Borders in Perspective Vol. 5
In und mit dieser neuen Ausgabe von Borders in Perspektive laden wir zur produktiven Grenzarbeit ein und regen an, das Verhältnis von Natur und Kultur im Anthropozän kritisch auszuleuchten. In der gegenwärtigen erdgeschichtlichen Epoche des Anthropozäns, in der der Mensch als die zentrale Triebkraft für die globalen Veränderungen ökologischer Systeme angesehen wird, befinden sich scheinbar sichere Grenzlinien zwischen Natur und Gesellschaft einerseits in der Auflösung und werden andererseits an anderer Stelle neu gezogen. Die Grenzen zwischen Gesellschaft und Natur, Wissenschaft und Politik oder einzelnen Disziplinen sind nicht mehr trennscharf und einfach zu bestimmen. Angesichts drängender Phänomene, wie dem Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität und wachsenden sozialen Ungleichheiten, bedarf es einer grenzüberschreitenden Forschung – eine Forschung, die nicht halt an disziplinären Grenzen macht, sondern diese überschreitet. Dieses Themenheft soll daher ein Anstoß dafür sein, Grenzphänomene in den Beziehungen zwischen Natur und Gesellschaft auszuloten, die bislang wenig im Mittelpunkt der Border Studies standen. So widmen sich die Autor_innen der neuen Ausgabe von Borders in Perspective verschiedensten Grenzziehungen und –auflösungen im Anthropozän aus multiplen Perspektiven und multidisziplinären Richtungen.
- Editorial: B/ordering the Anthropocene; Antje Bruns und Rebekka Kanesu
- Cross the Border, Mind the Gap: Humboldt, NASA, and the ‘Invention’ of the Anthropocene; Jonas Nesselhauf
- Durchlässige Grenzen im Anthropozän. Über multiple Grenzverschiebungen und Wasser als räumliches, zeitliches und ontologisches Grenzobjekt; Rebekka Kanesu und Antje Bruns
- Relating to the inhuman Anthropocene: Nature-culture narratives and the politics of space-time; Toni Adscheid
- Ruderallitaratur. Vom Schreiben über Grenzräume im Anthropozän; Friederike Reents
- Of Binaries, Boundaries and Benevolence: Critical interdisciplinarity in natural resources management; Peter P. Mollinga
- In Oulanka liegt die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Ein Projektbericht aus der Zukunft; Anne Dombrowski