizziert die Forschungswege der Border Studies seit den 1990er-Jahren mit einem besonderen Augenmerk auf Europa. Er verweist auf Praktiken des Grenzübertritts, Praktiken der Mobilität, der Ausbreitung, des Wandels sowie der Schließung von Grenzen und thematisiert Konzepte wie das der differenzierenden Inklusion. Mit Beispielen aus Italien und von lebensbedrohlichen Kämpfen der Migranten, die das Mittelmeer überqueren, um Europa zu erreichen, verweist er auf die derzeitige Politik der Gewalt an den Außengrenzen Europas. Weiterhin zeigt er auf, wie die aktuellen Versuche, (westliche) Grenzen zu schließen, mit politischen Diskursen über Nationalismus und der Ausbreitung eines autoritären Neoliberalismus einhergehen. Abschließend widmet Mezzadra sich der logistischen Wende und schlägt einen Ansatz vor, der logistische Studien mit Forschungen zum globalisierten Kapitalismus und kritischen Border Studies verbindet.

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Die Arbeitsgruppe „Bordertexturen” des UniGR-Center for Border Studies wurde 2015 ins Leben gerufen, um die kulturwissenschaftliche Orientierung der Border Studies in der Großregion weiterzuentwickeln. Diese Forschungsorientierung fokussiert auf die symbolisch-soziale Dimension von Grenzen, die sowohl über populärkulturelle und hochkulturelle Zugänge als auch alltagskulturelle Zugänge erschlossen wird. Dafür hat die Arbeitsgruppe den Ansatz „Bordertextures“ entwickelt, der sich als Methodologie und Heuristik den für Grenzen konstitutiven Praktiken und Diskursen mit ihren Akteuren, Medien, Materialisierungen, Effekten, Orten und deren komplexen Zusammenspiel zuwendet. Der Ansatz bildet ein Analyse- und Reflexionsinstrument, das die sozialen und kulturellen Funktions- und Wirkungsweisen von Grenz(de)stabilisierungen verstehen hilft.

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Chris Rumford beleuchtet in seinem Artikel ,Introduction. Theorizing Borders‘ unterschiedliche Wandlungsprozesse von Grenzen und Grenzziehungen. Dies macht der Autor im Hinblick auf die Rolle politischer Grenzen, aber auch sich verändernde Beziehungen zwischen Grenzziehungen und Gesellschaft deutlich. Daraus abgeleitet ergeben sich auch sich wandelnde Wahrnehmungen von Grenzen, denen Aufmerksamkeit zuteilwerden sollte. Anhand mehrerer Beispiele wird die heutige Pluralität von Grenzen illustriert, bevor gefolgert wird, dass eine weiterführende theoretisch-konzeptionelle Auseinandersetzung hoch relevant ausfällt.

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Das Netzwerk TEIN wird vom Euro-Institut in Straßburg geleitet und fördert den europäischen Integrationsprozess durch Bildungsangebote für Akteure, die in grenzüberschreitenden Projekten mitarbeiten. Das Netzwerk vereint unterschiedliche Forschungs- und Bildungsträger aus mehr als 10 Ländern der Europäischen Union. Die Aktivitäten des Netzwerks konzentrieren sich auf den Austausch von Best Practice und Kenntnissen zu grenzüberschreitenden Fragestellungen sowie auf die Erstellung und Verteilung von pädagogischen Materialien für Personen aus der Praxis der grenzüberschreitenden Arbeit.

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Die ‘Consultation du Grand-Genève’ [Beratungsstelle für den Großraum Genf] dient dazu, der Art, wie Gebiete im Hinblick auf die Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung geplant werden, eine neue Ausrichtung zu geben. Dabei bindet diese Beratungsstelle auf dynmische Weise Akteure des Gebiets zusammen mit Experten für Raumentwicklung und sonstige angeschlossene Bereiche ein. Aus diesem Prozess gingen 7 konkrete und kartierte Vorschläge für den Wandel des grenzüberschreitenden Gebiets des Großraums Genf hervor. Diese Vorschläge zielen darauf ab, Akteure, Bürger und Politiker für die Dringlichkeit des Klimanotstands und die große Vielfalt an möglichen Wegen, um diesem zu begegnen, zu sensibilisieren.

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Die Handelstätigkeit und -praxis sind in Grenzgebieten gekennzeichnet durch mehrere, im Französischen mit « D » beginnende Aspekte (Différence [Unterschied], Désir [Wunsch], Dépaysement [Orientierungslosigkeit], Défiance [Argwohn], Distance [Distanz]). Je nach Schnittstellen können Dyaden für den Austausch von Handelsprodukten  Hindernisse darstellen, Schranken, die manchmal nur von illegalen Händlern überschritten werden. Im Gegenzug kann der Handel in der Nähe von Grenzen auch florieren, dies aber selten in symmetrischer Weise.

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Das vorliegende kollektive und multidisziplinäre Werk beschäftigt sich mit dem Begriff der Grenze, deren Realitäten und Existenz aktuell im Zuge der Globalisierung in Frage gestellt werden. Dabei spielen vier Disziplinen eine Rolle: Recht, Geschichte, Soziologie und Wirtschaft. Das Werk umfasst historische und epistemologische Betrachtungen, die auf der Analyse von europäischen Grenzen beruhen. Dabei werden insbesondere neuere Entwicklungen der Grenzen im europäischen Raum sowie die damit zusammenhängenden sozialen Dynamiken herausgearbeitet.

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Dieser Artikel beruht auf dem Austausch im Rahmen mehrerer Treffen, die zur siebten Weltkonferenz der Association of Borderlands Studies in Wien stattfand. Jedes Treffen beschäftigte sich mit der Grenzfrage in einem anderen Teil unseres Planeten: Westeuropa, Zentral- und Osteuropa, Afrika, Mittlerer Osten, Lateinamerika und Nordamerika. Ziel dieser Treffen war, einen gemeinsamen Ansatz zur Analyse dieser unterschiedlichen Weltregionen zu entwickeln. Der vorliegende Artikel stellt eine Synthese der Gespräche dar und bewertet den vorgeschlagenen gemeinsamen Ansatz.

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Die Veröffentlichung beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Vorstellungen, die bei den Grenzgängern in grenzüberschreitenden Regionen entstehen, sowie für die Widersprüche, die sich in diesen Vorstellungen zeigen, je nachdem, welche Akteure oder Institutionen sie geprägt haben. Das Werk identifiziert die unterschiedlichen Akteure, welche diese Vorstellungen prägen und gibt einen Einblick in die Art und Weise, wie die Bewohner grenznaher Regionen diese Vorstellungen wahrnehmen und wie letztere sich im Laufe der neueren Geschichte der europäischen Integration weiterentwickelt haben.