Borders

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Lothringen scheint konstant äußeren Einflüssen zu unterliegen, vom Patriotismus von 1914-18, der viele Opfer forderte, hin zu einer Metropolisierung im „Copy and Paste“-Modus, die wir heute vorfinden. Unfähig, eine endogene Entwicklung einzuleiten, zu abhängig von äußeren Mächten – Lothringen existiert nun nicht einmal mehr als Verwaltungsregion. Lothringen ist das Opfer der „Territorialisierung“ des neoliberalen Denkens und nun bloß noch ein auseinanderfallender Raum, ein Vorort Luxemburgs und ein Raum zur Endlagerung von Atomabfällen. Die Politiker und Eliten Lothringens möchten diese exogene Entwicklung im Nachhinein legitimieren und begleiten.

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Wir betrachten die Grenzen meist als einfache Artefakte vor Ort, die einer Vielzahl praktischer Gründe dienen und die sich nach den Zwecken (politisch, sozial, wirtschaftlich usw.), denen sie dienen, und nach der Art und Weise, wie sie ihnen dienen, einordnen lassen. Wenn sie aus allen möglichen Gründen notwendig sind, sind Grenzen auch von Natur aus problematisch. Anstatt eine starre Position über sie einzunehmen, müssen wir sie als bewegliche Strukturen betrachten, die Vor- und Nachteile haben. Grenzen sollten „Wohnen“ und nicht nationale Räume definieren und die politische Verantwortung für ein „menschenwürdiges Leben“ nicht auf einen bestimmten Staat beschränken.

Borders in Perspective Vol. 4

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Borders in Perspective Vol. 4
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Im Zuge der COVID-19-Pandemie sind Grenzen binnen kürzester Zeit im politischen Handeln und im Alltag der Menschen (wieder) relevant geworden. Dies betraf in besonderem Maße die Bewohner*innen von Grenzregionen, deren grenzüberschreitende Lebenswelten plötzlich von geschlossenen Grenzen und polizeilichen Kontrollen irritiert wurden. Doch auch jenseits von Staatsgrenzen führte die COVID-19-Pandemie zu einer verstärkten Wahrnehmung von sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und mobilitätsbezogenen Grenzen, die drängende Fragen nach gesellschaftlichen Ungleichheiten aufwarfen. Die Autor*innen beleuchten diese Dynamiken aus dem Blickwinkel von territorialen Grenzen, sozialen Grenzziehungen und (Dis)Kontinuitäten in Grenzregionen über vielfältige thematische und räumliche Zugänge. Die kritischen Beobachtungen und wissenschaftlichen Kommentare sind während des Lockdown im April und Mai 2020 entstanden und geben Einblicke in das Zeitgeschehen während der globalen Pandemie. 

Working Paper Vol. 8

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UniGR-CBS Working Paper Vol. 8
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Das Coronavirus breitet sich zur Zeit aus und fordert seinen Tribut weltweit. Zwar ist COVID-19 nun zu einer globalen Pandemie angewachsen, doch wird ihm häufig mit national(istisch)en Reaktionen begegnet. Viele Staaten verfolgen eine isolationistische Politik; sie schließen und verstärken ihre Grenzen und konzentrieren sich in diesem Moment der Krise ganz auf ihr eigenes Funktionieren. Diese nationale bzw. nationalistisch orientierte Politik des Rebordering geht Hand in Hand mit etwas, das als sprachliches Rebordering bezeichnet werden könnte, d. h. Versuche, die Krankheit als etwas Fremdes und Importiertes zu konstruieren, und so die Schuld daran dem „Anderen“ zuzuweisen. Ziel dieses Beitrags ist es, die Verflechtungen dieser geopolitischen und sprachlichen/diskursiven Politik des Rebordering aufzudecken. Ihre Wirksamkeit wird in Frage gestellt und es wird für eine grenzüberschreitende Solidarität plädiert.

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Dieser Artikel untersucht das das Konzept der Grenze („Boundaries“) und legt dabei den Schwerpunkt auf die Nützlichkeit des Konzepts für die Erforschung relationaler Prozesse. Literatur zu kollektiver und sozialer Identität; Ethnizität/Race; Klasse; geschlechtsbezogene Ungleichheiten; Wissen, Berufe und Wissenschaft; als auch nationale Identitäten, Gemeinschaften und räumliche Grenzziehungen wird diskutiert. Die Ähnlichkeiten von Prozessen, die über verschiedene soziale Welten und Orte sowie einer Reihe von Institutionen herrschen, werden hervorgehoben. Letztendlich werden mögliche Entwicklungspfade für die zukünftigen Ausgestaltung des Konzepts vorgeschlagen.

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Die Grenzen zwischen Disziplinen, Fächern, spezialisierten Wissensfeldern und Erkenntnis- und Wissenskulturen stehen im Fokus dieses Textes. Die Autorin adressiert Differenzen in grenzüberschreitender und integrativer Forschung mit dem Begriff Grenzarbeit. Verschiedene Methoden der Grenzarbeit wie das Erkunden professioneller Profile und Identitäten; die Begriffsarbeit und die Grenzarbeit mit Variablen, Indikatoren und Schwellwerten werden dargestellt.

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Dieser akademische Zeitschriftenartikel diskutiert die beiden größten miteinander konkurrierenden Denkschulen über die Bedeutung von Grenzen in zeitgenössischer Politik und Gesellschaft. Die eine beobachtet eine zunehmend „grenzenlose Welt“, während die andere eine neue Bedeutung und neue Zusammenhänge in der Betrachtung von Grenzen sehen. Dabei werden Grenzen nicht nur als Phänomene am Rand von Territorien wahrgenommen, sondern vielmehr überall dazwischen in gesellschaftlichen Praktiken und Diskursen verortet. Im Besonderen erklärt Paasi die Relevanz von Theorie in den Border Studies und entwickelt neue konzeptuelle Perspektiven zum Verständnis des Fortbestehens eingegrenzter territorialer Räume.

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Das von Martin Jones und Anssi Paasi editierte Special Issue zu „Regional Worlds” vereint verschiedene aktuelle theoretische Perspektiven auf die Region und untermalt dies mit empirischen Beispielen aus Europa, Afrika und Nordamerika. Das Issue versucht die immer noch aktuelle Bedeutung der Region in der Geographie aufzugreifen und bricht alte dichotome Konzeptualisierungen von Region als entweder territorial oder relational auf, um sie zu vereinen. Die AutorInnen stellen heraus, dass Regionen entsprechend der unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auf verschiedenen Maßstäben konstruiert werden (sub-national, national, supranational, grenzübergreifend). Sie kontextualisieren Regionen in Zusammenhang mit Globalisierung, Grenzräumen, agency/advocacy, sozialer Konstruktion und historischen Entstehungs-und Wandlungsprozessen.