UniGR-CBS-Gastwissenschaftler: Dominik Gerst

Chercheur invité UniGR-CBS : Dominik Gerst

UniGR-CBS-Gastwissenschaftler: Dominik Gerst

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Das UniGR-CBS stärkt die Vernetzung mit internationalen Grenzforschenden und empfängt regelmäßig Forschende aus dem europäischen Ausland und darüber hinaus. Zuletzt war Dominik Gerst, Soziologe und Kommunikationswissenschaftler von der Universität Duisburg-Essen, zu Gast. Während seines zweiwöchigen Aufenthalts an der Universität Luxemburg arbeitete er mit Christian Wille an interdisziplinären Ansätzen, Grenzkomplexitäten und einer neuen Podcast-Episode.

Im Interview berichtet Dominik Gerst von seinen Erfahrungen und Projekten während des Aufenthalts.
 

Was ist Ihr wissenschaftliches Profil und zu welchen Themen arbeiten Sie?

Ich habe Soziologie und Deutsche Philologie in Göttingen studiert, an der kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina promoviert und arbeite jetzt in der Kommunikationswissenschaft der Uni Duisburg-Essen – das nennt man wohl ein interdisziplinäres Profil, auch wenn ich mich in letzter Konsequenz als Soziologe bezeichnen würde. Das passt ganz gut zum Feld der Border Studies, in dem ich mich in den letzten Jahren intensiv betätigt habe: vor allem im Rahmen meiner Dissertation zum Grenzwissen im deutsch-polnischen Sicherheitsfeld, aber auch mit Blick auf konzeptuell-methodologische Ansätze der Grenzforschung. Auch interessiere ich mich für allgemeine Fragen qualitativer Forschung.

Was macht das UniGR-Center for Border Studies für Ihre Arbeit so interessant?

Obwohl Grenzen seit einigen Jahren breit und intensiv öffentlich diskutiert werden, gibt es doch nur wenige europäische Forschungseinrichtungen, in denen Grenzen im Zentrum stehen. Das UniGR-CBS sticht hier auch aufgrund der Lage innerhalb der Großregion heraus: Grenzen und Grenzüberschreitungen sind hier nicht bloß Forschungsthema, sondern alltäglich erfahrbar, in Forschung wie auch der Lehre. Besonders relevant ist das UniGR-CBS für meine Arbeit auch deshalb, weil hier eine kulturwissenschaftliche Grenzforschung betrieben wird, die vielfältige Anknüpfungspunkte zu meiner Arbeit aufweist.

Wie haben Sie Ihren Aufenthalt erlebt?

Mein Aufenthalt hatte zwei Ziele: Einerseits wollte ich Einblicke in den hiesigen Masterstudiengang Border Studies erhalten, der aufgrund der mehrsprachigen Ausrichtung wie auch der interdisziplinären Herangehensweise von großem Interesse für meine eigene akademische Lehre ist. Andererseits wollte ich die Zeit nutzen, um einen schon länger sich entwickelnden Austausch zu Fragen der Komplexität von Grenzen zu vertiefen. Ein gemeinsam mit Christian Wille verfolgtes Artikelprojekt zu diesem Thema hat bedeutende Fortschritte gemacht. Besonders schön war die Möglichkeit, im Rahmen eines Podcasts über den von uns entwickelten Zugang zu „Border Complexities“ zu berichten.

Planen Sie auch in Zukunft mit dem UniGR-Center for Border Studies in Verbindung zu bleiben?

Meine Verbindungen zum UniGR-CBS bestehen schon seit einigen Jahren und werden – so hoffe ich – noch länger fortgeführt werden. Ebenso wie einige Mitglieder des UniGR-CBS bin ich Teil der Sektion Kulturwissenschaftliche Border Studies innerhalb der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG), hier wird gegenwärtig an einem gemeinsamen Buchprojekt gearbeitet. Da die Etablierung einer dezidiert kulturwissenschaftlichen Grenzforschung ein relativ junges Unterfangen ist, wird es hier in Zukunft sicherlich noch Möglichkeiten der Zusammenarbeit geben!


Das UniGR-CBS bedankt sich für den Austausch.
 

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Dominik Gerst