Grenzforschung in der Großregion: Rückblick auf 4,5 Jahre Interreg Projektkooperation
Grenzforschung in der Großregion: Rückblick auf 4,5 Jahre Interreg Projektkooperation
Das Interreg VA GR-Projekt „Europäisches Kompetenz- und Wissenszentrum für Grenzraumforschung“ endete am 30. Juni 2022. In den viereinhalb Jahren (2018-2022) Projektarbeit wurden von den sechs Partneruniversitäten die Grundlagen für eine starke Grenzforschung in der Großregion gelegt. Darauf wird in Zukunft weiter aufgebaut.
Das UniGR-CBS bedankt sich bei den über 80 beteiligten Kolleginnen und Kollegen der UniGR-Universitäten für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Bei den strategischen und assoziierten Partnern aus der Großregion, dem wissenschaftlichen Beirat und dem Projektlenkungsausschuss bedankt sich das UniGR-CBS für die große Unterstützung und vertrauensvolle Kooperation.
„Die Erwartungen an das Interreg-Projekt waren groß, rückblickend haben wir sie sogar übertroffen. Denn während die EU-Förderung zunächst nur dafür sorgen sollte, die Zusammenarbeit der Grenzforscher:innen in der Großregion zu strukturieren, werden wir heute als interdisziplinäres UniGR-Kompetenzzentrum international wahrgenommen und blicken in eine spannende Zukunft.“ – Dr. Christian Wille, wissenschaftlicher Koordinator des Interreg VA GR Projekts „Europäisches Kompetenz- und Wissenszentrum für Grenzraumforschung“ und Leiter der Koordinationsstelle des UniGR-Center for Border Studies.
„Die Grenzraumforschung war für mich bereits seit dem Studium ein spannendes Feld und die Arbeit mit und am UniGR-Center for Border Studies hat es für mich greifbarer denn je gemacht.“ – Isabel Schmidt, zentrale Koordinatorin des Interreg VA GR-Projekts „Europäisches Kompetenz- und Wissenszentrum für Grenzraumforschung“
Vernetzungstools für das UniGR-Center for Border Studies eingerichtet
Eine solide interregionale und internationale Vernetzung mit Grenzforscher:innen ist unverzichtbar für eine starke Grenzforschung in der Großregion. Dafür hat das Projekt 17 Forschungsaufenthalte von Grenzforscher:innen aus der Großregion und exzellenten Grenzforscher:innen, die aus acht Ländern in Europa und Amerika kamen, finanziert.
Für den Ausbau der kollegialen Beziehungen zwischen den UniGR-CBS-Grenzforscher:innen wurden acht Seminare „Border Studies“ durchgeführt. Hier fand wissenschaftlicher Dialog über Disziplinengrenzen hinweg statt, hier wurden kollegiale Beziehungen über Landesgrenzen hinweg gefestigt, wissenschaftliche Ergebnisse offen diskutiert und gemeinsame Forschungsprojekte entwickelt.
Im Projekt haben die Grenzforscher:innen die großregionale Raumentwicklung in der Großregion mitgestaltet. Denn ein Aktionsfeld bildete eine wichtige Brücke zum Interreg VA GR-Projekt „Raumentwicklungskonzept der Großregion (REK-GR)“, das vom UniGR-CBS wissenschaftlich unterstützt wurde. Die Zusammenarbeit realisierte sich in der Bereitstellung von Expertise, in gemeinsamen Workshops und thematischen Vernetzungstreffen.
Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Gesellschaft etabliert
Neben den Wissenschaftler:innen und Akteuren sind die Bürger:innen der Großregion eine ebenso wichtige Zielgruppe für das UniGR-CBS. Ihnen wurde eine besondere Austauschplattform gewidmet: Das „Forum Großregion“ ist eine Reihe von Podiumsdiskussionen, die dank des Projekts von den Grenzforscher:innen ins Leben gerufen werden konnte. Die Themenvielfalt zog seit 2018 über 400 Teilnehmer:innen aus der Großregion an. Hier ein Einblick in die sieben Foren, die in der Projektlaufzeit organisiert wurden.
Von eigenen Publikationsreihen bis hin zu digitalen Lernmaterialien
Neben den drei Publikationsreihen der Policy Papers, Working Papers und Themenhefte entwickelte das UniGR-CBS zwei nützliche Arbeitswerkzeuge für regionale Akteure und Grenzraumforscher:innen. Das digitale Wissens- und Dokumentationszentrum „Border Studies“ mit mehr als 150 Referenzdokumenten ist bereits online zugänglich. Das Glossar „Border Studies“ wird in Kürze online veröffentlicht und beinhaltet über 40 Schlüsselbegriffe der Border Studies.
Zeitgemäß und von den Grenzforscher:innen maßgeschneidert ist der trinationale Master in Border Studies. Er vermittelt Studierenden die wichtigsten Konzepte und Analyseinstrumente, um die sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen von Grenzregionen und grenzüberschreitender Zusammenarbeit zu verstehen. Welchen Mehrwert das grenzüberschreitende Studieren hat, erklärt der Absolvent Paul Neufert:
Im Projekt wurden digitale Lehr-Lernmaterialien ausgearbeitet, die das grenzüberschreitende Studieren erleichtern sollen. Dies gelang mit dem MOOC zum Thema „Gebietsdiagnose – über die Grenzen hinweg“, einem 5-wöchige Online-Kurs. Ein weiterer Meilenstein ist die interaktive Karte zur Industriegeschichte der Großregion mit zahlreichen Filmsequenzen und pädagogischen Kontextualisierungen.
Zusätzliche Informationen zum Interreg VA GR-Projekt „Europäisches Kompetenz- und Wissenszentrum für Grenzraumforschung“ sind auf der Seite des Interreg-Programms verfügbar.
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