Jussi Laine
Dr. Jussi Laine
University of Eastern Finland
Gastwissenschaftler vom 16. August bis 15. Oktober 2021 beim UniGR-CBS an der Universität Luxembourg
- Das UniGR-CBS sprach mit Jussi Laine über seinen Gastaufenthalt
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Was ist Ihr Forschungshintergrund?
Mein Forschungshintergrund liegt im Bereich der Humangeographie. In meiner Herangehensweise an Grenzen, meinem Forschungsschwerpunkt, wähle ich jedoch einen eher interdisziplinären Ansatz. Dies spiegelt sich in meiner aktuellen Position wider, in der ich als Associate Professor of multidisciplinary Border Studies am Karelian Institute der University of Eastern Finland tätig bin. Zwischen 2013 und 2021 habe ich die Association for Borderlands Studies geleitet und wurde in der Zwischenzeit zum Präsidenten der Western Social Science Association gewählt.
Welche Forschungsthemen sind für Sie von besonderem Interesse?
Mein Ziel ist es, die multiskalare Produktion von Grenzen zu erforschen und eine kritische Perspektive auf die Verbindung zwischen Staat, Staatsgebiet, Citizenship und Identitätskonstruktionen einzubringen. In jüngster Zeit habe ich Arbeiten zu Grenzmobilitäten, Migration, zu Ethiken von Grenzen und zu ontologischen (Un)Sicherheiten veröffentlicht. Hier an der Universität Luxemburg beabsichtige ich, mich auf Fragen der Anti-Europäisierung zu konzentrieren und zu untersuchen, wie Grenzen sich zu einem wichtigen Faktor als Schnittstelle zwischen inneren Belangen und breiteren zwischenstaatlichen und interkulturellen Kontexten spielen.
Warum ist das UniGR-CBS ein interessanter Partner für Ihre Forschung?
Ich sehe gemeinsame Interessen, die eine fruchtbare Grundlage für neue wissenschaftliche, strategische Partnerschaften bilden. Ich kann hier eine Menge mitnehmen, hoffe aber auch, einen Beitrag zur Stärkung des UniGR-CBS-Netzwerkes leisten zu können, indem ich seine operativen Verbindungen zu den führenden Netzwerken für Border Studies stärke. Die institutionelle Entwicklung muss Hand in Hand mit den wissenschaftlichen Zielsetzungen des Fachgebiets gehen. Das UniGR-CBS besitzt ein großes Potential in der Entwicklung des Fachgebiets und ich würde mich freuen, diesen Prozess voranzutreiben.
Was sind Ihre Pläne im Hinblick auf Kooperation für die nächsten zwei Monate?
Wohlwissend dass zwei Monate nur eine relativ kurze Zeitspanne für tieferreichende Forschung bieten, bin ich der Ansicht, dass der größte Vorteil meines Besuches darin liegt, dass ich nicht nur institutionelle, sondern gerade auch zwischenmenschliche Kontakte fördern und konkrete strategische Pläne für die Beantragung gemeinsamer Forschungsförderungen vorantreiben kann, um die finanzielle Grundlage für unsere gemeinsame wissenschaftliche Arbeit zu sichern. Wir arbeiten an sehr ähnlichen Themen und haben sich ergänzende Expertisen. Dies scheint eine gute Grundlage für eine zukünftige Zusammenarbeit zu bieten.