Mediale Felder und Grenzen in der Großregion SaarLorLux und in Europa

Mediale Felder und Grenzen in der Großregion SaarLorLux und in Europa

Grenzraum
Großregion, SaarLorLux, Europa
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

Die Analysen in diesem Band befassen sich mit den Bedingungen und den Hindernissen des grenzüberschreitenden Informationsflusses.

Zusammenfassung

Die Beiträge in diesem Sammelband widmen sich den Bedingungen und den Hindernissen des grenzüberschreitenden Informationsflusses. Dabei wird auch die Frage gestellt, weshalb der Aufbau einer europäischen Medienöffentlichkeit ein schwieriges Unterfangen darstellt. Die Untersuchungen befassen sich dabei hauptsächlich mit der Großregion. Es wird deutlich, dass die Medienproduktion nach wie vor weitgehend national geprägt ist. Allen voran das Konzept des „journalistischen Feldes“ (Bourdieu) wird genutzt, um zu einem erweiterten Verständnis europäischer Medienphänomene beizutragen.

Inhalt

Die Herausgeber, Vincent Goulet und Christoph Vatter erläutern in der Einleitung „Nationale, grenzüberschreitende und europäische Herausforderungen für die Produktion und Verbreitung von Medieninhalten in Grenzräumen“ darauf hin, dass die europäische Integration auf zivilgesellschaftlicher Ebene nur langsam voranschreitet. Am Beispiel der Großregion zeigen sie, wie „vielfältige Grenzen und Grenzziehungen in sehr lebendiger und wirkungsmächtiger Art und Weise bestehen“ (S. 3) bleiben. Gegen Ende bieten die Herausgeber einen kurzen Einblick in die Beiträge des Sammelbands. Diese Beiträge wurden während der Kolloquien und Workshops, die im Rahmen des Projekts Infotransfront stattfanden, präsentiert und diskutiert.

Der Titel des ersten Teils lautet „Grenzräume, journalistische Felder und Sprachbarrieren“. Anhand der Fallbespiele Brüssel und Luxemburg untersucht Christian Lamour in seinem Beitrag „Journalistisches Feld und Territorialität: Einführung in die Beziehungen zwischen Medien und Territorium im ‚grenzenlosen Europa‘ “ (Beitrag in franz. Sprache), die Beziehungen zwischen Massenmedien und der Organisation des Raums. Christian Wille diskutiert in seinem Beitrag „B/Ordering in der Großregion. Mobilitäten – Grenzen – Identitäten“ (Beitrag in Deutsch, mit Übersetzung ins Französische) die (Un-)Möglichkeit einer grenzüberschreitenden Identität (eine Vorstellung, die oft in der regionalpolitischen Kooperation bemüht wird). In „Was der Begriff des ‚journalistischen Felds‘ über eine grenzüberschreitende Medienöffentlichkeit in der Großregion aussagen kann“ (Beitrag in franz. Sprache) zeigen Bénédicte Toullec und Vincent Goulet, dass eine relationale Analyse es erlaubt, die Faktoren, die den grenzüberschreitenden Informationsfluss hindern, zu identifizieren. Marlis Prinzing und Roger Blum fragen in „Transnationale Regionen mit Sprachbarrieren: Wie überwindet der Journalismus die Grenzen?“ (Beitrag in Deutsch) wie grenzüberschreitender Journalismus in den Regionen Aachen-Maastricht-Liège und Freiburg-Strasbourg-Mulhouse –Basel funktioniert.

Der Schwerpunkt des zweiten Teils sind „Grenzüberschreitende mediale Informationsströme: Fallstudien aus der Großregion“. Patrick Wiermer resümiert die Ergebnisse der Studies „Die Nachrichtengeografie des Saar-Lor-Lox-Raums – Zentrum und Peripherie der Großregion“ (Beitrag in Deutsch). „Die Berichterstattung über den interregionalen Gewerkschaftsrat SaarLorLux-Trier/Westpfalz: Medienwirkungen in der Großregion“ (Beitrag in Deutsch) bildet den Kern von Julia Frischs Beitrag. Delphine Buzy-Christmann hinterfragt in „Maßnahmen zur Verstetigung eines grenzüberschreitenden kulturellen Informationsaustauschs: Das Beispiel ‚Luxemburg und Großregion, Kulturhauptstadt Europas 2007 ‘“ (Beitrag in franz. Sprache) den strukturellen Aufbau und die Leistungsfähigkeit der Kulturarbeit in der Großregion.

Der Titel des dritten Teils lautet „Interkultureller Begriffs- und Methodentransfer und deutsch-französischer Medienvergleich“. Michael Meyen fragt in „Der Begriff des journalistischen Felds in Deutschland. Transfer und Anwendungspotenziale“ (Beitrag in Deutsch und Französisch), weshalb die Feldkonzeption Bourdieus bisher kaum in der Journalismusforschung im deutschsprachigen Raum angewendet wird. In „Akteure oder Zeugen? Die Behandlung politischer Affären in der deutschen und französischen Presse“ (Beitrag in franz. Sprache) analysiert Valérie Robert die Berichterstattung über die Wulff-Affäre in Deutschland und die Affäre Woerth-Bettencourt in Frankreich. Martin Baloge möchte in seinem Beitrag „Vergleich als Werkzeug und Interessen im transnationalen Austausch im deutsch-französischen Kontext“ (Beitrag in franz. Sprache) „zum Verständnis der Mechanismen beitragen, die Individuen dazu bringen, Praktiken, Ideen, materielle oder symbolische Güter etc. auszutauschen – oder, im Gegenteil, sie davon abhalten“ (S. 292).

Table des matières / Inhaltsverzeichnis

  • Introduction / Einleitung
    • Nationale, grenzüberschreitende und europäische Herausforderungen für die Produktion und Verbreitung von Medieninhalten in Grenzräumen Vincent Goulet und Christoph Vatter
    • La production et la circulation des informations médiatiques entre logiques nationales, transfrontalière et européenne Vincent Goulet und Christoph Vatter
    • Remerciements / Danksagung
  • I. Espaces transfrontaliers, champs journalistiques et barrières linguistiques / Grenzräume, journalistische Felder und Sprachbarrieren
    • Champ journalistique et territorialité : Bruxelles/Luxembourg et « l’Europe Sans Frontières » Christian Lamour B/Ordering in der Großregion. Mobilitäten – Grenzen – Identitäten Christian Wille
    • « B/Ordering » : Voisinage et arrangement socioterritorial en Grande Région. Mobilités – frontières – identités Christian Wille
    • Ce que le concept de « champ journalistique » peut dire de l’espace médiatique transfrontalier de la Grande Région Bénédicte Toullec et Vincent Goulet
    • Régions transnationales aux barrières linguistiques : Comment le journalisme surmonte-t-il les frontières ? Marlis Prinzing et Roger Blum
  • II. Circulations transfrontalières des informations médiatiques : Études de cas dans la Grande Région / Grenzüberschreitende mediale Informationsströme: Fallstudien aus der Großregion
    • Géographie de l’actualité de l’espace Saar-Lor-Lux - Centre et périphérie de la Grande Région Patrick Wiermer
    • La couverture médiatique sur le conseil syndical interrégional SaarLorLux/Palatinat ouest : Retombées médiatiques dans la Grande Région Julia Frisch
    • Dispositif de pérennisation de l’information culturelle transfrontalière : le cas de « Luxembourg et Grande Région Capitale européenne de la culture 2007 » Delphine Buzy-Christmann
  • III. Circulation interculturelle des concepts et comparaisons entre médias français et allemands / Interkultureller Begriffs- und Methodentransfer und deutsch-französischer Medienvergleich
    • Der Begriff des journalistischen Felds in Deutschland. Transfer und Anwendungspotenziale Michael Meyen
    • Le concept du champ journalistique en Allemagne. Transfert et potentiel d'utilisation Michael Meyen
    • Acteurs ou témoins ? Le récit des affaires politiques dans la presse française et allemande Valérie Robert
    • Outils de la comparaison et intérêts à la circulation dans le cadre franco-allemand. Martin Baloge
  • Résumés / Zusammenfassungen
  • Auteurs / Autorinnen und Autoren
Fazit

Staatsgrenzen nehmen eine bedeutende Rolle für die Massenmedien ein

Kernaussagen
  • Entgegen aller Diskurse zur europäischen Integration und zur grenzüberschreitenden Kooperation bleibt die Medienproduktion überwiegend national geprägt. Dies erschwert den transnationalen Informationsfluss.
  • Interkulturell-vergleichende Ansätze und wissenschaftliche Konzepte können zu einem besseren Verständnis der europäischen Medienphänomene beitragen.
Leitung

Vincent Goulet und Christoph Vatter

Beiträge

Vincent Goulet

Christoph Vatter

Christian Lamour

Christian Wille

Bénédicte Toullec

Vincent Goulet

Marlis Prinzing

Roger Blum

Patrick Wiermer

Julia Frisch

Delphine Buzy-Christmann

Michael Meyen

Valérie Robert

Martin Baloge

Ansprechpartner

Vincent Goulet

Fonction
Professeur titulaire
Organisation
École d'actuariat, Université Laval, Canada
Erstellungsdatum
2018
Datum
Verlag
Universaar
Identifikationsnummer

ISBN: 978-3-86223-131-7

E-ISBN: 978-3-86223-132-4